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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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Körper der Halbgöttin kein bisschen. Wie
versteinert blickte sie auf das Gespann hinab und wirkte nach außen, als würden
ihre Gedanken völlig durchdrehen, einen Plan schmieden, doch nichts. Ihr Kopf
war so klar wie noch nie, denn nun war nur Platz für einen einzigen Gedanken,
der jedes andere emotionale Gefühl verdrängte: Enttäuschung .
    Enttäuschung
darüber, dass Zeus ihr so wenig zutraute, Enttäuschung darüber, dass Athene ihr
Versprechen brach und Enttäuschung darüber, dass Artemis und Demeter mit ihren
Aussagen doch Recht behalten sollten. Sie war eine Gefangene in einem
unsichtbaren Käfig. Ein Vogel, der verlernt hatte zu fliegen. Eine Halbgöttin
in einer Welt, in die sie nicht hinein gehörte.
    Erst
nach einigen Augenblicken fiel ihr schließlich auf, dass Helios nicht mehr da stand.
Vielleicht war er gerade auf dem Weg zu Zeus, um ihm von ihrem unmöglichen
Verhalten ihm gegenüber zu berichten. Möglicherweise war er aber auch auf dem direkten
Weg zu ihrem Gemach, um sie selbst zur Rede zu stellen.
    Noch
ehe Serena den Gedanken zu Ende führen konnte, vernahm sie das laute Hämmern an
der Tür und drehte sich entsetzt um.
    Seit
dem Verdacht, dass ein schwarzer Schatten hier sein Unwesen trieb, war sie
schreckhafter geworden. Es war dunkel, spät am Abend, wer sollte also zu dieser
Zeit ihre Gesellschaft aufsuchen? Etwa Helios, der nun wirklich vor ihrer Tür stand
und geduldig darauf wartete, dass sie diese öffnen würde?
    Mit
einem unguten Gefühl lief sie langsam zur Tür und griff nach der Klinke, doch
sie wartete ein weiteres Klopfen ab, diesmal folgten die Anschläge schneller
als zuvor, die Serena dazu veranlassten, erleichtert aufzuatmen. Sie kannte nur
eine Göttin, die so schnell ungeduldig wurde.
    Noch
einen Augenblick benötigte sie, um ihre Gesichtszüge an ihre Stimmung
anzupassen. Sie wollte ihrer Schwester ein schlechtes Gewissen einreden. Ob es
ihr Leid tat, interessierte sie in diesem Moment nicht. Sie hatte sie
angelogen.
    Einmal
tief Luft holend, öffnete sie die Tür und ließ ihre angespannten Schultern
zugleich wieder sinken. Jegliche Emotionen schwanden aus ihrem Gesicht. Ihre
Finger, die eben noch vor Wut und Enttäuschung gezittert hatten, hingen
regungslos herunter und wirkten starr und kreidebleich.
    Dutzend
Mal war sie den Ablauf dieses Gespräches im Kopf durchgegangen, doch alles
schwand in dem Moment dahin, als sie ihrer Schwester in die Augen sah.
    Die
Pupillen waren geweitet. Ihre Lippen - blutrot. Schweißperlen hatten sich auf
der Stirn der Göttin gebildet und ließen ihr ganzes Erscheinungsbild
verzweifelt wirken.
    Serena
trat fassungslos zur Seite und ließ Athene eintreten, die eilig die Tür hinter
sich schloss. Kaum war diese geschlossen, stürmte sie auf die Halbgöttin zu und
packte sie an den Schultern.
    Anders
als sonst, trug sie eine goldene Rüstung mit Waffenrock und ihrem Schwert. Sie
wirkte nun mehr wie eine Kriegerin als eine zierliche Göttin, was ihren
aufgebrachten Ausdruck unterstrich.
    „Wir
haben nicht viel Zeit. Ich kann dich heute nicht trainieren, das tut mir leid.
Zeus möchte, dass du dich unverzüglich in den Festsaal begibst …“ Einen Moment
hielt Athene inne, als sie verzweifelt nach Luft schnappte. Sie war völlig
außer Atem, woraus Serena schließen konnte, dass sie sich beeilt haben musste
um her zu kommen, doch sie verstand nicht, was sie zu dieser Zeit im Festsaal
sollte.
    „Sie
sind alle gekommen, doch die Bediensteten sind überfordert. E-Er möchte, dass
du die Götter bedienst. Ich weiß, dass es viel verlangt ist, aber um den Schein
zu wahren, bleibt mir nichts anderes übrig als Zeus‘ gefährlicher Bitte
nachzukommen!“
    Serena
blickte noch immer fragend in die Augen ihrer Schwester. Es ärgerte sie, denn
sie sprach die Wahrheit. All ihre angestaute Wut, die Enttäuschung, dass sie an
diesem Abend nun doch kein Schwert in ihren Händen halten würde und die
Erkenntnis, dass sie Athene nicht böse sein konnte, trieb sie in den Wahnsinn,
doch was hatte sich Zeus dabei gedacht, sie in einen Saal voller Götter zu stellen.
Er würde sie blind in die Höhle des Löwen schicken.
    Sie
alle kannten sicherlich die Gesichter der Bediensteten. Eine neue würde sofort
auffallen und für Aufmerksamkeit sorgen, denn die Sterblichen, zu denen sie ja
zählte, waren für die Götter ein Geschlecht, das sie mit Vorsicht genossen, vor
allem an einem Ort wie diesen.
    Athene
hetzte sie förmlich, sich zurecht zu

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