Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Hole das Kästchen von diesem ... wie war doch noch mal sein Name? ... Jo... Jor ... nein ... Jonson ... ja!, Jonson! Es liegt im oberen Fach meines Schreibtisches! Schnell! Beeil dich!«
Die Mutter hatte etwas Mühe, sich aus der Umklammerung ihrer anderen Tochter zu befreien, die nun völlig apathisch auf ihren gefesselten Vater starrte. Vorsichtig schlich die Mutter aus dem Zimmer und war schon nach kurzer Zeit mit einem kleinen, unscheinbaren Holzkästchen wieder zurück und legte es vor Georgs Kopf auf den Boden.
»Du musst es schon noch aufmachen!«, sagte dieser ungeduldig und Anne-Marie öffnete es ohne Erwiderung mit zittrigen Händen. Im Inneren lag eine kleine Silbermünze, der das gleiche Wappen aufgeprägt war wie damals der Kiste, die vor ihrer Tür gestanden hatte. Die Mutter starrte auf das silbrig glänzende Metall, dann blickte sie kurz auf ihren noch immer gefesselten Mann und gleich darauf aber wieder auf die Münze.
»Du musst sie berühren!«, forderte Georg sie auf, aber sie reagierte nicht.
»Du musst sie kurz mit deinem Finger berühren!«, wiederholte er ungeduldig, »Jonson hatte gesagt, wenn wir Hilfe bräuchten, müssten wir nur die Münze anfassen und er würde kommen und uns helfen. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür!«
Ganz langsam und mit zitternder Hand strecke Anne-Marie Pallmer ihren Zeigefinger aus und tippte kurz auf das Silberstück. Sofort begann es, leicht zu vibrieren. Ganz langsam erhob es sich vom Boden und schwebte in der Luft. Das Zittern wurde immer stärker und plötzlich schoss eine kleine, leuchtende Kugel daraus hervor, und aus der Tür hinaus, nachdem sie eine Runde durch das kleine Zimmer geflogen war. Die Münze fiel wieder in das Kästchen zurück und dieses schloss sich von ganz allein. Dann war Ruhe. Nur das Atmen der drei Personen war noch zu hören. Keiner sagte etwas. Alle warteten nur darauf, was wohl geschehen würde. Aber nichts passierte. Die Minuten rannen ganz langsam vor sich hin, aber der Zauberer tauchte nicht auf, wie er es versprochen hatte.
Zur gleichen Zeit befanden sich Adrian und Camille im Büro von Magnus und suchten nach weiteren Hinweisen, die ihnen weiterhelfen könnten, als plötzlich ein kleiner Lichtball durch das geschlossene Fenster in den Raum schoss und direkt über dem Schreibtisch und vor den Augen der Beiden in der Luft schwebend zum Stehen kam. Noch bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, vergrößerte sich die kleine Kugel auf die Größe eines großen Balles und der Blick in ein kleines, dunkles Zimmer eröffnete sich den Beiden.
»So etwas haben wir doch schon einmal gesehen!«, sagte Adrian und Camille antworte nickend, »Ja, Großvater hatte so die Botschaft des kleinen Käfers von Sa'Aris Vater sichtbar gemacht!«
»Stimmt, du ha...«, Adrian stockte plötzlich, als er die Personen erkannte, die in dem Raum waren, »... das ... das ist ja ... meine Familie!«
Schockiert blickten die Beiden auf die sich immer wiederholende Szene - Adrians Vater, gefesselt mit einem dicken Seil auf der einen und seine Mutter mit einer seiner Schwestern auf der anderen Seite.
»Aber wo ist Sandy, meine kleine Schwerster?«, fragte Adrian besorgt, »Und überhaupt, was ist dort los? Ich muss unbedingt nach Hause und herausfinden, was passiert ist?«
»Und was, wenn es eine Falle ist?«
»Wie meinst du das?«
»Es könnte doch sein,«, antwortete Camille, »dass du einfach nur dorthin gelockt werden sollst?«
»Sehr unwahrscheinlich!«, widersprach Adrian, »Erstens sah die Lichtkugel genauso aus wie damals, als dein Großvater die Botschaft von Sa'Aris Käfer gezeigt hatte, zweitens kann niemand so einfach einen Zauber hierher schicken, wo das ganze Gebiet doch durch einen Schildzauber deines Großvaters geschützt ist und außerdem weiß doch niemand, dass ich hier bin! Ich denke eher, dass das eine Benachrichtigung für Magnus war!«
Nach einigem Hin und Her stimme Cami ihm dann doch zu und fragte: »Und was willst du jetzt tun?«
»Ich werde sofort aufbrechen und zu Hause nach dem Rechten schauen!«
»Ich komme mit!«, sagte Camille sofort.
»Ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre!«
»Ach! Und wieso nicht?«, erwiderte sie beleidigt und setzte noch etwas nach, »Hast du schon vergessen, was passiert ist, als du das letzte Mal etwas auf eigene Faust unternommen hast?«
»So meinte ich das doch nicht!«, entschuldigte sich Adrian, »Sehr gern würde ich dich mitnehmen, aber was wird mit Hermann,
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