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Das silberne Schiff - [Roman]

Das silberne Schiff - [Roman]

Titel: Das silberne Schiff - [Roman] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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brauchen, wenn wir Silberheim erreicht haben.«
    Alicia sah sie mit einem furchtlosen Blinzeln an. »Fürs Erste.«
    Jenna kniff zornig die Lippen zusammen, aber dann wandte sie sich einfach wieder den Bildschirmen zu. »Das muss reichen.« Sie ging ein paar Schritte auf die Schirme zu, auf denen eine neue Nachricht leuchtete.
    Ich wäre fast aus dem Sessel hochgeschreckt, als eine tiefe maskuline Stimme sprach. »An die Neue Schöpfung . Der Li-Raumhafen ist geschlossen. Jenna, du bist keine ausgebildete Pilotin. Kehrt um, und dockt an der Koni-Station an.« Die Botschaft wurde wiederholt und stand als Leuchtschrift auf dem Bildschirm, als wollte sie mich verhöhnen.
    Jenna runzelte die Stirn.
    Glaubte man, sie wäre als Einzige an Bord? War die Fernfahrt mit einer kompletten Liste der lebenden und toten Modifizierten zurückgekehrt? War das der Grund, warum man so lange für eine Antwort brauchte? Galten alle, einschließlich Jenna, offiziell als gestorben?
    Sie stellte eine neue Nachricht zusammen. Ihre Stirn lag immer noch in Falten, und ihre Halsmuskeln waren angespannt. »Pilot Joseph Lee befindet sich an Bord. Wir sind bestens ausgerüstet, auf Li zu landen.«
    Eine Unterbrechung im stetigen Fluss der Schiffsdaten weckte meine Aufmerksamkeit. Einer nach dem anderen gaben die Sensoren einen Statusbericht ab. Ich hatte keinen entsprechenden Befehl gegeben. Mein Atem ging schneller. Ich schob mich ein wenig hoch. »Jenna. Jemand veranlasst das Schiff, Statusmeldungen abzugeben. Ist das normal?«
    Im nächsten Moment war sie an meiner Seite. »Bist du dir sicher?«
    »Alle Systeme haben einer Instanz, die mir nicht bekannt ist, Meldung gemacht. Weder mir noch Sternenzähler.«
    »Dazu sind sie nicht fähig«, flüsterte sie. »Es gibt keinen Windleser, der stark genug wäre, unsere Daten von da unten abzurufen.« Sie legte eine Hand auf meine Schulter und blickte auf den Bildschirm.
    Ich tauchte tiefer. Alles war ruhig. »Im Moment gibt es keine Spur mehr von den Vorgängen.«
    »Es war nicht Sternenzähler? Bist du dir ganz sicher?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Es kann kein Mensch gewesen sein. Nur etwas Automatisches. Etwas Neues.«
    Bryan und Alicia beobachteten uns schweigend.
    Da war wieder etwas. Ich schloss die Augen und spürte das Summen und die Bewegung des Schiffs, konzentrierte mich auf das tiefe Grollen der Triebwerke, auf das Interface zu Sternenzähler. Ich schwamm im Strom der Daten, während Fakten und Zahlen mein Bewusstsein streiften. Dann spürte ich eine Anwesenheit. Bei der Arbeit mit Kayleen hatte ich sie manchmal in den Datenströmen gespürt. Das hier fühlte sich wie sie an, gleichzeitig aber auch nicht. Es war jemand anderer. Verstohlen, aber stark. Stärker als Kayleen. Ich versank im Interface und suchte nach dem Eindringling. Da. Ich spürte ihn. Untersuchte ihn.
    Er gab nicht nach, ließ nicht zu, dass ich ihn las. Es fühlte sich wie ein Spiegel an, der meine Anfragen reflektierte. Er war eher durch seine Abwesenheit sichtbar, durch die Störung der Normalität.
    Ich drückte fester dagegen, versuchte ihn zu öffnen, wie ich es mit den Computern der Kolonie gemacht hatte. Er strauchelte, die Sequenz geriet aus dem Gleichgewicht, als ich unbeholfen darauf einschlug. Dann … drehte es sich um und erforschte mich. Ohne Worte. Nur Neugier. Überraschung. Er wollte mich lesen. Ich hörte das Schreien meiner körperlichen Stimme, als ich zumachte, mich abschottete und wieder an die Oberfläche kam.
    »Was ist passiert?«, fragte Jenna.
    Ich hatte ihn verloren, ich war zu weit gegangen. Ich hatte mich von allem abgeschnitten. Das hätte ich nicht tun dürfen. »Es ist im Interface.«
    »In welchem?«
    »Zu Sternenzähler. Aber es ist nicht Sternenzähler.«
    Jenna schien die Verzweiflung in meinem Gesicht zu sehen. Ihre Stimme war fest und ermutigend. Ein sanfter Befehl. »Geh wieder rein. Es kann dir keinen physischen Schaden zufügen. Bleib offen, bleib freundlich. Sei wie die Botschaften, die ich geschickt habe. Wir haben nichts zu verbergen.«
    Furcht kroch mir am Rückgrat entlang, als ich mich wieder öffnete. Das hier war nicht Fremont, und Jenna war nicht Nava. Ich konnte mich nicht verweigern, denn die anderen brauchten mich. Ich verdrängte meine Furcht, atmete tief durch und flüsterte mein altes Mantra, das ich mir mit fünf Jahren ausgedacht hatte, als ich zum ersten Mal erlebt hatte, wie die Daten in mir sangen. »Blut, Knochen und Hirn.«
    Flüssigkeiten und Treibstoff

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