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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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sich entscheiden müsste, er es für
mich täte. Ja, die Augen sind der Spiegel zur Seele. Sie verraten einem wirklich
alles über einen Menschen und auch über einen Gott.“ Serenas Stimme wurde
leiser als Hera sich erhob, um den Tisch herumging, davor stehenblieb und sich
mit den Händen darauf abstützte, während sie scheinbar interessiert den Worten
ihrer Stieftochter lauschte.
    „Ja,
ich habe Angst davor, wie oft Zeus mich noch demütigen wird, Angst davor, dass
irgendwann der Tag kommen wird, an dem ich ihm nicht mehr genüge und er mich
verlässt und ebenso habe ich Angst vor dir!“, entfuhr es ihren Lippen mit einem
zischenden Unterton, der die Halbgöttin hellhörig werden ließ.
    Sie
sah sie fragend an und legte ihren Kopf leicht zur Seite.
    „Vor
mir?“
    „Wie
du schon sagtest, die Augen sind der Spiegel zur Seele. In deinen sehe ich eine
ungeheure Ausstrahlung, eine Bedrohung und so viel Kälte …“, hauchte sie leise
und strich sich unwohl über die Arme.
    Die
junge Halbgöttin wich zurück und sah die Göttin sichtlich irritiert an, doch es
waren nicht die Worte, die sie überraschten, denn die hatte sie dank ihrer
abweisenden Art des Öfteren gehört. Es war das eingeschüchterte Verhalten einer
Göttin, die selbst für ihre Kaltherzigkeit bekannt war.
    „…
Sie erscheinen so klar und dennoch so undurchdringlich. In einem Moment voller Wärme
und im nächsten gleichen sie denen einer Toten … Du bist einfach nicht normal,
auch nicht für eine Halbgöttin …“, fuhr die Göttin nun fort und schüttelte
gedankenversunken den Kopf.
    Serena
sah ihre Stiefmutter fassungslos an und biss sich auf die Lippen um nicht etwas
zu sagen, was sie später bereuen könnte, doch die Wut überkam sie und
durchbrach auch diese letzte Mauer.
    „Ihr
versucht wirklich alles um mich los zu werden oder? Dann macht schon. Bringt
mich mit eurer übernatürlichen Göttermacht um. Los!“, schrie Serena plötzlich
außer sich vor Wut und breitete ihre Arme aus. Sie schien es förmlich herauszufordern
und das wusste Hera auch. Sie provozierte die Göttin bewusst, um sie zu diesem
Schritt zu drängen. Es war nicht mehr länger Hera, in deren Augen man alles
ablesen konnte.
    „Worauf
wartet ihr, bringt es doch endlich hinter euch. Genau das ist es doch was ihr
wollt und ich bin wenigstens bei den Menschen, die mich als das respektieren
und lieben was ich bin!“ Ihre Augen wurden mit einem Mal glasig rot. Ihre Zähne
bohrten sich erneut in ihre roten Lippen, als sie unweigerlich an ihre Eltern
denken musste, an ihre Vergangenheit, an ein Leben ohne Angst und Wut. Es war
ein Ausdruck, den Hera niemals von ihr erwartet hätte.
    Sie
versuchte immer stark zu wirken und dennoch war sie so verletzlich. Sie war
eine Sterbliche. Nichts an dieser jämmerlichen Gestalt erinnerte an eine
anmutige junge Göttin wie Athene es war. „Du bist am Olymp und willst wieder
fort? Du befindest dich hier an einem Ort, den sich Menschen nicht einmal
vorstellen können, für die selbst das Leben als Bedienstete dem eines königlichen
Hofbeamten gleicht, ohne Sorgen, dass man verhungern, verdursten oder einem,
von Menschen verübten Anschlag erliegen könnte! Du lebst ein Leben, von dem
andere Sterbliche nur träumen können um ihren Alltag zu entfliehen und dennoch
wünschst du dir, du wärst bei deiner toten Familie? Warum?“ 
    „Weil
ich glücklich war! Ich war glücklich, bis sie starben. Wollt oder könnt ihr das
nicht verstehen? ER … Er war vielleicht nicht mein leiblicher Vater, aber er
hat mich geliebt, mehr als alles andere … Nennt mir auch nur einen Grund, wieso
ich das hätte eintauschen sollen?!“, keuchte sie mit sichtlicher Zurückhaltung
und wandte sich wieder ab.
    „Du
könntest hier alles haben was du dir jemals erträumt hast!“
    „Die
materiellen Dinge, die ihr hier habt, können niemals die Liebe einer Familie
ersetzen!“, seufzte sie leise und ließ ihre Arme wieder sinken. Ein kleiner
glitzernder Tropfen entfloh ihren glasigen Augen und suchte sich den Weg über
ihre Wange. „Hätte ich die Möglichkeit nur noch einmal mit ihnen zu reden, um
mich wenigstens verabschieden zu können, würde ich das alles hier aufgeben …“,
sprach eine geknickte Halbgöttin, drehte sich um und verließ den Raum dann
klanglos.
    Hera
sah ihr fragend hinterher. Ihr Verhalten stieß bei der Göttin auf
Unverständnis. Sie begriff nicht, wie stark die Verbindung einer liebenden
Familie sein konnte, vielleicht weil sie selbst

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