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Das Silmarillion

Das Silmarillion

Titel: Das Silmarillion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien , Christopher Tolkien
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Nachricht an Thingol; er war nämlich mit den Elben, welche an den Grenzen von Doriath wachten, befreundet. Beleg Langbogen, der Hauptmann von Thingols Grenzwächtern, kam nun mit einer großen Schar axtbewehrter Sindar nach Brethil, und aus den Tiefen des Waldes hervorbrechend, überraschten Halmir und Beleg eine Legion der Orks und vernichteten sie. Damit war die schwarze Flut aus Norden in diesem Gebiet aufgehalten, und die Orks wagten viele Jahre lang nicht mehr, den Teiglin zu überschreiten. Haleths Volk lebte inwachsamem Frieden im Wald von Brethil, und hinter dieser Hut hatte das Königreich Nargothrond eine Atempause und konnte seine Kräfte sammeln.
    Zu dieser Zeit lebten Húrin und Huor, die Söhne Galdors von Dor-lómin, bei den Haladin, mit denen sie verwandt waren. In den Tagen vor der Dagor Bragollach waren diese beiden Häuser der Edain zu einem großen Fest zusammengekommen, als Galdor und Glóredhel, Hador Goldscheitels Kinder, mit Hareth und Haldir vermählt wurden, den Kindern Halmirs, des Oberhaupts der Haladin. So kam es, dass Galdors Söhne in Brethil von ihrem Onkel Haldir aufgezogen wurden, nach dem Brauch der Menschen zu jener Zeit; und sie zogen beide mit in die Schlacht gegen die Orks, selbst Huor, denn er ließ sich nicht abhalten, obwohl er erst dreizehn Jahre alt war. Doch sie gingen mit einem Trupp, der von den Übrigen abgeschnitten wurde, und kamen auf der Flucht zur Furt von Brithiach, und dort verhinderte nur Ulmos Kraft, die im Sirion noch stark war, dass sie gefangen oder erschlagen wurden. Ein Nebel stieg aus dem Flusse auf und verbarg sie vor den Feinden, und sie entkamen über die Brithiach nach Dimbar und wanderten zwischen den Hügeln unter den steilen Wänden der Crissaegrim einher, bis sie ratlos zwischen den Trugwerken jenes Landes standen und nicht mehr vor noch zurück wussten. Dort erspähte sie Thorondor, und er sandte ihnen zwei seiner Adler zu Hilfe; und die Adler trugen sie empor, über die Umzingelnden Berge hinweg in das versteckte Tal von Tumladen und die Stadt Gondolin, die noch kein Mensch je gesehen hatte.
    Dort empfing sie König Turgon mit Wohlwollen, als er ihre Abstammung erfuhr, denn Botschaften und Träume waren den Sirion hinauf von Ulmo, dem Herrn der Wasser,zu ihm gelangt, der ihn vor dem kommenden Unheil warnte und ihm riet, freundlich zu den Söhnen aus dem Hause Hador zu sein, von denen ihm Hilfe in der Not zuteil werden sollte. Húrin und Huor wohnten fast ein ganzes Jahr lang als Gäste im Hause des Königs; und es heißt, in dieser Zeit habe Húrin viel Wissenschaft von den Elben und auch manches von den Gedanken und Plänen des Königs erfahren. Denn Turgon fasste große Zuneigung zu Galdors Söhnen und sprach oft mit ihnen; und es war eher aus Liebe, dass er sie in Gondolin zu halten wünschte, als um seines Gesetzes willen, dass kein Fremder, ob Elb oder Mensch, der den Weg zum versteckten Königreich gefunden und die Stadt erblickt habe, je wieder fortdürfe, solange der König nicht selbst die Tore öffnete und das versteckte Volk hervorkäme.
    Húrin und Huor aber wünschten, zu ihrem Volk zurückzukehren und an den Kriegen und Nöten teilzuhaben, die es nun litt. Und Húrin sagte zu Turgon: »Herr, wir sind nur sterbliche Menschen und nicht wie die Eldar. Sie mögen es ertragen, lange Jahre hindurch auf den Kampf mit ihren Feinden an einem fernen Tage zu warten; unsere Zeit aber ist kurz, und unsere Kraft und Hoffnung geht schnell dahin. Überdies haben wir den Weg nach Gondolin nicht gefunden, und wir wissen auch nicht genau, wo diese Stadt liegt, denn in Furcht und Erstaunen wurden wir auf dem hohen Weg durch die Lüfte hierher getragen, und eine gnädige Ohnmacht verschleierte uns die Augen.« Da gab Turgon der Bitte statt und sagte: »Auf dem Wege, den ihr gekommen, sei euch erlaubt, wieder zu scheiden, wenn Thorondor einwilligt. Euer Abschied bekümmert mich; doch binnen kurzem, nach der Rechnung der Eldar, mögen wir uns wiedersehen.«
    Maeglin aber, des Königs Schwestersohn, der ein Großer in Gondolin war, bekümmerte der Abschied nicht im mindesten, doch missgönnte er ihnen die Gunst des Königs, denn er hatte keine Neigung zu irgendeinem aus dem Menschengeschlecht; und er sagte zu Húrin: »Größer ist des Königs Gnade, als ihr wisst, und nicht mehr so streng wie einst ist das Gesetz, keine andre Wahl wäre euch sonst geblieben, als hier zu wohnen bis an euer Ende.«
    Da antwortete ihm Húrin: »Groß ist des Königs Gnade,

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