Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
und ...«, er schaute ganz kurz Camille in die Augen, »... wir werden Magnus und Sa'Ari befreien!«
Cami schaute ihn mit großen Augen an und flüsterte: »Du bist verrückt!«
»Vielleicht bin ich das!«, antwortete er lächelnd, »Aber als ich vor ein paar Monaten das erste Mal von meinem Großvater gehört hatte, habe ich mir geschworen, dass ich das, was er begonnen hat und nicht zu Ende bringen konnte, weiter machen werde, und zwar bis zum Ende!«
Cami schüttelte protestierend ihren Kopf, doch Adrian sagte, »Meine Entscheidung steht fest! Du bist zu nichts verpflichtet! Aber ...«
»Red doch keinen Unsinn!«, unterbrach sie ihn jäh, »Allein hast du doch gar keine Chance! Und es geht hier ja schließlich auch um meinen Großvater! Und außerdem ...«, Camille war auch aufgestanden und trat dicht an Adrian heran, »... lass ich dich nicht noch einmal im Stich!«
Dabei gab sie Adrian einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Zimmer. An der Tür drehte sie sich noch einmal um und flüsterte lächelnd, »Gute Nacht!« und rannte dann zu ihrem Zimmer. Noch Minuten später stand Adrian bewegungslos mitten im Zimmer. Er konnte noch immer nicht fassen, was gerade geschehen war. Schließlich ging er, gut gelaunt und voller Tatendrang, aber im Moment auch total müde, in sein Zimmer.
Die Entführung
»SAG MIR JETZT ENDLICH, WIE ICH DIESES DING AUFKRIEGE!«
»Ich kann dir da leider nicht helfen!«, antwortete Magnus ganz ruhig der tobenden Schwarzen Hexe, »Nur der rechtmäßige Besitzer des Amuletts ist möglicherweise auch in der Lage, es zu öffnen. Und du weißt ja selbst, dass ich nicht der Besitzer bin!«
»HÖR AUF, MICH ZU BELEHREN! DU BIST IN MEINER HAND! VERGISS DAS NICHT! WENN DU MIR NICHT MEHR NÜTZLICH BIST, DANN ...«
Magnus zog es vor, erst einmal zu schweigen, um die Hexe nicht noch weiter zu reizen. Seine Lage war nicht sonderlich gut. Er war in der kleinen Zelle, in der er eingesperrt war, mit dicken Ketten an die Wand gefesselt und sein Zauberstab war ihm natürlich auch abgenommen worden. Die Zelle hatte kein Fenster, und da er mit verbundenen Augen hierher gebracht worden war, konnte er nicht einmal sagen, wo er sich befand. Nur einmal am Tag brachte Cleora selbst etwas gammliges Essen vorbei und außer ihr und Tomar von Eisenberg hatte er seit seinem Verhör im großen Saal der Burg niemanden zu Gesicht bekommen. Die Zwei hatten schon alles Mögliche versucht, um auf diese Weise seine Geheimnisse aus ihm herauszupressen. Aber dank des Verschwiegenheitszaubers, der auf den Mitgliedern des Magisterrates ruhte, war es ihnen nicht einmal mit starken Zaubertränken gelungen, ihn zum Reden zu bringen.
Nichtsdestotrotz standen seine Chancen nicht wirklich gut, dass schon bald jemand zu seiner Rettung hier auftauchen würde. Schließlich hatte er keinerlei Informationen hinterlassen, wohin er gegangen war. Und außer Cami und Adrian wusste auch niemand von dem kleinen Käfer des Zwerges und seiner Entdeckung des Verstecks der G'Marbor. Aber um sich selbst machte er sich keine allzu großen Sorgen. Vielmehr beunruhigte ihn, dass Cleora Adrians Amulett in ihrer Gewalt hatte. Im Stillen hoffte er, dass es ihnen einfach gelungen war, es ihm heimlich zu stehlen und dass ihm und seiner Enkelin dabei nichts passiert war. Aber da die Schwarze Hexe nichts darüber sagte, wollte er es auch nicht ansprechen, um nicht unvorsichtig weitere Informationen preiszugeben. Also blieb es ihm nur, Geduld zu haben und zu versuchen, selbst so viel wie nur möglich Informationen zu sammeln, um dann, wenn sich eine passende Gelegenheit bieten würde, auch bereit zu sein.
»Ihr hättet den Jungen mitbringen sollen!«, fauchte Cleora von Eisenberg an, der bisher nur schweigend und mit starren Gesichtszügen dastand.
»Wir bekommen das schon hin!«, entgegnete er trocken, »Für jeden Zauber gibt es auch einen Gegenzauber. Lasst mich nur machen. Ich bekomme aus Jonson ...«, dabei deutete er auf Magnus, »... schon noch die Infos heraus, die wir brauchen!«
»Gut! Ihre habt EINE Woche Zeit! Und wagt es NICHT, mich zu hintergehen!«
Von Eisenberg murmelte etwas ganz leise und unhörbar vor sich hin, als die Hexe die Zelle verließ und wandte sich dann wieder Magnus zu, doch noch, bevor er etwas sagen konnte, sprach Magnus ihn an.
»Hermer hatte leider doch recht, dass er dir nicht getraut hatte, auch wenn ich immer für dich eingetreten bin. Tomar, es ist noch nicht zu spät! Du warst doch einmal auf der richtigen
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