Das Siegel von Arlon [Adrian Pallmer, Band 1] (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Eisenberg mit seiner kühlen abgeklärten Stimme, »... wir wissen auf jeden Fall, dass er das Amulett hat. Und vielleicht gibt es bald doch eine Möglichkeit, an ihn heranzukommen!«, fügte er geheimnisvoll hinzu. Occura, die sich sonst immer in solche Gespräche einmischte, stand schweigend am Rande der Gruppe. Von Eisenberg hatte den Fluch noch nicht von ihr zurückgenommen, weshalb sie, auch wenn sie wollte, keinen Ton herausbringen konnte. Und deshalb zog sie es vor, nicht in den Mittelpunkt zu geraten. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass sie einem unscheinbaren Zauberer wie von Eisenberg unterlegen war. Eines Tages würde sie es ihm ganz bestimmt heimzahlen! Da scheinbar wieder niemand sich getraute, etwas zu sagen und von Eisenberg von sich aus keine Anstalten machte zu erklären, was er meinte, fragte Kumar mit gespielter Höflichkeit.
»Wollt ihr uns nicht in euer alles überragendes Wissen einweihen, Tomar von Eisenberg?«
»Halte mich nicht zum Narren! Ich bin nicht schuld an deiner Unfähigkeit!«, flüsterte von Eisenberg dem Anführer der Gruppe zu, ohne dass die Anderen es hören konnten und setzte dann in seiner kühlen Art laut und für alle verständlich fort, »In einer Woche wird es ein großes Treffen der fast volljährigen Zauberer des Ordens geben. Wenn der junge Pallmer Ambitionen hat, Junior-Magister zu werden, wird er auch dort sein.«
»Jonson wird für höchste Sicherheit sorgen, sodass wir keine Chance haben werden, an ihn heranzukommen!«, entgegnete Ole Keit, der sich bisher immer zurückgehalten hatte.
»Natürlich nicht!«, entgegnete der adlige Zauberer verächtlich, »Es wird auch keiner von uns sein. Wir werden Isebelle und vielleicht einige ihrer Freunde dort einschleusen und sie kommt schon an ihn heran!«
»Meinst du etwa die Tochter der Schwarzen Hexe?«
»Kennst du noch eine andere Isebelle, die ich meinen könnte?«
Wieder schwiegen alle und nur Kumar, der ja der eigentliche Anführer der kleinen Gruppe war, ergriff wieder das Wort, um zu zeigen, dass er sich so schnell nicht das Heft aus der Hand nehmen lassen würde.
»Tomar von Eisenberg, würdet ihr das bitte in die Hand nehmen und mit Isebelle sprechen?«
»Wenn IHR es wünscht, kümmere ich mich darum. Occura wird mich sicher wieder gern begleiten.«
Die rothaarige Zauberin nickte nur kurz und folgte ihm schweigend. Nachdem die Beiden weg waren, sagte Kumar zu Henrique, »Ich traue von Eisenberg nicht. Hast du bemerkt, was er mit Occura gemacht hat. Sie hat kein Wort gesprochen, seit sie mit ihm unterwegs war. Das passt gar nicht zu ihr.«
»Hab ich auch bemerkt. Aber irgendwie ist sie mir so lieber.«
Nach einem kurzen Lacher steckten sie ihre Köpfe zusammen und diskutierten, was als Nächstes zu tun sei. Schließlich erwartete die Schwarze Hexe schon bald Ergebnisse. Positive Ergebnisse! Ein erneutes Versagen hätte sicherlich grausame Folgen ...
Die Rückreise vom Orden von Arlon verlief ohne Zwischenfälle. Zuvor war Magnus noch zu einer internen Beratung der Magister gewesen. Als Adrian so ganz allein in der Loge seines Lehrers saß und wartete, kamen einige der Ordensmitglieder zu Adrian und bekundeten ihm ihre Unterstützung. Sogar einige von den Zauberern, die sich selbst beworben hatten, waren zu ihm gekommen und hatten ganz nett mit ihm gesprochen. Aber es gab auch einige der Anwesenden, die ihn misstrauisch oder sogar ablehnend musterten.
Bevor sie mit Feuerauge die Insel wieder verließen, wurde Adrian von Mboa Ubugma ganz herzlich zu einem Treffen junger Zauberer eingeladen, das in einer Woche stattfinden würde. Obwohl er anfänglich nicht so recht wollte, stimmte er dann doch zu, besonders als Magnus erwähnte, dass Camille sicher auch dabei sein würde. Während des Rückfluges erzählte der alte Zauberer, dass Marenkin sehr schwer verletzt worden sei und nur durch großes Glück nichts noch Schlimmeres passiert war.
»Deine Reaktion war, wieder einmal, phänomenal!«, lobte er Adrian, »Irgendjemand wollte unbedingt verhindern, dass DU als der Nachfolger deines Großvaters nominiert wirst, koste es, was es wolle.«
»Das hat er ja auch geschafft!«, warf Adrian dazwischen.
»Aber nur für den Moment!«, antwortete Magnus. Nach einer kurzen Pause des Schweigens fügte er noch hinzu, »Ich müsste mich sehr irren, wenn nicht von Eisenberg und G'Marbor dahinterstecken!«
»Aber was wollen die von mir? Habe ich etwas, was sie suchen?«
»Das Amulett ... das ist es! Da
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