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Das Siegel des Templers: Roman (German Edition)

Das Siegel des Templers: Roman (German Edition)

Titel: Das Siegel des Templers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Ehrenberger zu. »Warum legt Ihr Euch nicht außerhalb Eurer Ländereien auf
die Lauer und erledigt ihn in einem einfachen Kampf ohne lästige Zeugen?«
    »Ja, diese Möglichkeit kam mir in den Sinn, daher bin ich heute hier. Ich weiß, dass er sich zu einem Mahl nach Wimpfen begeben hat und noch in der Nacht nach Guttenberg reiten will.«
    »Ihr wollt ihm auf meinen Ländereien auflauern?«, vergewissert sich Kraft von Ehrenberg. Eine gewisse Zurückhaltung schleicht sich in seine Stimme.
    »Nicht ganz. Wie Ihr wisst, habe ich einen Sohn, einen prächtigen, wohlgeratenen Sohn.«
    Anscheinend ist nicht nur Wolf über den plötzlichen Wechsel des Gesprächsthemas verwirrt. »Ja, und?«
    »Er ist nicht nur prächtig von Gestalt, er wird auch später einige Burgen und viele Ländereien erben.«
    »Sprecht weiter!«
    Der Besucher räuspert sich. »Ich habe Eure Tochter gesehen. Sie entwickelt sich gut, und ich denke mir, Ihr habt nur das Beste für sie im Sinn.«
    Wolf beginnt zu ahnen, was der Besucher will. Nicht er wird sich heute Nacht die Finger mit Blut beflecken!
    »Es gibt viele Edelfräulein, die meinem Carl gern die Hand reichen würden, und nicht wenige Familien lechzen danach, sich mit uns zu verbinden, doch ich könnte mich überreden lassen, der Familie Ehrenberg mit Wohlwollen zu begegnen.«
    Hat er Carl gesagt? Wolf überlegt, welche jungen Ritter mit Namen Carl er kennt.
    »Und was verlangt Ihr, das ich dafür tue?«, ächzt Kraft von Ehrenberg.
    »Aber, aber, guter Freund, ich verlange doch nichts von Euch. Ich spreche nur mit Euch und teile meine Gedanken mit. Sagen wir, falls jener Ritter, von dem wir sprechen, heute Nacht Guttenberg nicht mehr erreicht und auf unerklärliche Weise verschwindet, ohne dass jemand mit diesem Vorfall in Verbindung gebracht wird, dann könnte ich mir gut vorstellen,
dass mein Sohn bei Euch vorspricht.« Wolf kann es geradezu vor sich sehen, wie es hinter der Stirn des Hausherrn arbeitet. Ihm wird schlecht.
    »Ich kann das nicht tun«, wehrt der Ehrenberger nach einer Weile ab. »Ich bin ein Ritter, kein Mörder.«
    »Dann fordert ihn zum Kampf. Keiner hat gesagt, dass Ihr ihm von hinten ein Messer in die Rippen jagen sollt. Schlagt ihn in einem fairen Kampf und seht dann zu, dass seine Leiche verschwindet. Überlegt nicht zu lange, wer weiß, wann sie in Wimpfen die Tafel aufheben.«
    »Und Ihr?«
    »Ich werde hier in Eurem gemütlichen Stall warten, bis Ihr mir vom Ausgang Eures nächtlichen Ritts berichtet.«
    »Gut«, der Ehrenberger klingt unentschlossen, »dann werde ich jetzt mein Pferd satteln.« Wolf hört, wie sich Kraft von Ehrenberg erhebt und sich hinter der Wand mit dem Sattelzeug zu schaffen macht.
    »Wer ist er?«, will der Hausherr wissen, während er der Fuchsstute, die er nur noch selten reitet, das Zaumzeug anlegt.
    »Das müsst Ihr nicht wissen.«
    »Und wie soll ich ihn erkennen?«
    Der Fremde überlegt einen Augenblick. »Seine Helmzier ist blau und gelb. Er reitet ein großes, falbes Streitross.« Eine Weile ist nur das Schnauben der Pferde zu hören, dann der Hufschlag der Stute, die zur Tür geführt wird.
    »Wollt Ihr nicht in den Saal hinaufgehen?«
    »Nein danke. Ich bleibe lieber unerkannt. Außerdem vermute ich, dass Euer Pater noch bei seinem wer weiß wievielten Krug Wein sitzt und mich in eines seiner fürchterlichen Gespräche ziehen würde. Ich habe dem Wachmann am vorderen Tor einen falschen Namen genannt, da möchte ich mich nun nicht zu erkennen geben!«
    Wortlos verlässt Kraft von Ehrenberg den Stall, während der Besucher dort zurückbleibt. Wolf unterdrückt ein Fluchen. Er ist nun dazu verdammt, stundenlang bewegungslos dazuliegen,
dabei kitzelt es ihn in der Nase, und er fürchtet, jeden Augenblick niesen zu müssen.

    Die Hölle kann nicht schlimmer sein als diese nicht enden wollende Warterei. Ein paar Mal ist Wolf bereit, alle Folgen auf sich zu nehmen und einfach aufzustehen, um endlich ein paar Schritte zu gehen, seine verspannten Muskeln zu lockern und etwas zu essen und zu trinken. Doch er unterdrückt das Verlangen. Er ahnt, dass ihm Schlimmeres als eine Tracht Prügel mit der Peitsche droht, wenn er dem Besucher in die Quere kommt. Nach mehr als einer Ewigkeit öffnet sich die Stalltür wieder und Kraft von Ehrenberg kehrt zurück.
    »Und? Da Ihr unversehrt vor mir steht, nehme ich an, diese – Unannehmlichkeit ist aus der Welt geschafft? Oder habt Ihr ihn gar verpasst?«
    »Nein, ich habe ihn getroffen«, sagt der

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