Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
wenn er zurückkommt und keiner da ist?«
»Sei nicht kindisch! Er wird schon nicht gleich in Tränen ausbrechen. Außerdem kann er uns ja auch finden, wenn er will! Und sowieso: Wie willst du denn allein dort hin kommen?«
»Ich dachte, du zeigst mir einfach noch einmal den Zauber mit den Lichttoren?«
»Ich kann dir das nicht in fünf Minuten beibringen! Ich habe selbst mehrere Monate Übung dafür gebraucht! Und ich dachte, du willst schnell zu deiner Familie kommen?«, entgegnete Camille, »Sei doch nicht so stur! Du brauchst mich!«
»Okay. Du hast ja recht, ich brauche deine Hilfe!«, gab Adrian klein bei, da er merkte, dass sie sowieso nicht lockerlassen würde und er tatsächlich nicht wusste, wie er anders schnell zu seiner Familie kommen könnte, »Brechen wir auf?«
»JETZT SOFORT?«
»Du hat doch gesehen, dass sie in Gefahr sind! Wir müssen sofort los! Ich lass nur noch eine kurze Info für Hermann hier ...«
»... und ich muss Großmutter informieren.«
»Und was ist, wenn sie uns dann nicht gehen lassen will?«, fragte Adrian besorgt.
»Überlass das mal mir«, antwortete sie lächelnd, »Ich bekomm das schon hin!«
»Okay. Dann treffen wir uns in fünf Minuten am Eingang!«
Camille stürmte auf der Suche nach der Großmutter aus dem Zimmer. Als Adrian noch einmal kurz auf den Schreibtisch schaute, lag zu seiner Überraschung dort plötzlich sauber zusammengefaltet die magische Karte von Magnus, die sie so lange schon gesucht hatten. Aber jetzt hatte er keine Zeit, darüber nachzudenken, wie sie hierher gekommen war. Im Vorbeigehen steckte er sie schnell in seine Jacke und lief, nachdem er in dem Kämmerchen von Hermann eine kurze Nachricht hinterlassen hatte, zum Ausgang des Hauses. Nur ein paar Minuten später tauchte auch Cami auf. Da er aber in Gedanken schon bei seinen Eltern war, vergaß er einfach, dass er die Karte gefunden hatte, und sagte Camille kein Wort davon.
»Alles in Ordnung? Können wir jetzt?«, fragte Adrian ungeduldig, als sie endlich herauskam.
»Ich kann Großmutter nirgendwo finden! Ich hab ihr aber eine Nachricht hinterlassen!«
Ohne weitere Zeit zu verlieren, machten sich Adrian und Cami zusammen auf den Weg. Unterwegs wollte sie alles Mögliche über den Garten und das Haus seiner Familie wissen. Nachdem sie den Bereich des Schutzzaubers verlassen hatten, öffnete Camille ein Lichttor, fasste Adrian bei der Hand und schritt mit ihm gemeinsam hindurch.
»Es ... es ... es ist ... es ist Ma'Gnus! Ma'Gnus Jonson! ... Mein Freund Ma'Gnus!«, stammelte Sa'Ari.
Es hatte einige Tage gedauert, bis sich endlich eine Gelegenheit ergeben hatte, dass sein Vater einen seiner getarnten Käfer einschleusen konnte. Die Schwarze Hexe war wieder einmal für einen kurzen Moment zu dem Gefangenen gekommen und hatte wie wild herumgeschrien. Sa'Guors Käfer gelang es dabei, unbemerkt durch den magischen Schutzschild zu schlüpfen, als sie ihn für einen kurzen Augenblick entfernte, um selbst hindurchtreten zu können. Ihm war es sogar gelungen, den geheimen Zauber zum Ausschalten des Schildes und zum Öffnen der Tür zu dem Verlies einzufangen. Als die Hexe dann nach wenigen Minuten wieder voller Zorn davonlief, öffneten die Zwerge mit dem Käfer die Tür einen winzigen Spalt und der Käfer zwängte sich ins Innere.
Magnus war noch immer mit einer dicken Kette an die Wand gefesselt. Und obwohl seine Lage völlig aussichtslos erschien, strahlte er trotzdem noch eine unglaubliche Würde aus. Sein scharfer, durchdringender Blick war genau auf die Stelle gerichtet, wo sich der Käfer gerade durch den schmalen Spalt gezwängt hatte. Und obwohl der Käfer durch einen Tarnzauber verborgen war, schien der alte Zauberer etwas zu bemerken. Als er sich ganz langsam zur Seite bewegte, folgten ihm die Augen des Zauberers. Nach einer Weile zog sich ein breites Lächeln über das Gesicht des Zauberers und er nickte schweigend in die Richtung, wo sich der Käfer befand.
»Ma'Gnus hat den Käfer bemerkt!«, wunderte sich der alte Zwerg.
»Und Ma'Gnus hat bestimmt erkannt, dass es Sa'Guors Käfer ist!«
Für heute war das erst einmal genug und die Zwerge holten den Käfer wieder zu sich zurück. Begeistert überlegten sie jetzt, wie sie am Besten Kontakt mit dem alten Zauberer aufnehmen könnten und schickten kurze Zeit später gleich noch einmal den Käfer zu ihm. Diesmal wollten sie versuchen, durch Berührung eine Botschaft zu übertragen, so wie auch die beiden Zwerge miteinander
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