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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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harten
Wasseroberfläche des Beckens aufschlug und das Gefühl hatte, es würde ihr
sämtliche Knochen brechen.
    Keine
Kontrolle mehr über den eigenen Körper , schoss es ihr durch
den Kopf, als sie realisierte, dass sie mit offenen Augen auf den Grund sank
und die Luft nach und nach aus ihrer Lunge entfleuchte. Der Kopf der göttlichen
Statue auf sie herabblickend, verschwamm das helle zuckende Licht über der
Glaskuppel nach kurzer Zeit, ehe es ganz in der Dunkelheit verschwand und die
Schwärze der Besinnungslosigkeit ihr für einen Moment das Augenlicht raubte.
Nur das dumpfe Stimmengewirr der Wachen, die in den Tempel einbrachen und sich
um das Wasserbecken versammelten, hallte wie durch einen Tunnel zu ihr herüber.
Sie sah ihre Schatten, wie sie wie Geier um ein sterbendes Tier kreisten,
darauf wartend, dass die Natur ihren Lauf nahm und sie ihren letzten Atemzug
machen würde.
    Dann
wurde es wieder schwarz und still um sie herum. Nichts von alle dem schien real
zu sein, weder das verblassende Licht über ihr, die Stimmen der Wachen, das
kühle Nass des Wassers, das wie ein kleiner Bach in ihren Ohren rauschte, noch
das schwächer werdende Klopfen ihres Herzens in ihrer Brust.
    Es
ist nur eine Einbildung deiner Fantasie , hörte sie die Stimme
ihres Vaters in ihrem Kopf hallen. Die gleichen Worte, die er benutzte, wenn
sie wieder einmal schlecht geträumt hatte und schreiend aus Morpheus‘ Fängen
schreckte.
    Es
war vorbei. Sie hatte die Schwelle des Hades bereits überschritten  und war in seine
Arme gelaufen, der sie nun in seinem finsteren Reich willkommen hieß. Sie erlag
ihrer Sterblichkeit, ihr Wille wurde von ihrem eigenen Körper gebrochen, sie
konnte Lisias nicht schützen.
    Als
sie dann ein letztes Mal die Augen öffnete, sah sie es, das weiße Licht. Ein
heller Schimmer durch die dunkle Wasseroberfläche und diese schwarze Gestalt
inmitten des Lichtes. Ein kräftiger Mann, ein helles Gewand. Das war alles was
sie sah, doch ihr Verstand hatte bereits ausgesetzt, eine Täuschung ihrer
Wahrnehmung oder vielleicht doch der Herr der Unterwelt, der gekommen war, um
sie zu holen.
    Sie
hörte seine warmherzige Stimme. Sie war ganz anders, als sie immer geglaubt
hatte, so vertraut und einfühlsam.
    So
fühlte es sich also an zu sterben, wenn das Leben ganz langsam aus dem Körper
entfloh und eine regungslose Hülle zurückblieb. Sie konnte nur hoffen, dass
Lisias stark genug seien würde.
    Es
war seltsam, das Sterben, nicht beängstigend, furchteinflößend oder
schmerzhaft. Sie spürte überhaupt nichts, weder Trauer, Leid oder Hass, dass
dies der Weg sei, wie sie ableben würde. Es war einfach wie ein Windhauch, der
vorbeizog und etwas mitnahm, von dem man nicht einmal wusste, dass es
existierte. Vergessen würde man sie, nicht heute und auch nicht morgen. Noch
lange würde man über sie reden, als die Diebin, der man nach einer langen,
nervenaufreibenden Jagd endlich den Gar ausgemacht hatte. Vielleicht ein paar
Monate, vielleicht sogar ein Jahr, doch dann würden die Erinnerungen an sie verblassen,
als hätte sie nie existiert, denn leider lag es in der Natur des Menschen zu vergessen.
Sie vergaßen so vieles.
    Und
dennoch legte sich ein Gefühl der Geborgenheit auf ihre Seele als alle Lichter
erloschen und sie zum letzten Mal die Augen schloss.
    Dumpf,
kaum hörbar, vernahm sie durch die endlosweite Dunkelheit erneut diese Stimme
und obwohl sie mit einem Fuß schon sicher auf der anderen Seite war, lächelte
sie innerlich und ließ sich treiben.
    Mit
den Worten: „ Du bist in Sicherheit, mein Kind! “, verlor sie schließlich
das Bewusstsein und ihr Verstand wurde von der Dunkelheit verschlungen.

 
    Die
Göttin der Weisheit
     
    Der
schwarze Schleier der Nacht hatte sich über das Land gelegt und die göttlichen
Kräfte von Morpheus, dem Gott der Träume, wirkten auf die friedlich schlafende
Welt und deren Bewohner. Das Licht vereinzelter Sterne spiegelte sich im
ruhigen Wasser eines kleinen Baches wieder, der sich ungehindert seinen Weg
durch das Land bahnte.
    Es
war eine Nacht der harmonischen Stille, so hatte es den Anschein - ruhig,
sinnlich, romantisch, aber ebenso tödlich, denn in dieser Nacht war man
vergeblich auf der Suche nach dem trostspendenden Licht des Mondes.
    Schwarz
war der Himmel und selbst die einzelnen kleinen Lichtpunkte, die versuchten,
durch die dunkle Wolkendecke hindurch zu dringen, konnten das Grauen, das in
dieser Nacht begangen wurde, nicht abtun.
     
    Sie
hatte so

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