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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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sich. Serena begegnete ihr stets unsicher und
zurückhaltend, umso überraschender traf Hera das Verhalten des Mädchens, das
sie nun an den Tag legte.
    „Ihr
hättet es tun sollen, das hätte euch einigen Ärger erspart und sicherlich auch
einige Amphoren und Krüge. Ihr hättet es doch sicherlich genossen, nicht wahr?“
    Hera
schluckte erneut. Ihre Worte waren wie Knoten in ihrem Hals. Ihr war plötzlich
so unwohl in Serenas Gegenwart. Sie war es in diesem Moment, die etwas
Unheimliches an sich hatte.
    „Ihr
habt eure Chance nicht genutzt und jetzt müsst ihr mit den Konsequenzen leben.
Ihr seid mir ein Dorn im Auge und ich bevorzuge nun mal eine klare Sicht!“ Auf
Serenas Lippen hatte sich bereits ein leichtes Lächeln gebildet, während ihnen
mit einem verführerischen Klang die Drohungen entflohen. „Ihr konntet es
einfach nicht lassen. Ihr musstet ja unbedingt so grausam zu mir sein, wolltet
mich für die Taten meines Vaters bestrafen, aber ihr werdet merken, dass sich
der Wind gedreht hat.“ Der tiefe Unterton in Serenas Stimme ließ die Göttin
zusammenzucken. Ihr Atem geriet außer Kontrolle, während jedes Wort sie wie ein
Faustschlag ins Gesicht traf.
    „Vielleicht
tröstet es euch, dass ihr Recht hattet. Dass ich euch und euer Verhalten in dieser
Situation verstehe und nachvollziehen kann war gelogen. Dass ich euch
respektiere, als Göttin und auch als Mutter, waren nichts weiter als leere
Worte, aber dass ich euch fertig machen werde, dass ich euch für jeden
einzelnen Moment, in dem ihr mich erniedrigt und versklavt habt, in der Hölle
schmoren lassen werde, ist ein Versprechen!“ Die Stimme der Halbgöttin wurde
lauter und gewann immer mehr an Energie, die sich von der Furcht der Göttin
nährte und immer weiter wuchs.
    „Ich
werde euch einfach alles nehmen was euch lieb und teuer ist. Ich werde euch den
Mann nehmen, eure Kinder, euren Ruf, eure Heimat, euer Hab und Gut und selbst
den kleinsten Funken an Selbstbewusstsein, das ihr noch habt. Ich werde die
perfekte Tochter in den Augen eines liebenden Vaters und das hinterhältigste, heimtückischste
Biest in euren sein. Ich werde euch jegliches Gefühl wie Liebe, Glück und
Freude nehmen, sodass ihr nur noch eine graue leblose Hülle werdet, gefangen in
einem Körper ohne jegliches positives Empfinden. Ich werde euch verfolgen, von morgens
bis abends und nicht einmal in euren Träumen werdet ihr Ruhe finden. Egal wo
ihr seid oder was ihr macht, ich werde immer in der Nähe sein und euch jagen,
bis ihr euch freiwillig vom Olymp werft und schon bald wird sich niemand mehr
an euren Namen erinnern. Ihr werdet in Vergessenheit geraten. Man wird euch
nicht einmal vermissen und das ist ebenfalls ein Versprechen!“, fauchte sie mit
einem letzten Atemzug und stieß sich vom Stuhl ab, sodass Hera die Vibrationen noch
Augenblicke später in ihrem ganzen Körper spüren konnte. Sie blieb wie erstarrt
sitzen.
    Erst
als sie hörte, wie Serena sich vom Stuhl entfernte, atmete sie einige Male
hektisch durch. Schweißtropfen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet und suchten
sich den Weg über ihre Schläfen. Ihr Hals fühlte sich an, als hätte sich ein
Strick um ihn gelegt und jedes Wort ihrer Stieftochter zog ihn enger zu und
raubte ihr schlussendlich die Luft zum Atmen. Sie wagte es nicht, sich umzudrehen
und in die Augen der Halbgöttin zu blicken, in denen sie sicherlich noch immer
die bedrohlichen Worte aufblitzen sehen würde. Sie bekam das furchteinflößende
Funkeln in ihnen auch so schon nicht mehr aus ihrem Kopf.
    Serena
drehte sich noch einmal um und sah die Göttin wieder mit einem liebreizenden
Lächeln an, als wäre nichts gewesen.
    „Was
ist los? Ihr schaut als hättet ihr einen Geist gesehen … Mutter …“ Ein tiefer
Unterton unterstrich den Sarkasmus in ihrer Stimme, der Hera einen Schauer über
den Rücken jagte.
    Als
sich ihre unliebsame Stieftochter abwandte und Richtung Tür lief, war es wie
eine große Erleichterung für die Herrscherin. Sie hatte Recht behalten. Die
noch junge Halbgöttin war eine Gefahr, doch nicht nur für den Olymp, nein, sie
war eine Gefahr für die ganze Welt. Sie war der Wolf im Schafspelz. Ein
liebreizendes Wesen mit einer undurchdringlichen Fassade, doch dahinter steckte
eine grauenhafte Bestie. Ein Monster, das nur darauf wartete, ihre Zähne tief
in ihr Opfer schlagen zu können, um es jämmerlich verrecken zu lassen.
    Hera
musste zugeben, dass sie sich vor ihr fürchtete, dass sie Angst hatte. Und nun,
da

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