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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Tag zu kämpfen, gegen die
Vergangenheit mit ihrer Gegenwart und für ihre Zukunft. Was hatte sie
verbrochen, dass die Moiren sie mit solch einem Leben bestraften?
    Schwer
atmend blickte sie in den Sternenhimmel hinauf. Sie war wie sie. Nur ein
kleines Licht in den unendlichen Weiten mit Millionen anderen und dennoch war
sie anders.
    Als
sie auf ihre Hände hinabblickte, die auf ihrem Schoß ruhten, schloss sie ihre
Augen und biss sich auf die Lippen. Sie schien mit sich selbst zu kämpfen. Ein
Kampf, den sie weder gewinnen noch verlieren konnte.
    Als
sie sie wieder öffnete, schien sie jedoch entschlossener als je zuvor.
    Das
Gold in ihren zierlichen Händen spiegelte das schwache Licht am Himmel wieder.
Es war das Medaillon des Olymps, das ihr Vater ihr als Zeichen der
Zugehörigkeit geschenkt hatte. Ein großer Irrtum, wie sie nun feststellen musste
- Alles nur eine Lüge, eine von vielen.
    Die
Finger ihrer rechten Hand schlossen sich um das Lederband und sie erhob sich,
sodass sie nun direkt in die Tiefe blicken konnte. Eine sanfte Brise spielte
mit ihren Haaren, die sich um ihr Gesicht schlangen und schließlich auf ihrer
Schulter liegen blieben.
    Ihr
Herz hämmerte gegen ihre Brust und die kühle Luft kratzte in ihrem Hals, als
sie aufblickte und das glänzende Gold über dem Abgrund schweben sah. Es schien
sie spöttisch anzulächeln, dabei war es nur das verzerrte Spiegelbild einer
enttäuschten Halbgöttin.
    „Tu
es!“, flüsterte sie innerlich zu sich selbst, doch ihr
Körper war in diesem Moment stärker als ihr Verstand. Sie hielt an etwas fest,
was nicht existierte und dennoch konnte sie nicht loslassen. Es fesselte sie
mit jedem Atemzug, den sie tat. Er wollte sie in Sicherheit wissen, dabei
wollte er sie einfach nur loswerden um sich selbst zu schützen. Noch immer
spürte sie das unangenehme Pochen auf ihrer Wange, doch schlimmer als das
körperliche Leid, das Zeus ihr zugefügt hatte, war der seelische Schmerz, der
vielleicht heilen, aber eine hässliche Narbe der Wut oder der Verachtung
hinterlassen und sie immer an diesen Abend erinnern würde, doch sie hatte ihn
auch getroffen, ihre darauffolgenden Worte waren möglicherweise der Auslöser,
dass er sich nicht gemeldet hatte und sie dachte noch immer so.
    Demeter
hatte Recht behalten. Artemis hatte Recht behalten. Bei den Göttern, selbst Eos
hatte Recht behalten.
    Niemals
würde sie eine von ihnen sein - eine Olympierin mit Stolz, Anmut und Ehre.
    Sie
war anders …
    Ihre
Finger lösten sich und das Lederband glitt langsam durch ihre Hand.
    Serena
sah, wie das glänzende Gold in die Tiefe fiel und schließlich in der Dunkelheit
verschwand. Sie hatte es getan. Sie hatte losgelassen, von Zeus, vom Olymp, von
einem weiteren Teil ihrer Vergangenheit und es war befreiend. Zu einem Lächeln
konnte sie sich nicht überwinden, aber sie wusste, dass es besser so war.
    Lange
sah sie noch in die Tiefe, ließ die letzten Momente, in denen sie das Medaillon
losließ, noch einmal Review passieren. Ihr Gesicht war völlig emotionslos, denn
noch immer wollte sie nicht glauben, dass ihr Vater, dem sie so sehr vertraute,
sie am Ende so enttäuscht hatte.
     
    Zurück
in ihrem Gemach legte sie sich auf ihr Bett und starrte zur Decke auf. Eos‘
Worte ließen ihr noch immer keine Ruhe. Sie verfolgten sie, wann immer sie ihre
Augen schloss um Erholung zu finden.
    Die
Göttin hatte eine seltsame Verbindung zu ihrem Bruder. Sie würden für einander
alles tun, alles riskieren, alles aufgeben. Eine Zeit lang dachte Serena, auch
ihr würde so etwas Mal wiederfahren, als sie glaubte, sie hätte ihre Familie
gefunden, doch darauf hatte sie vergebens gewartet. Die Realität hatte sie
eingeholt und zeigte ihr nun einmal mehr, dass sie nicht wie andere war, dass
ihr Schicksal sie einen Höhenflug durchleben ließ, nur um dann auf dem harten
Boden der Wirklichkeit aufzukommen mit einer Wucht, die ihr buchstäblich alles
brechen würde.
     
    Ihr
Herz schlug ihr bis zum Hals. Ihre Haut kribbelte. Schweißtropfen liefen ihre
Stirn herunter, doch ihr körperlicher Zustand schien ihr in jenem Moment völlig
gleichgültig, als sie realisierte, wo sie war. Der Steinkamin brannte und auf
der offenen Feuerstelle stand ein Keramiktopf, in dem eine Gemüsesuppe
brodelte. Sie kannte diesen Ort nur zu gut.
    Ihre
Augen vor Angst geweitet, lief sie in den Raum, erstarrte jedoch sofort.
    Die
starren Augen hatten sie schon längst erblickt, noch ehe sie in Sichtweite war.
Wie angewurzelt

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