Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
fragte er dann Adrian.
»Ich verstehe nicht ... Was soll ich ...?«
»Solange du in unserem Haus oder auf unserem Land bist, können dich die Liburen nicht finden. Der magische Schutzschild ist für sie unüberwindbar. Deshalb konnten sie dich bisher auch nicht entdecken. Diese hier habe ich ganz zufällig in einem der benachbarten Täler eingefangen. Um herauszufinden, wer sie geschickt hat, müssen wir sie freilassen, nachdem sie dich gesehen haben. Dazu sollten wir aber möglichst weit von hier weg sein, um unseren Aufenthaltsort nicht zu gefährden.«
»Und wo ist dann der Haken dabei?«
»Nun ja, wir wissen nicht, wie schnell sie kommen, wie viele es sind und vor allem, warum sie hinter dir her sind. Obwohl ... ich hätte da so meine Ideen. Aber wir werden eventuell nur wenig Zeit haben, uns zu verbergen, deshalb müssen wir noch ein paar spezielle Zauber üben.«
Bis zum Sonnenuntergang übten sie dann noch gemeinsam verschiedene Schild- und Schutzzauber. Adrian war begeistert von seinem neuen Zauberstab. Er reagierte auf jedes Kommando, noch bevor Adrian es richtig ausgesprochen hatte, fast so, als würde er seine Gedanken lesen können - viel besser als das alte Exemplar, das Magnus ihm geliehen hatte. Als es begann, dunkel zu werden, beherrschte Adrian schon gut, sich gegen heranfliegende Gegenstände zu schützen. Die Verteidigung gegen Zauber, die in Form von Lichtblitzen von Magnus auf ihn abgeschossen wurden, war dagegen sehr viel schwerer. Mehrmals wurde er durch die Luft gewirbelt oder mit Stricken geknebelt, die scheinbar aus dem Nichts auftauchten. Aber immer und immer wieder begann er von vorn und mit der Zeit gelang es ihm auch, diese Zauber abzuwehren oder zurückzuschleudern.
Erst spät am Abend kehrten sie ins Haus zurück. Die darauffolgenden Tage übte Adrian unaufhörlich weiter, meistens mit seinem alten Lehrer, aber manchmal auch mit Camille. Es bereitete ihr sichtlich Freunde, wenn es ihr gelang, mit einem Zauber seine Verteidigung zu durchbrechen. Adrian wiederum steigerte sich von Mal zu Mal, schließlich wollte er sich nicht überwinden lassen, zumindest nicht von ihr. Ein paar Tage später, an einem ziemlich stark bewölkten Morgen, übten Adrian und Camille gerade wieder zusammen. Cami war ziemlich missmutig gelaunt, da es ihr heute einfach nicht gelang, den Schildzauber von Adrian zu überwinden, als Magnus plötzlich auftauchte und sie unterbrach.
»Adrian, heute werden wir herausfinden, wer die Liburen geschickt hat!«, und an das Mädchen gewandt, setzte er fort, »Und du Cami, kannst du bitte Sa'Ari weiter helfen?«
»Natürlich ...«, antwortete sie mit gepresster Stimme und ihre Augen funkelten zornig.
»Kann Cami nicht einfach mitkommen?«, fragte Adrian und glaubte wieder einmal, für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen. Magnus schaute etwas überrascht auf die Beiden und fragte dann, »Willst du wirklich mitkommen, Cami?«
»Danke, aber es gibt noch SO viel zu tun ...«, antwortete sie schnippisch und verschwand in Richtung der Hütte.
»Ich werde die nie verstehen!«, stöhnte Adrian leise vor sich hin und sagte dann, »Aber ich muss doch erst noch ein paar Angriffstechniken lernen! Oder?«
»Wir werden NICHT kämpfen, Adrian! Magie einzusetzen, um andere zu verletzten führt schnell auf die dunkle Seite!«, entgegnete Magnus ganz ruhig, aber mit einem Unterton, der keinen Widerspruch möglich machte.
»So meinte ich es ja auch nicht!«, verteidigte sich Adrian, »Ich dachte nur, es gibt noch so viele Dinge, die du beherrschst - und ... die selbst Camille kann, wovon ich nicht die geringste Ahnung habe. Was ist, wenn wir, wie damals auf der Lichtung, wieder angegriffen werden?«
»Du kannst schon sehr viel. Es ist enorm, was du alles in den letzten Wochen gelernt hast! Aber alles zu seiner Zeit! Gewöhnlich dauert die Ausbildung viele Jahre. Du darfst nicht erwarten, nach ein paar Wochen alles zu wissen oder sogar zu beherrschen, wofür andere Jahre oder vielleicht ihr halbes Leben gebraucht haben! Auch für Zauberer ist Geduld eine wichtige Tugend!« Adrian schaute betroffen auf das kleine Stückchen Wiese vor seinen Füßen. Genau das ist das Problem, kreiselte es immer wieder durch seinen Kopf.
»Bist du bereit? Wir müssen los!«, unterbrach Magnus nach kurzer Zeit jäh sein Grübeln. Nachdem sie den Käfig mit den Liburen aus dem Schuppen geholt hatten, öffnete der alte Zauberer ein Lichttor und beide traten
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