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"Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!"

Titel: "Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Braun
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die Ballbeschaffung vergessen hatte. So wurde Altona 93 um die leihweise Überlassung des Spielballs angegangen;
     immerhin gab es eine halbstündige Verzögerung des Spielbeginns, weil die Altonaer ja erst selbst einen beschaffen und aufblasen
     mussten.“
    1908, Uruguay, Erste Liga
    Wer glaubt schon noch, dass Fußball nur ein Spiel ist? Für Abdon Porte von Nacional Montevideo muss es eine Frage der Ehre
     gewesen sein. Nach seiner Herabstufung vom Stammspieler zum Reservisten hielt er sein Leben offenbar für verwirkt. Mit einem
     obskuren Hang zur melodramatischen Geste begab er sich nachts in das Stadion seines Vereins und brachte sich Punkt Mitternacht
     im Mittelkreis um. Mit einer Pistole.
    1919, Berliner Stadtliga
    Schön, wenn sich Zuschauer mit ihrem Lieblingsverein identifizieren. Noch schöner, wenn sie ihm auch wirklich einmal helfen
     können. Wie im Falle von Artur Friedemann.Der Berliner, selbst 1914   Mitglied der Meistermannschaft von Hertha BSC, soll in einem entscheidenden Spiel gegen den Abstieg ein Tor des Berliner Sportvereins
     verhindert haben, indem er einen aufs leere Tor hoppelnden Ball einfach wieder ins Feld zurückschoss. Angeblich hat er daraufhin
     Prügel von Anhängern des Sportvereins kassiert, doch das soll es ihm wert gewesen sein, denn die Hertha stieg am Ende nicht
     ab. Es gibt aber auch Quellen, die diesen Vorfall auf das Jahr 1922 terminieren. Und welche, die besagen, es sei nur eine
     Legende. Nun – wollen wir hoffen, dass es stimmt. Wär doch zu schön, wenn wir hilflose Zuschauer auch mal was zu melden gehabt
     hätten   …
    1931, Freundschaftsspiel in Gelsenkirchen
    Der erste Schalker Skandal liegt ein paar Jahrzehnte zurück und hat aus heutiger Sicht einen leicht absurden Beigeschmack.
     Weil die Schalker Spieler – unter ihnen Kuzorra, Tibulski und Szepan – statt der erlaubten fünf Mark Aufwandsentschädigung
     10   Mark erhalten hatten, wurden sie von der Spruchkammer des Westdeutschen Spielverbandes zu Berufsspielern deklariert und vom
     Amateurspielbetrieb ausgeschlossen. Schalke war draußen. Obwohl Szepan und Kuzorra internationale Angebote erhielten, blieben
     sie Schalke treu und warteten die Begnadigung ab, die dann zum 1.   Juni 1931 in Kraft trat. An diesem Tag – einem Montag – spielte Schalke 04 ein Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf,
     zu dem 70   000   Menschen kamen, obwohl das Stadion nur 35   000   Zuschauer fasste. So entstehen Mythen.
    1934, Weltmeisterschaft
    Dem Duce war jedes Mittel recht. Bei der WM im eigenen Land befahl Mussolini seiner Nationalmannschaft, sie möge doch bitte
     Weltmeister werden. Andernfalls   … Und weil die Italiener offenbar nicht ausreichend Vertrauen in die eigenen Kräfte setzten, bürgerten sie kurzerhand auch
     die drei Argentinier Monti, Orsi und Guaita ein, die ordentlichmit dem Ball umzugehen verstanden und vier Jahre vorher Vizeweltmeister in ihrer alten Heimat geworden waren. Mit Erfolg:
     Italien gewann das W M-Endspiel gegen die Tschechoslowakei in Rom mit 2:1.   Angeblich hatte dabei sogar Schiedsrichter Eklind aus Schweden mitgeholfen   … Ganz egal: Hauptsache, der Duce war zufrieden.
    1942, Deutsche Nationalmannschaft
    Der bessere Müller? Die beste Torquote in der deutschen Nationalmannschaft hat nicht etwa Gerd „der Bomber der Nation“ Müller,
     der in 62   Länderspielen auf 68   Tore kam und damit eine Quote von beachtlichen 1,097   Toren pro Spiel erzielte. Noch vor ihm liegt Ernst Willimowski, der schon für Polen in 22   Einsätzen 21   Tore erzielte. Als er dann ab 1941 für Deutschland spielte, erzielte er in acht Spielen für Deutschland 13   Tore. Quote: 1,625   Tore pro Spiel. Natürlich hinkt der Vergleich   – Müller musste sich über einen viel längeren Zeitpunkt mit den internationalen Grobmotorikern in der Abwehr auseinander setzen.
    1949, Erste italienische Liga
    Sagt Ihnen der Name Ludwig Janda etwas? Vermutlich nicht, es sei denn, Sie sind quellensicherer Anhänger von 1860   München. Dort nämlich spielte der in Fürth geborene Stürmer bis 1949, dann wechselte er für die damals schier unglaubliche
     Summe von 30   000   Mark (andere Informationen besagen: 50   000, genau lässt sich das nicht mehr feststellen) nach Italien. Er spielte zwei Jahre für die Fiorentina in Florenz und danach
     noch einmal drei Jahre für den AC Novara. Warum das so interessant ist? Ganz einfach: Der Mann ist der erste deutsche Kicker,
     der als Profi

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