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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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zurückgerissen.
    Es
waren Schritte, die schnell näher kamen. Sie spürte, wie ihr Atem unruhiger
wurde und wie sich ihre Kehle immer mehr zuzog, denn sie wusste, dass es nicht
ihre Eltern waren. Die Schritte glichen mehr einem dumpfen Trampeln in eisernen
Ketten.
    Egal
wer oder was es war, die Schritte kamen aus dem kleinen Gang neben ihrem Zimmer
und somit war dieser Jemand, gerade in diesem Moment, in diesem Haus und kam
ihrem Zimmer immer näher.
    Kaum
hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, verstummten sie auch gleich wieder.
    Das
kleine Mädchen hielt die Luft an und lauschte der eiskalten Stille, die sich
nun wieder über das Land gelegt hatte. Nicht ein einziger Schrei war mehr zu
hören, selbst das Knistern des Feuers schien nun in weiter Ferne zu sein.
    Minuten
lang harrte sie zusammengekauert unter dem Holzbett aus und wartete
hoffnungsvoll darauf, dass ihr Vater jeden Moment durch die Tür kommen würde,
um ihr zu sagen, dass alles in Ordnung sei, doch darauf hoffte sie vergeblich,
denn ihr Vater würde nicht mehr wiederkommen, dessen war sie sich innerlich sicher.
    Und
als sie dem Schicksal, dem alle zum Opfer fielen, nun deutlich entgegenblickte
und sie realisierte, dass auch sie das warme Prickeln der aufgehenden Sonne nie
wieder auf ihrer Haut spüren würde, drang ihr Bewusstseinsempfinden auch nach
außen.
    Kleine
glasige Perlen rollten über ihre Wangen. Nur mit Mühe konnte sie ein
aufgeregtes Schluchzen unterdrücken. Ihr Vater wollte sicherlich nicht, dass
sie weinte, nicht in so einem Moment. Sie sollte stark sein und dem was ihr
Angst machte tief in die Augen blicken, denn so würde sie angesichts des
nahenden Todes immer noch ihren Mut bewahren und sich auf ewig in das
Gedächtnis ihres Peinigers einbrennen.
    Kaum
hatte sie ihren neuen Lebensmut gefasst, hörte sie ein schrilles Kratzen an den
Wänden. Ihre Blicke erstarrten und die Luft blieb ihr im Halse stecken. Es
machte sie fast wahnsinnig. Dieses Kratzen raubte ihr den Verstand und kroch
unter ihre Haut.
    Ein
lauter Schlag, gefolgt von einem ohrenbetäubenden dumpfen Krachen ließ sie
zusammenfahren, ehe die Bilder vor ihr verschwammen…
     
    Serena
schreckte schreiend aus dem Schlaf, bis sie sich luftringend darüber klar
wurde, dass es nur ein Traum war.
    Die
seidigen Laken, in die sich ihre Hände gebohrt hatten, waren feucht und
zerrissen, doch es schien nichts Außergewöhnliches zu sein. Warum auch? Es war
nicht das erste Mal, dass sie aus den Tiefen ihrer Traumwelt schreckte.
    Ihr
Handrücken fuhr über ihre verschwitzte Stirn und strich einige Strähnen aus
ihrem Gesicht als sie realisierte, was das Letzte war, woran sie sich
erinnerte.
    Sie
fiel.
    Noch
immer spürte sie den stechenden Schmerz in ihren Gliedern, als sie auf der
Wasseroberfläche des Beckens im Tempel der Athene aufschlug und die Finsternis
der Ohnmacht über sie hereinbrach und sie aus dem Leben riss, doch sie war
nicht tot.
    Fragend
sah sie sich deshalb mit weitaufgerissenen Augen um. Erst jetzt fiel ihr auf,
dass sie nicht mehr in der alten Schmiede war. Der Raum, in dem sie sich
befand, bestand aus weißem Marmor, einem großes Fenster, durch das das helle
Licht der davorstehenden Sonne hereinstrahlte und großen goldenen
Götterstatuen, die an den Wänden prunkten. Selbst das Bett, in dem sie sich
wieder fand, war groß und bequem und somit ganz anders als das Rattennest, in
dem sie sonst schlief.
    Während
sie sich in der fremden Umgebung zurechtfinden musste, erinnerte sie sich auch
langsam wieder an die verschwommenen Bilder, die sie sah, bevor sich ihre Augen
zum letzten Mal schlossen - Eine große Gestalt in einem hellen Gewand, ein
Mann, wie sie dachte.
    Waren
diese Bilder real oder doch nur eine Einbildung ihrer Fantasie? Doch wenn es
nur eine Einbildung war, wo war sie dann? Wie kam sie hierher? Aber vor allem,
wer brachte sie hierher? Fragen, die ihren angeschlagenen Verstand quälten und
sie vor Erschöpfung wieder ins Kissen zurückdrängten.
    Für
einen Moment empfand sie ein angenehmes Gefühl der Ruhe, in der ihr alles
gleichgültig schien. Lange war es nun her, dass sie einfach nur friedlich dalag,
nichts tat und auch über nichts nachdachte. Einfach nur die Stille genießen und
die Zeit an sich vorüberziehen lassen, doch so angenehm es auch war, machte
sich bereits nach nur wenigen Augenblicken Unbehagen in ihr breit.
    Lange
war es her, dass sie alles um sich herum ausblenden konnte, darum war sie es
auch gewohnt, selbst wenn sie

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