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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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gab.
    Unten
in Athen hätte sie solchen Leuten längst den Hals umgedreht, dachte
sie und blinzelte kurz gedankenversunken.
    Seine
Augenwinkel verengten sich plötzlich. Das strahlende Grün wirkte
furchteinflößend und beherrschend. Entsetzt wich die junge Halbgöttin zurück.
Wusste er etwa, was sie gerade gedacht hatte?
    Sie
konnte den Blickkontakt nicht länger halten und drehte sich dem Herrscher zu.
    „Vater,
wenn das alles war, dann würde ich nun gerne gehen ...“, flüsterte sie leise
und senkte ihren erstarrten Blick, sodass der fremde Gott ihr nicht länger in
die Augen und somit ihre Unsicherheit sehen konnte.
    Zeus
nickte lächelnd und strich ihr noch einmal über ihr glänzendes Haar, bis sie
sich abwandte und in schnellen Schritten zur Tür raus lief.
    Schwer
atmend lehnte Serena sich an sie und ließ die letzten Augenblicke Review
passieren.
    Sie
konnte sich nicht beantworten, was gerade in sie gefahren war, geschweige denn,
ob der Sonnengott etwas ahnte. Noch nie hatte sie solch einen Gedankengang,
nicht seitdem sie hier ist. Nicht einmal die Gegenwart ihrer hasserfüllten
Stiefmutter, deren krächzende Stimme in ihrem Kopf wiederhallte, hatte solch
ein unbehagliches Gefühl in ihr ausgelöst.
    Ein
eisiges Empfinden von Gleichgültigkeit durchfuhr plötzlich ihren Körper wie
eine Ladung Strom. All die Fragen, die sie seit Wochen quälten, hatten in
diesem einen Moment keine Bedeutung mehr. Alles war ihr egal. Die junge Halbgöttin
hatte genug. Sie wollte nicht länger das Opfer und das Ziel der Geheimnisse des
Olymps sein. Und so fasste sie einen Entschluss, ohne darüber nachzudenken, was
er für Folgen haben könnte.
    Noch
einmal tief Luft holend, lief sie los. Ihr Ziel war die Höhle des Löwen, das
Gemach ihrer erzürnten Stiefmutter, die sie über die letzten Wochen mit
Verachten gestraft hatte.
    Athene
würde versuchen sie aufzuhalten. Ihre Schwester war die Ruhe in Person, doch
auch sie würde Serena nun nicht aufhalten können. Sie konnte es nicht einmal
selbst wenn sie wollte. Ihr Körper steuerte sich und sie hatte keinerlei
Kontrolle über ihren eigenen Willen.
    Vor
der großen goldenen Tür, hinter der sich Heras Gemächer befanden, hielt sie nur
für den Bruchteil einer Sekunde inne, ehe sie all ihre vorhandene Kraft
sammelte und mit Schwung die Tür aufstieß, die mit einem lauten Schlag aus den
Angeln zu reißen drohte. Dahinter kam eine verwirrt aussehende Göttin an einem
großen aus Elfenbein gefertigten Tisch zum Vorschein.
    Serena
bat nicht um Einlass, huldigte der Göttin auch nicht. Sie hatte bereits genug
Zeit verschwendet, vor ihr auf die Knie zu fallen.
     „Ihr
wünscht euch sicherlich, ihr hättet mich bei unserer ersten Begegnung vom Olymp
gestoßen …“, entfuhr es Serena mit zischendem Unterton, als sie eintrat und auf
ihre Stiefmutter zu lief. Diese, noch immer völlig irritiert, versuchte ihre
Fassung über den Ungehorsam der jungen Halbgöttin zu wahren und strafte sie
erneut mit den verachtenden Blicken ihrer tiefblauen Augen, doch alles was sie
in Serenas sah, war abgrundtiefe Gleichgültigkeit. Sie beachtete sie nicht einmal,
sah sie nicht an und drehte ihr sogar provokant den Rücken zu, als sie sich mit
einem kritischen Blick im Raum umsah und bemerkte, wie schlicht alles gehalten
war. Elfenbein und weißer Marmor waren das Hauptaugenmerk der Räumlichkeiten
und spiegelten den einfach gestrickten Charakter der Göttin wieder.
    Unter
der stichelnden Beobachtung ihrer, sie hassenden Stiefmutter, betrachtete sie
die Bilder der vielen Gottheiten an den Wänden, während sie scheinbar ziellos
umherwanderte.
    „Was
willst du hier?“, zischte die Göttin sichtlich verärgert, dass Serena es wagte
hier aufzutauchen, doch sie bekam keine Antwort von ihr, nur ein Grinsen. Ein
Grinsen, das anders war als sonst. Ein Grinsen, das so viel Selbstsicherheit
und Arroganz ausstrahlte, dass es Hera kurz schlucken ließ.
    „Habt
ihr gesehen, wie Zeus mich ansieht? Wie seine Augen jedes Mal glänzen, wenn ich
bei ihm bin …?“ Ihre Finger strichen über den feingeschliffenen Tisch, der die
beiden trennte, ehe sie direkt vor ihr stehenblieb und in die kühlen blauen
Augen der Göttin blickte.
    „Es
heißt, die Augen sind der Spiegel zur Seele … wisst ihr auch wieso?“, fuhr sie
nun mit einem fast schon übertriebenen liebreizenden Ton fort und schaute ihre
Stiefmutter mit einem frechen Lächeln an, doch sie wusste bereits, dass sie
keine Antwort von Hera erhalten

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