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"Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!"

Titel: "Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Braun
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Runde danach auch schon wieder. Der AS Monaco mit
     dem ausgeliehenen Real-Stürmer Morientes war so frei.
     
    84.   Minute
    „Bozsik, immer wieder Bozsik der rechte Läufer der Ungarn hat den Ball – verloren, diesmal an Schäfer. Schäfer nach innen
     geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt   … Toooor! Toooor! Toooor! Toooor!“ Und Deutschland ist wieder wer. Neun Jahre nach Kriegsende besiegelt Helmut Rahn , der Boss, „Das Wunder von Bern“, Deutschland wird gegen die favorisierten Ungarn zum ersten Mal Fußballweltmeister. Der
     Essener Rahn wollte später nicht mehr über „dat Tor“ sprechen. Sein lebenslang bestes Zitat: „Leute, kauft prima Oma-Lutschbirnen.“
     
    85.   Minute
    Lothar Matthäus drückte im falschen Moment der Schuh. Das war jedenfalls die offizielle Entschuldigung des gebürtigen Herzogenaurachers
     (adidas, puma   …) dafür, dass er sich im W M-Finale von 1990 in Rom fünf Minuten vor Schluss verdrückte und den fälligen Elfmeter gegen Argentinien
nicht
schoss. Sein Kollege Andreas Brehme ließ sich nicht bitten und schob zum 1: 0-Endstand ein. Kein Wunder bei ihm, wie er bei anderer Gelegenheit verriet: „Von der Einstellung her stimmte die Einstellung!“
     
    86.   Minute
    Dämlicher, mit Verlaub, kann man ein Tor nicht kassieren. Im Bundesliga-Heimspiel von Energie Cottbus gegen Borussia Mönchengladbach
     am 6.   April 2002 wird eine Bogenlampe vors Cottbusser Tor geschaufelt, ungefährlich, hoch und langsam. Torhüter Tomislav Piplica schaut sich das in Ruhe an, geht leicht in Rückenlage und schaut dem Ball nicht mal mehr hinterher, als er sich langsam senkt.
     Der Ball fällt runter wie ein Stein, und zwar nicht hinters Tor, wie Piplica wohl dachte, sondern auf seinen Hinterkopf und
     von dort ins Tor. Wenn er’s absichtlich gemacht hat, ist Tomislav Piplica ein Schuft, aber auch ein Künstler. Vermutlich aber
     war diesesblöde Eigentor nur eine überhebliche Tölpelhaftigkeit des Kroaten. Von Beziehungen zur Wettmafia ist jedenfalls nichts bekannt
     geworden. Das Spiel endete 3:3, Piplica sorgte nicht nur für den Endstand, sondern auch dafür, dass Cottbus weiterhin tief
     im Abstiegsstrudel steckte.
     
    87.   Minute
    Kann sich noch irgendwer an Thomas Ritter erinnern? Der Mann spielte für die Stuttgarter Kickers, den FC Kaiserslautern und den Karlsruher SC zwischen 1991 und 1997
     immerhin 175   Mal in der Bundesliga. Die wenigsten wissen, dass Ritter auch Nationalspieler war – genau drei Minuten lang trug er das Trikot
     des dreimaligen Weltmeisters. Beim 5: 0-Sieg der Deutschen im Freundschaftsspiel gegen Uruguay wurde er am 13.   Oktober 1993 in der 87.   Minute eingewechselt. Danach hörte er die Hymne nie wieder in einem Fußballtrikot. Nur Bernd Martin vom VfB Stuttgart spielte
     noch kürzer für Deutschland.
     
    88.   Minute
    3.   April 1973.   Bundesliga, Gladbach gegen Werder Bremen. Spielstand kurz vor Schluss: 1:1.   Es folgt der legendäre Pfostenbruch am Bökelberg. So kam’s: Bremens Keeper Günter Bernard fischt die Kugel locker runter.
     Der heranstürzende Herbert Laumen segelt mit voller Wucht ins Netz und entgeht Sekundenbruchteile später nur knapp dem „Tod durch Erschlagen“. „Ich hörte es
     nur noch krachen. Das Tor war einfach über mir zusammengebrochen und lag fast auf mir drauf.“
    Nach minutenlangen Versuchen, das Tor wieder aufzustellen, brach Schiedsrichter Gert Meuser die Partie ab. „Eigentlich wollten
     wir das Tor gar nicht wieder aufbauen, weil wir unbedingt gewinnen wollten und auf ein Wiederholungsspiel hofften“, so Günter
     Netzer. Dumm gelaufen: Das DF B-Sportgericht wertete die Begegnung später mit 2:0 für Werder.
     
    89.   Minute
    Dem Bremer Michael Kutzop gebührt wohl die zweifelhafte Ehre, den berühmtesten Elfmeter der Bundesligageschichte verschossen zu haben. Kurz vor Schluss
     der Partie Werder Bremen gegen Bayern München am 33.   Spieltag der Saison1985   /   86 setzte er den Elfer gegen den rechten Pfosten – wäre er drin gewesen, dann wäre Werder Bremen nach diesem Spiel vorzeitig
     Deutscher Meister gewesen. Am letzten Spieltag sicherte sich dann Bayern München den Titel. Ironie der Fußballgeschichte:
     Dieser Elfmeter sollte der einzig verschossene Strafstoß in seiner Bundesligazeit bleiben – und Kutzop trat häufig an. Ein
     Trauma ist das für den Ex-Kicker, der jetzt zusammen mit Rudi Völler eine

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