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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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noch mal alles in Ruhe durch den Kopf gehen. Bis bald.«
    Lenz war nicht allein, als er den Vorraum betrat. Er hatte einen Arm um die Schultern eines alten, gebeugten Mannes gelegt.
    Jakob Sonnenfeld.
    »Hatten Sie eine angenehme Unterredung?«, fragte Lenz.
    O Gott. Er auch?
    »Sie?« Ben schaute den alten Nazijäger voller Verachtung an.
    »Scheint ganz so, als hätten wir einen Neuzugang«, sagte Godwin und zwinkerte Lenz bedeutungsvoll zu.
    »Sie haben gewusst, wohin ich in Buenos Aires gehen würde«, sagte Ben zu Sonnenfeld. »Und haben Sigma darüber informiert.«
    Sonnenfeld wirkte gequält, gepeinigt. Er wich Bens Blick aus. »Manchmal muss man schmerzliche Entscheidungen treffen«, sagte er. »Wenn meine Behandlung beginnt...«
    Lenz schnitt ihm das Wort ab. »Es wird Zeit, meine Herren. Wir müssen uns beeilen.«
    Lenz ging mit Godwin und Sonnenfeld zur Tür. Man konnte das Dröhnen der Hubschraubermotoren hören.
    »Benjamin«, sagte Lenz, ohne sich umzudrehen, »ich bin gleich wieder bei Ihnen. Jetzt, da Sie sich für unser Projekt interessieren, würde ich gern noch ein paar Dinge mit Ihnen bereden.«
    Plötzlich wurden Bens Arme von hinten gepackt, und in der
nächsten Sekunde spürte er kalten Stahl an seinen Handgelenken.
    Handschellen.
    Die beiden Wachen schleiften ihn an den Trainingsmaschinen und medizinischen Überwachungsstationen vorbei durch die große Halle.
    Ben ließ sich mit seinem ganzen Gewicht hängen und schrie aus vollem Hals. Die Beine schleiften über den Steinboden, die Knie waren aufgeschlagen und schmerzten. Er trat nach den Männern.
    Falls zufällig noch einer der >Wiedergeborenen< da wäre, würde er Zeuge seiner Entführung werden und sicher einschreiten. Das hoffte Ben zumindest. Aber es war niemand mehr da. Jedenfalls war niemand zu sehen.
    Zwei weitere Wachmänner kamen hinzu und packten Ben an den Beinen. Sie trugen ihn jetzt. Trotzdem hörte er nicht auf, um sich zu treten und zu brüllen.
    Sie schafften ihn in den Aufzug. Einer der Wachmänner drückte auf den Knopf für den ersten Stock. Sekunden später öffnete sich die Fahrstuhltür wieder, und er wurde er durch einen kahlen weißen Korridor getragen. Er wehrte sich nicht mehr. Hatte sowieso keinen Sinn. Sie begegneten einer Schwester, die ihn kurz anstarrte, aber sofort wieder wegschaute.
    In einem Raum, der aussah wie ein Operationssaal, wuchtete man ihn auf ein Bett. Ein Krankenpfleger, den man offensichtlich per Funk herbeordert hatte, wartete schon auf ihn. Er schnallte Ben mit farbigen Gurten an Hand- und Fußgelenken ans Bett und nahm ihm dann die Handschellen ab.
    Ben lag erschöpft auf dem Bett. Arme und Beine konnte er nicht bewegen. Bis auf einen Mann, der mit der Uzi vor der Brust neben der Tür stand, hatten die Wachen das Zimmer wieder verlassen. Ihre Arbeit war getan.
    Dann öffnete sich die Tür, und Jürgen Lenz kam herein. »Ich bewundere Ihre Cleverness«, sagte er. »Man hatte mir versichert, dass die alte Höhle verschüttet oder zumindest unpassierbar sei. Vielen Dank, dass Sie uns auf das Sicherheitsrisiko aufmerksam machen konnten. Ich habe bereits Anweisung gegeben, den Eingang zu sprengen.«
    Ben fragte sich, ob Godwins Angebot ernst gemeint gewesen
war. Oder ob sein alter Mentor ihn hatte reinlegen wollen. Egal, Lenz traute ihm sowieso nicht über den Weg.
    Wer weiß? Vielleicht doch.
    »Godwin hat mir angeboten, in das Projekt einzusteigen«, sagte Ben.
    Lenz schob einen Rollwagen ans Bett und begann eine Spritze aufzuziehen.
    »Godwin glaubt Ihnen«, sagte Lenz und drehte sich um. »Ich nicht.«
    Ben schaute ihm ins Gesicht. »Was glaubt er?«
    »Dass Sie die Notwendigkeit zur Verschwiegenheit respektieren. Dass Sie und Ihre neugierige Freundin noch nicht geplaudert haben.«
    Das ist also der wunde Punkt! »Wenn Sie sie gehen lassen, könnten wir einen Deal machen«, sagte Ben. »Dann bekommt jeder, was er will.«
    »Und warum sollte ich Ihnen glauben?«
    »Weil der Deal auch in meinem Interesse liegt«, erwiderte Ben.
    »Die Menschen tun nicht immer das, was am besten für sie ist. Die angeli rebelli sind ein gutes Beispiel dafür.«
    »Die Sache ist doch ganz einfach. Mir liegt daran, dass Sie Anna Navarro herausgeben - Ihnen liegt daran, dass ich den Mund halte. Also: Wir haben beide ein Interesse an diesem Deal.«
    »Mag sein.« Lenz klang alles andere als überzeugt. »Vorher würde ich mich aber gern mittels pharmazeutischer Hilfe Ihrer Ehrlichkeit vergewissern. Nur für den Fall,

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