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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ticket und Pass zeigte, und trat dann vor.
    »Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen stellen, Sir?«, sagte Sully und ließ den Mann dabei keine Sekunde aus den Augen.
    »Klar«, sagte der Mann. »Schießen Sie los.«
    »Würden Sie bitte kurz mitkommen«, sagte Sully und ging mit ihm ein paar Meter bis zu einem Ticketschalter. »Was war der Grund Ihres Aufenthalts in Frankreich?«
    »Ich war auf einem Medizinerkongress.«
    »Sie sind Arzt?«
    Ein Seufzer. »Nein, Pharma-Vertreter.«
    »Aha, Drogenhändler also«, sagte Sully lächelnd. Trotzdem blieb er auf der Hut.
    »Wenn Sie so wollen«, entgegnete der Mann genervt. Er verzog das Gesicht, als stiege ihm ein übler Geruch in die Nase.
    Amerikaner und ihr Hygienewahn. Sully schaute sich den Mann noch mal genau an. Das gleiche kantige Gesicht, eckiges
Kinn, gelockte Haare. Aber dennoch passten die Gesichtzüge nicht ganz zu der Beschreibung. Außerdem verriet die Stimme keinerlei Anzeichen von Stress. Sully merkte, dass er seine Zeit verschwendete.
    »Vielen Dank«, sagte Sully. »Gute Reise.«
    Sully ging zurück zur Schlange am Eincheckschalter. Sein Blick fiel auf eine blonde Frau mit dunkler Hautfarbe. Das Haar könnte gefärbt sein. Die anderen Merkmale stimmten. Er trat auf sie zu.
    »Dürfte ich bitte Ihren Pass sehen, Madame«, sagte er.
    Die Frau schaute ihn verständnislos an.
    »Votre passeport, s’il vous plâit, madame.«
    »Bien sûr. Vous me croyez être anglaise? Je suis italienne, mais tous mes amis pensent que je suis allemande ou anglaise ou n’importe quoi.«
    Laut Pass wohnte sie in Mailand. Sully hielt es für unwahrscheinlich, dass eine Amerikanerin in der Lage wäre, französisch mit einem derart grauenhaft italienischen Akzent zu sprechen.
    Alle anderen Personen in der Schlange sahen nicht gerade viel versprechend aus. Vor der blonden Italienerin stand eine Inderin mit zwei heulenden Kindern. Wenn es nach Sully ging, konnten die gar nicht schnell genug aus dem Land verschwinden. Diese gottverdammten Curryfresser würden noch dafür sorgen, dass das Nationalgericht bald Chicken Vindaloo hieß. Die Moslems waren natürlich noch schlimmer, aber die Inder mit ihren unaussprechlichen Namen reichten ihm schon. Als er sich letztes Jahr den Arm ausgekugelt hatte, war der indische Arzt in der Klinik doch glatt so unverschämt gewesen, ihm kein richtig starkes Schmerzmittel zu geben. Als ob er die Schmerzen mit irgendeinem Fakir-Selbsthypnose-Scheiß hätte betäuben können. Wenn ihm der Arm nicht halb aus dem Gelenk gehangen wäre, hätte er dem Kaffer ein Ding verpasst.
    Sully sah sich gelangweilt den Pass der Frau an und winkte sie und ihre flennende Brut durch. Die Inderschlampe roch auch noch nach Safran.
    Ein junger Russe mit Akne. Deutsch klingender Nachname. Wahrscheinlich Jude. Möglicherweise Mafia. Na ja, brauchte ihn heute nicht zu kümmern.
    Ein waschechter Franzose mit Gattin auf Urlaubsreise.

    Noch so eine verdammte Indertussi im Sari. Vorname Gayatri plus irgendein Kauderwelschnachname. Currygestank.
    Keiner der anderen passte auf die Beschreibung: zu alt, zu fett, zu jung, zu klein.
    Scheiße. War vielleicht doch nicht sein Tag.

    Anna machte es sich auf ihrem Platz in der Touristenklasse bequem, zupfte sich den Sari zurecht und übte im Geist ihren neuen Namen: Gayatri Chandragupta. Wäre ziemlich unangenehm, wenn sie ihren eigenen Namen nicht aussprechen könnte. Sie hatte ihr langes schwarzes Haar straff zurückgekämmt, und als sie ihr Spiegelbild im Fenster sah, hätte sie sich fast selbst nicht erkannt.

34. KAPITEL
    Buenos Aires

    Anna schaute ängstlich durch das Spiegelglasfenster der American-Express-Niederlassung nach draußen. Die Sonne brannte erbarmungslos auf die ruhige, von Bäumen umstandene Plaza Libertador General San Martin. Im Zentrum des Parks, auf dem man früher Stierkämpfe und Sklavenmärkte abgehalten hatte, stand eine bronzene Reiterstatue des Generals. Im Innern des Büros sorgte die Klimaanlage für angenehme Kühle.
    »Señorita Acampo?«
    Sie drehte sich um und sah einen schlanken jungen Mann auf sich zukommen. Er trug einen eng anliegenden blauen Blazer und eine modische Brille mit klobigem schwarzem Gestell. »Es tut mir sehr Leid, Senorita, aber wir können das Päckchen nicht finden.«
    »Ich verstehe nicht ganz«, sagte Anna. »Haben Sie einen Beleg darüber, ob es bei Ihnen eingegangen ist?«
    »Ja, es müsste eigentlich da sein. Aber es ist verschwunden.«
    Es war zum Verrücktwerden. Trotzdem war

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