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Das Siegel des Templers: Roman (German Edition)

Das Siegel des Templers: Roman (German Edition)

Titel: Das Siegel des Templers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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der sich erst nach Norden wand und dann nach Süden um den Burgberg führte, zog sich die Hauptgasse an der Kathedrale vorbei, um dann ins Westtor zu münden. Obwohl die Gasse recht breit war, quoll sie über von Karren und Reitern, Fußgängern und Krämern mit ihren Bauchläden, so dass die fünf Wanderer nur langsam vorankamen.
    Die unzähligen Stimmen, die schwatzten und lachten, fluchten und schimpften oder mitten auf der Gasse Geschäfte abschlossen,
vermischten sich zu einer Glocke aus Lärm, die sich über die Stadt spannte. Je weiter sie in die Stadt eindrangen, umso unerträglicher wurde der Gestank von Abfällen, Schweiß und Kot, Juliana wurde es schwindelig. Pater Bertran, der sich von den Folgen des Überfalls am Vortag erholt zu haben schien und die Gruppe nun wieder mit gewohntem Gleichmut anführte, hielt an einer Straßenecke, an der ein baufälliger Karren mit Hühnerverschlägen im Morast stand und die Fußgänger zwang, auf die andere Straßenseite auszuweichen. Er drehte sich um, ließ den Blick schweifen und fixierte dann Juliana. »Johannes, was ist mit dir? Du bist so blass, dass man meinen könnte, du fällst jeden Augenblick in den Straßenschmutz.«
    Juliana schüttelte heftig den Kopf, um den Schwindel zu vertreiben. Sie griff nach dem Pfosten einer auf die Straße hinausragenden Verkaufsbude, da sie fürchtete, auf dem morastigen Pflaster auszurutschen.
    »Es geht schon«, keuchte sie. »Es ist nur die schlechte Luft hier.« Ein Schmerz, der unvermittelt durch ihren Unterleib fuhr, entlockte ihr ein Stöhnen. Sie krümmte sich ein wenig und verzog das Gesicht. Nein! War es wieder so weit? Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass mehr als drei Wochen vergangen waren, seit sie ihr monatliches Unwohlsein erdulden musste. Ein zweiter Stich durchzuckte sie bis hinab in die Schenkel, deren Muskeln sich schmerzhaft verkrampften. Bruder Rupert trat neben sie und griff nach ihrem Arm. Sie senkte den Blick unter dem seinen, der sie streng musterte.
    »Du hast wohl doch mehr bei unserem gestrigen Abenteuer abbekommen, als ich dachte. Es wird Zeit, dass wir uns eine Unterkunft suchen.«
    »Ja, das wird es sein«, stimmte sie zu und beobachtete den Bauern, der in aller Ruhe seine Hühner auslud, obwohl inzwischen vier weitere Karren durch ihn aufgehalten wurden und die Fuhrleute schimpften und fluchten.
    »Sollen wir zurück zu den Benediktinern?«, fragte sie. »Es schien mir ein recht großes Spital mit einer Herberge zu sein.«
    Pater Bertran nickte. »Ja, das ist es wohl. Sicher eines der größten am Weg.«
    »Und entsetzlich voll gestopft, was man so gesehen hat«, rümpfte Ritter Raymond die Nase. »Ich habe genug. Ich werde in der Stadt nach einer anständigen Herberge suchen, koste es, was es wolle.«
    Bruder Rupert nickte und strich sich über seine kräftige Brust. »Ja, dagegen hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Ich habe kein Geld, eine Unterkunft zu bezahlen«, warf das Mädchen leise ein.
    »Das ist auch nicht nötig!«, stimmte Pater Bertran zu. »Es gibt in dieser Stadt beinahe dreißig Spitäler und Pilgerherbergen, da werden wir etwas finden, was auch dem Herrn Ritter genehm ist!« Sie tauschten wütende Blicke.
    »Wenn es unser junger Freund noch schafft, dann würde ich vorschlagen, dass wir noch vor Einbruch der Dunkelheit Burgos wieder verlassen und an die Tore des Klosters de las Huelgasklopfen«, fuhr er fort und sah Juliana an. »Dann müssen wir morgen nicht lange am Tor warten, bis die Wachen sich bequemen, uns passieren zu lassen.«
    »Ist das nicht das berühmte Kloster der noblen Damen?«, wunderte sich Bruder Rupert.
    »Ich meine ja nicht, dass wir in die Klausur der Zisterzienserinnen eindringen sollen!«, stellte der Pater richtig. »Die Damen haben die Sorge über das Hospital del Rey übernommen, und ich denke, wir werden dort eine bequeme Unterkunft finden  – die sogar unserem anspruchsvollen Ritter de Crest genehm sein dürfte!« Er warf Raymond einen herausfordernden Blick zu. »So, und nun gehen wir weiter.«
    Bruder Rupert nickte. »André ist bereits seit Stunden verstummt. Ich vermute, dass ihn sein Kopf schmerzt.«
    Da sowohl der Bettelmönch als auch Pater Bertran noch Besorgungen in Burgos erledigen wollten und der blonde Ritter mürrisch erklärte, er werde in eine Taverne gehen, schlug Bruder Rupert vor, André und Johannes sollten schon einmal vorgehen.
Man würde sich bei den Nonnen in der Herberge wiedertreffen. Die beiden stimmten zu und machten

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