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Das Sigma-Protokoll

Das Sigma-Protokoll

Titel: Das Sigma-Protokoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dass sie auf natürlichem Wege nicht zum Tragen kommt.«
    Ben versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken. »Was soll das heißen?«
    »Nichts Gefährliches. Eigentlich sogar eine ziemlich angenehme Erfahrung.«
    »Ich glaube kaum, dass Sie für derartige Spielchen noch Zeit haben. Die Polizei müsste jeden Augenblick eintreffen. Das ist Ihre letzte Chance auf einen Deal.«
    »Miss Navarro ist auf eigene Faust hier«, sagte Lenz. »Allein. Das hat Sie mir selbst gesagt.« Er hielt die Spritze senkrecht in die Höhe. »Glauben Sie mir: Das ist die Wahrheit.«
    Rede mit ihm. Lenk ihn ab. Egal wie.

    »Woher wissen Sie eigentlich, dass Sie den Wissenschaftlern in Ihrem Team trauen können?«
    »Ich traue ihnen nicht. Das komplette Material bleibt im Haus. Computer und Sequencer, jeder Objektträger für die Mikroskope, sämtliche Formeln für die Infusionslösungen... Nichts verlässt das Grundstück.«
    Ben ließ nicht locker. »Was ist mit Aufzeichnungen und Akten, die im Laufe der Jahrzehnte zusammenkommen? Die müssen doch irgendwo außerhalb des Schlosses gelagert sein.«
    »Es gibt nichts, was außerhalb des Schlosses gelagert ist«, sagte Lenz, dem es offensichtlich Vergnügen bereitete, Bens Mutmaßungen zu entkräften. »Ein derartiges Risiko kann ich mir nicht leisten. Seien wir doch ehrlich: Was ich erreicht habe, hätte ich nicht erreicht, wenn ich so dumm gewesen wäre, das Vertrauen in die Ehrlichkeit meiner Mitmenschen überzustrapazieren.«
    »Da wir gerade so ehrlich sind - lassen Sie mich noch eine Frage stellen.«
    »Ja?« Lenz klopfte mit der Hand auf Bens Unterarm, bis eine Vene hervortrat.
    »Mich würde interessieren, warum Sie meinen Bruder töten ließen.«
    Lenz stach ihm die Nadel unnötig grob in die Vene. »Das war ein schrecklicher Fehler. Fanatiker aus meiner Sicherheitstruppe waren dafür verantwortlich. Ich bedauere das zutiefst. Sie haben angenommen, dass Ihr Bruder mit der Entdeckung von Sigmas Gründerliste unsere Arbeit in Gefahr bringen würde.«
    Ben spürte deutlich seinen Pulsschlag. Wieder konnte er sich nur mit Mühe zusammenreißen. »Und mein Vater? Haben Ihre so genannten Fanatiker auch ihn umgebracht?«
    »Max?« Lenz schaute ihn verwundert an. »Max ist ein Genie. Ich bewundere ihn sehr. Nie würde ich ihm auch nur ein Haar krümmen.«
    »Wo ist er dann?«
    »Wieso? Ist er etwa verschwunden?«, fragte Lenz unschuldig.
    Weiter. Lass ihm keine Ruhe.
    »Warum mussten diese alten Männer sterben?«
    Ben bemerkte ein leichtes Zucken unter Lenz’ linkem Auge.
»Nennen wir es Säuberungsaktion. Bei den meisten handelte es sich um Personen, die in enger Verbindung zu Sigma standen und sich dem Unausweichlichen widersetzen wollten. Sie beklagten sich darüber, dass ich Sigma in meine Gewalt gebracht und sie kaltgestellt hätte. Was soll ich sagen... Sigma hat seine Mitglieder immer großzügig behandelt.«
    »Sie meinen, Sigma hat sie an der langen Leine gehalten. Hat sie immer so gut bezahlt, dass man sich ihrer Diskretion sicher sein konnte.«
    »Wenn Sie so wollen. Aber das reichte eben nicht mehr. Nicht in diesem Stadium. Es mangelte an dem nötigen Willen, weiter der Vision zu dienen. Sie weigerten sich, das Programm zu unterstützen. Dann waren da noch jene, die lästig wurden oder unzuverlässig oder die zu der Sache ohnehin schon lange nichts mehr beigetragen hatten. Lose Enden, die endlich abgeschnitten werden mussten. Es mag sich hart anhören, aber wenn es um so viel geht, dann genügt es nicht mehr, wenn man den Leuten ins Gewissen redet oder auf die Finger klopft. Dann ergreift man endgültigere Maßnahmen.«
    Nicht locker lassen, sagte sich Ben. Lass ihn reden.
    »Der Mord an diesen Alten war doch ein geradezu lächerlich hohes Risiko. Das musste doch Aufmerksamkeit erregen.«
    »Ich bitte Sie. Erstens starben sie alle eines natürlichen Todes - offiziell. Zweitens hatten diese Leute jede Menge Feinde. Für den Fall, dass man das Gift nachgewiesen hätte, wäre...«
    Plötzlich hörten sie Schüsse.
    Das Rattern einer Maschinenpistole. Ganz in der Nähe.
    Dann Stille und eine weitere Salve. Näher.
    Eine menschliche Stimme.
    Lenz drehte sich zur Tür um. Die Spritze hielt er noch in der Hand. Er machte gerade den Mund auf, um dem Wachmann etwas zu sagen, als eine weitere Salve ein Loch in die Tür riss.
    Tödlich getroffen, brach der Wachmann zusammen.
    Lenz warf sich auf den Boden.
    Anna!
    »Ben!«, rief sie, warf die Tür ins Schloss und drehte den Schlüssel

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