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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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versuchte mich mit ihr zu verbinden, damit ich sie vielleicht in die Abschirmung einbeziehen konnte – wie es Marcus im Park getan hatte, als ich meinem Vater begegnet war.
    Kayleen schrie und warf den Kopf in den Nacken.
    Ich legte eine Hand an ihren Hinterkopf und konzentrierte mich noch einmal. Meine Abschirmung funktionierte im Wesentlichen passiv, es ging eher darum, sich zurückzuziehen, als eine Mauer zu errichten, aber Marcus hatte mich darauf trainiert.
    Doch dies waren Daten, die ich nicht kannte. Sie sträubten sich und kämpften gegen mich an, drangen von der Seite in meine Konzentration ein, keine Informationen, sondern vielmehr ein Ansturm von innerem Lärm. Sobald ich einen Teil davon abgeblockt hatte, kam an einer anderen Stelle ein neuerlicher Sturzbach herein.
    Ich versuchte es wieder mit der vertrauten passiven Abschirmung, und sofort wurde es in mir still.
    Ich war nicht stark genug. Ich konnte mich selbst schützen, aber nicht uns beide.
    Kayleen schlug in meinen Armen um sich und stieß ein schrilles Geheul aus.
    Die Schöpferin . Es würde helfen, wenn wir an Bord der Schöpferin waren. Sie bot selbst eine gute Abschirmung.
    Ich bückte mich, um Kayleen aufzuheben. Liam kniete neben mir und griff nach ihrem rechten Arm.
    »Überlass es mir.«
    Ich blickte auf. Bryan! Er hob Kayleen auf, während ihre Arme immer noch vor Schmerz und Schock zuckten.
    »In die Schöpferin «, rief ich ihm zu. »Bring sie hinein.«
    Er lief mit gleichmäßigen und starken Schritten auf das Schiff zu. Ich drehte mich zu den anderen um, nach wie vor schwer atmend. Meine Abschirmung blockierte sämtliche verfügbaren Datennetze. »Chelo, Liam, geht!«
    Sie rannten los und folgten Bryan.
    Wir hatten genug Platz für sie, falls sie flüchten wollten. Falls wir überhaupt wieder abflogen. Dianne hatte ohne Zögern meinem Vater zugestimmt. Jenna hatte mich überrascht, als sie beide unterstützt und vorgeschlagen hatte, dass wir so schnell wie möglich aufbrechen sollten. Erschaudernd hatte sie mich gefragt: »Willst du etwa auf Fremont sterben?«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich wollte nicht gehen. Chelo auch nicht. Aber was war, wenn unser Bleiben einen Krieg auslöste? Wen konnten wir retten? Paloma? Akashi würde Fremont niemals verlassen.
    Paloma und Sasha sahen mich an und warteten auf etwas. »Wollt ihr fortgehen?«, fragte ich sie.
    Paloma blickte zu Bryan, der Kayleen durch die Eingangstür ins Schiff trug. Ihre Stirn lag in tiefen Sorgenfalten. »Wird es ihr wieder gutgehen?«, fragte sie.
    Ich nickte. Sie waren in der Schöpferin . »Vielleicht geht es ihr jetzt schon viel besser.«
    Paloma hielt immer noch die Zügel ihres Gebras. Sie griff nach der Führungsleine von Liams Reittier und reichte sie Sasha. »Die Babys«, sagte sie. »Wir müssen die Babys zurückholen.« Sie nahm die Leine von Kayleens Gebra und von Tiger. Ich erinnerte mich an einige Namen der Tiere. Wäre doch nur genug Zeit, eins zu besteigen und zum Meer hinunterzureiten!
    »Holt die Babys«, sagte Paloma. »Wir kehren zur Basis zurück. Chelo hat einen Ohrempfänger. Sie kann mit uns reden.«
    Babys? Meinte sie junge Gebras? Oder menschliche Babys? Und wessen Babys? Welche Basis? »Wollt ihr Fremont verlassen?«, fragte ich sie noch einmal.
    Sie runzelte die Stirn, starrte auf die Schöpferin und sah dann Sasha und Sand an. »Nicht jetzt. Auch du kannst nicht gehen. Wir werden warten.«
    Ich sah sie verwirrt an.
    »Geh«, sagte sie. »Folge deiner Schwester.«
    Vermutlich würde ich von Chelo genauso viel erfahren wie von Paloma. Hier ging etwas Bedeutendes vor sich, etwas Bedrohliches. Es stand in allen Augen, in die ich blickte. Eine große Furcht.
    Ich machte mich auf den Weg …
    Liam zerrte mich in das fremdartige Schiff, in dem Kayleen und Bryan verschwunden waren. Joseph hatte sich von Paloma und Sasha abgewandt und folgte uns in schnellem Lauf. Bryan trat in einen Lift, und ich zögerte einen Moment. Was Kayleen angegriffen hatte, hatte offenbar auch ihm zugesetzt. Aber er hatte es irgendwie abgewehrt. Vielleicht konnte er ihr beibringen, wie es ging. Er war schon immer viel stärker als wir anderen gewesen.
    Liam schloss mich in die Arme, während ich beobachtete, wie Joseph zügig zu uns aufschloss.
    Joseph war zu einem Mann geworden.
    All die Unsicherheiten und Dummheiten des kleinen Jungen waren von ihm abgefallen. Er hatte seinen Körper trainiert, so dass seine Muskeln hervortraten. Mein kleiner unscheinbarer Bruder sah

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