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Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition)

Titel: Das Siegel des Olymps (Im Bann des Schicksals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Romana R. K.
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machen.
    Ungeduldig
lief sie im Zimmer auf und ab und tippte mit der rechten Hand auf dem goldenen
Knauf ihres Schwertes am Waffengurt, während Serena ihr Medaillon richtete und
ihre Haare mit dem Haarband ihrer Mutter zu einem lockeren Zopf am Hinterkopf
festband.
    Auf
dem Weg zum Festsaal lief sie wie üblich einige Schritte hinter der Göttin, um so
ihren Rang zu verdeutlichen.
    Im
Gegensatz zu Athene war Serena gelassen, dafür dass sie nun mit so vielen
Göttern in einem Raum sein würde, doch sie wusste, je ängstlicher und
zurückhaltender sie sich gab, desto offensichtlicher wurde, dass etwas nicht
mit ihr stimmte.
    Mit
dem Strom schwimmen , dachte sie sich und lauschte den dicht
aufeinander folgenden Worten ihrer Schwester, die sie in der Eile aus ihrer Kehle
presste. Dinge auf die sie achten sollte, Dinge, die sie nicht machen durfte,
Dinge, die sie machen musste, Verhaltensweisen gegenüber den Götter und den
wenigen untertänigen Hauptmännern, die dennoch einen höheren Rang aufwiesen als
sie, Gestik und Mimik, sowie der gehobene Wortschatz gegenüber dem olympischen
Adel.
    Ehe
sie sich versah, stand sie auch schon vor den großen goldenen Flügeltüren, die
zwischen ihr und der Hölle standen. Dahinter herrschte bereits eine
ausgelassene Stimmung. Das Stimmengewirr, das sie auch zuvor, als sie sich die
brennenden Pferde genauer ansehen wollte, vernommen hatte, war um einiges
lauter geworden und drang durch die geschlossenen Tore zu ihr heraus. Diesmal
wollte sie sich nicht umdrehen, sie ahnte bereits was sie erwarten würde.
    Athene
wandte sich ihr zu und begutachtete sie noch einmal. Je unscheinbarer sie war,
desto besser war es für sie, doch sie wusste nicht, auf welch eine dumme Idee
Zeus im Laufe des Abends noch kommen würde.
    Eilig
schickte Athene sie zur Küche, von wo aus sie zusammen mit den anderen
Bediensteten die Speisen in den Festsaal bringen sollte. Auch Helia war da.
Völlig im Stress bekam sie überhaupt nicht mit, dass Serena den Raum betreten
hatte, denn alles lief drunter und drüber.
    Zehn
Bedienstete waren damit beschäftigt, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Vier
weitere füllten den Nektar und Wein aus großen Krügen in kleinere handliche.
Serena bekam einen von diesen in die Händegedrückt und ehe sie sich versah,
öffneten sich die Nebentüren und die ärmlich angezogenen Mädchen und Frauen
eilten mit Krügen und Tabletts in den Festsaal.
    Serena
hielt sich jedoch noch einen Moment zurück und spähte durch die geöffnete Tür
in den hellerleuchteten Raum.
    Riesige
goldene Kronleuchter hingen von den Decken herab, deren Kerzenlichter sich im
glänzenden Marmorboden wiederspiegelten.
    Götter
- Überall waren Götter. Sie konnte sie nicht einmal zählen, doch sie hatte auch
keine Zeit, denn Athene und Zeus würden sicherlich darauf achten, dass sie zum
Dienst erscheinen würde.
    Angespannt
schritt sie mit gesenktem Blick und dem Tonkrug in ihren Händen in den hellen
Raum. Als Bedienstete hob man nicht den Kopf einem Gott gegenüber, es sei denn
man wurde dazu aufgefordert, was in der Regel eher selten vorkam, doch diese
Regel zählte hier nicht. Einige Götter würden sie sicherlich zu sich winken,
dann würde sie respektvoll aufblicken, einen kurzen Blickkontakt halten, ehe
sie wieder ihre Blicke senken, zu den Göttern gehen, den Nektar einfüllen  und
dann wieder gehen würde. Das war jedenfalls ihr Plan.
    Die
meisten von ihnen kannte sie nicht, viele sahen auch nicht göttlich aus, woraus
sie schloss, dass es auch keine waren, doch zu abgelenkt war sie, sich wie eine
Bedienstete zu verhalten, um zu merken, dass sie längst die Aufmerksamkeit
einiger Götter auf sich gezogen hatte.
    Als
sie ziellos durch den riesigen Raum schritt und darüber nachdachte, wie lange
eine Festlichkeit der Götter wohl gehen würde und wann sie dann endlich
schlafen konnte, belauschte sie die Gespräche der Herrscher, die sie bediente,
doch verstehen konnte sie kein einziges Wort. Es war eine andere Sprache, die
sie nicht verstand. Sie wusste nicht einmal, ob es um sie ging. Das war wohl
ihre Art zu zeigen, dass es sie einen feuchten Kehricht anging, was sie zu
bereden hatten.
    Als
sie sich wieder umwandte und den Weg, den sie bereits gefühlte hundertmal
gelaufen war, wieder zurückging, überkreuzten sich die Wege von ihr und Helia,
die vor ihr stehenblieb und sie verwundert ansah.
    „Serena,
was machst du denn hier?“, fragte sie lautstark um sich von dem lauten
Gelächter um

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