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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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die du nun hier bist, hat Zeus sich einen Mist darum geschert,
wie es dir geht!“
    „Eos
…“
    „…
und weißt du auch warum?“
    „EOS!“,
knurrte Helios nun energischer und erhob sich schließlich, doch selbst er
konnte seine Schwester in diesem Augenblick nicht mehr halten. Gezielt schritt
sie mit einem Blick der Verachtung auf die junge Halbgöttin zu, die sich
gezwungen sah, wie ein scheues Pferd nach hinten auszuweichen.
    „…
weil du ihm, ebenso wie all seine anderen halbgöttlichen Kinder, völlig egal
bist!“, polterte die Stimme der Göttin durch den Raum und ließ Serena vor
Schreck zusammenfahren.
    „Das
ist nicht wahr …“, keuchte diese kläglich, bevor ihre Stimme in ihren
aufgeregten Atemzügen ganz unter ging.
    „Eos,
es reicht jetzt!“, zischte der Sonnengott aufgebracht, als er seine Schwester
grob am Arm packte und zurückzog.
    „Frag
Helios! Zeus hat sich kein einziges Mal nach dir erkundigt!“
    Diese
Worte trafen Serena wie ein Messer ins Herz. Aufrechtstehen fiel ihr mit einem
Mal schwer und somit stützte sie sich auf dem Tisch hinter ihr ab. Einen
erschütterten Blick schenkte sie dem Sonnengott, doch dieser wich ihr ertappt aus
und wandte ihr dann sogar den Rücken zu.
    „Ist
das wahr? Helios … ist das wahr?!“, fragte Serena dann mit einer Ruhe in der
Stimme, die selbst ihn dazu verleitete, sich wieder verblüfft zu ihr
umzudrehen.
    Wie
konnte sie so gefasst wirken? Das faszinierte ihn immer wieder, doch … da war
es. Ihre Augen, sie spiegelten es nur für den Hauch eines Momentes wieder. Eos‘
Worte hatten sie härter getroffen als es den Anschein hatte. Der Wunsch nach
einer Familie, der Traum von einem normalen Leben erlosch in jenem Moment, als
seine Schwester ihr gewaltsam das Herz herausriss. Die Wahrheit wollte er ihr
nicht sagen, denn diese würde sie vernichten und nun das. Eos hatte es getan,
hatte sie in die harte Realität zurückgeholt, hatte ihr gezeigt, dass der
liebende Vater, für den Serena Zeus hielt, nichts weiter als eine Einbildung,
ein Wunschdenken, ihrer selbst war.
    „Sie
hat recht!“, erwiderte er nach einer langen unerträglichen Pause. „Athene hat
sich hin und wieder nach deinem Wohlergehen erkundigt. Von Zeus kam jedoch
nichts.“
    Fassungslos
wandte die junge Halbgöttin sich von ihnen ab und lief an ein Fenster. Sie
wusste sich in diesem Moment nicht anders zu helfen, doch selbst der Ausblick
konnte sie nicht mehr beruhigen.
    Ihr
Traum – nichts weiter als eine Illusion, eine Lüge. Nur der Hass auf ihren dummen
naiven Glauben, den sie Zeus entgegengebracht hatte, erschütterte sie mehr als
die Tatsache, dass Artemis, Eos, Demeter und sogar Helios die ganze Zeit Recht
behalten hatten. Sie war eine Figur in einem kranken Spiel und Zeus hatte sie
vom Brett genommen, als er sie in die Obhut des jungen Sonnengottes übergab,
das war zu viel, selbst für Serena …
     
    Sie
rannte, schneller und schneller. Die Götter hatte sie im Thronsaal zurückgelassen
und selbst Antheia, die ihr wutentbrannt nachrief, ließ sie hinter sich.
    Hera
hatte von Anfang an Recht behalten. Sie hatte zuerst gemerkt, dass sie anders
war als andere Halbgötter, die einen Fuß über die Schwelle des Olymps gesetzt
hatten. Sie hatte gleich gewusst, dass sie gefährlich war, wohlmöglich hatte
sie auch geahnt, was sich unter ihrer Haut verbarg …
    Das
Lügengerüst, das über die letzten Monate um sie herum errichtet wurde,
schwankte längst nicht mehr. Es stürzte ein und begrub sie zusammen mit ihren
Träumen und Wünschen unter den Trümmern eines von den Moiren gewählten
Schicksals. Die Götter hatten ihr diese Bürde auferlegt und sie nun damit
alleine gelassen, verbannt wie einen kranken Hund, den man zum Sterben von
dannen gejagt hatte, um das grausige Schicksal nicht mitansehen zu müssen.
     
    In
sich gekehrt ließ sie sich auf dem Rande der großen Plattform nieder und sah in
die Ferne. So oft hatte sie hier gesessen und nachgedacht. Über Dinge, die sie
nun mehr belasteten als je zuvor. Dem Mann, der sie wie seine Tochter liebte,
brachte sie den Tod und dem Mann, der sie lieben sollte, war sie nicht einmal
so viel wert, dass er sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte. Er hatte sie
alleine gelassen, als sie Hilfe brauchte, sie notgedrungen zu sich geholt, als
es nicht anders ging, sie geschlagen, als sie sich ihm nicht fügte und wurde
von ihm vergessen, als er sie nicht mehr vor Augen hatte.
    Sie,
die das Siegel des Olymps in sich trug, hatte jeden

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