"Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!"
ins Ausland wechselte – der erste Fußball-Legionär. Nationalspieler wurde er nie. Der DFB und Bundestrainer
Herberger hatten da ihre Prinzipien – wer seine Brötchen außerhalb der deutschen Landesgrenzen verdiente, der wurde auch nicht
berücksichtigt, basta!
1950, Weltmeisterschaft
Wo war Adidas? 1950 nahmen in Brasilien nur 13 Mannschaften an der Weltmeisterschaft teil – durch Kriegswirren gebeutelt und den absurden Verlauf der Qualifikation abgeschreckt,
weigerten sich viele Mannschaften, an der Endrunde in Südamerika teilzunehmen. Andere dagegen hätten sich gern dem Wettstreit
gestellt, wurden aber von der FIFA daran gehindert. Deutschland beispielsweise war als Verursacher des 2. Weltkriegs nicht willkommen. Und die harten Jungs aus Indien durften auch nicht mitspielen. Der Grund taugt auch heute noch
zur allgemeinen Erheiterung: Die Inder wollten nur barfuß antreten. Tja. Die Bilder der Hornhaut-Athleten aus Bombay und Kalkutta
hätten wir Fußballfreunde heute mal gern gesehen.
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1956, Europapokal der Landesmeister
Der grantelnde Scharfschütze. Ernst Happel ist den meisten Fußballfans als immer leicht mürrischer Fußballtrainer bekannt,
der u. a. mit der holländischen Nationalmannschaft und dem Hamburger SV große Erfolge erzielte. Sein Markenzeichen: spärlichster
verbaler Umgang mit Spielern und Presse. Max Merkel nannte den Mann mal einen „Beethoven in der Endphase“. Was die meisten
Fans aber nicht wissen: Happel – nach dem inzwischen das ehemalige Praterstadion in Wien benannt worden ist – war ein unglaublich
gefährlicher Freistoßschütze. Der Höhepunkt in seiner Karriere als Präzisionsschütze: drei Tore im Spiel von Rapid Wien gegen
Real Madrid. Endstand des Spiels: 3:1. Damals konnten die Österreicher sogar noch mit Real Madrid konkurrieren.
1956, FA Cup Final in England
Bernd Carl „Bert“ Trautmann spielte zu dieser Zeit bei Manchester City und verdiente sich nach anfänglichen Problemen – als
ehemaliger deutscher Kriegsgefangener war er in Manchester nicht unbedingt willkommen – den Respekt seiner Gastgeber. Unvergessen
vor allem das FA Cup Final 1956 im Londoner Wembley Stadion, wo Trautmann bis zum Ende der Partie eine fantastische Leistung
bot, obwohl er sich schon in der 75. Minute verletzt hatte. Bei der Siegerehrung fragte Prinz Philip ihn, warum er den Kopf so schief halte. Trautmann antwortete
verlegen abwehrend: „Steifer Hals!“ Kann man wohl sagen – er hatte sich den Halswirbel ramponiert! Und weitergespielt – mit
einem Genickbruch. Das brachte ihm in England die Ehrung„Fußballer des Jahres“ ein – eine seltene Auszeichnung für einen Ausländer.
1958, Münchner Jugend-Stadtliga
Die Ohrfeige, die 1860 München noch heute weh tut. In der Jugend spielte der spätere Kaiser der Bundesrepublik, Franz Beckenbauer der Einzige, noch
für den Giesinger Verein SC 1906 München. Da sich auch der junge Beckenbauer schon ganz ordentlich mit dem Ball zu helfen wusste, sollte er bei einem größeren
Verein gefördert werden. Der Wechsel zu 1860 München – damals die Nummer eins in der bayrischen Landeshauptstadt – war schon fast in trockenen Tüchern, da spielte Beckenbauer
1 3-jährig mit 1906 München noch einmal gegen die Löwen. Und geriet mit einem gegnerischen Spieler aneinander, der ihm kurzerhand eine Ohrfeige
verabreichte. Dergestalt gedemütigt sah Beckenbauer von einem Wechsel zu 1860 München ab und ging zu den Bayern. Der Rest ist bekannt. Im Fanportal der Bayern ist, durchaus mit Schadenfreude, nachzulesen:
„Was aus dem Löwen wurde, der Beckenbauer 1958 die Ohrfeige verpasste, weiß man nicht. Wahrscheinlich würde er sonst täglich
von den Löwen-Fans abgewatscht.“
1965, Hitparade in Deutschland
Dass Fußballer sich grundsätzlich für Generalisten halten, die singen, schauspielern und zuweilen auch in der Politik mitmischen
wollen, ist heutzutage keine Überraschung mehr. Einer der Pioniere der interdisziplinären Unterhaltung war der Torhüter von
1860 München, Petar Radenkovic. Der Mann war nicht nur berühmt, weil er immer mal wieder stürmisch sein Tor verließ und mit den
Feldspielern konkurrierte, er galt auch als lustiger Prahlhans. Das veranlasste ihn dazu, 1965 eine Single aufzunehmen und
lauthals zu singen: „Bin i Radi, bin i König.“ Dummdeutsch
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