"Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann!"
davor, sondern der Schütze. Und manchmal zu Recht, wie die Herren Beckham, Kutzop
oder Hoeneß auf Nachfrage gern bestätigen werden.
[ Field-Reporter ]
Militärisch anmutende Umschreibung für die lästigen Feld-Zecken, die von T V-Anstalten nach dem Abpfiff eines Spiels auf die noch aufgeputschten Spieler gehetzt werden. Zeichnen sich durch investigatives Talent
aus: „Wie fühlen Sie sich jetzt, nachdem ein Eigentor von Ihnen in der letzten Minute das Spiel entschieden hat?“ Stehen in
der Redaktionshierarchie weit unten, was uns im Fall von Rolf Töpperwien echt Sorgen macht. Gefühlte 200 Jahre steht der jetzt schon auf Fußballplätzen in der Kälte und hält seine basedowschen Glubscher auch bei den Antworten der
Spieler frech in die Kamera.
[ Funktionär ]
Meistens ehrenamtlicher Frührentner mit zu viel Zeit und einer glorreichen Vergangenheit als Spieler in dem Verein, für den
er nun die Kasse führt oder als Platzsprecher fungiert. Ist entweder ein grundguter Moralist, der gerne was in der Gemeinschaft
erlebt und noch fehlerlos aus der Liederfibel zitieren kann. Oder ein hundsgemeiner Wichtigtuer, der sich über das Ehrenamt
mit Bedeutung aufladen und dem Trainer in die Aufstellung pfuschen will. Faustregel: Je höher die Liga des Vereins, umso unverträglicher
die Riege der Funktionäre.
[ Fußballpräsident ]
Ehemaliger Lokalpolitiker oder regionaler Geschäftsmann, der über ein mittleres Vermögen verfügt und das auch gerne raushängen
lässt. Hat früher selbst mal gegen den Ball getreten, aber nicht so doll, und möchte gern hin und wieder im Fernsehen bestätigen,
dass man über einen Trainerrauswurf momentan nicht nachdenkt, und dass die Spieler, die faulen Hunde, jetzt in der Verantwortung
stehen.
[ Fußballschule ]
Ball-Bildungszentrum für Kids und Erziehungsberechtigte, die früher „Eiskunstlauf“-Eltern geworden wären, aber nun gehört
haben, dass sich mit Fußball mehr Geld machen lässt. Die Fußballschule wird von Leuten wie Rudi Völler oder Guido Buchwald
gegründet und offiziell betrieben, aber sehen lassen sich die Zugpferde der Veranstaltung nur einmal im Jahr beim Tag der
offenen Tür. Die Trainer, die hier mit wichtiger Miene adipöse 1 2-Jährige über den Platz scheuchen, haben alle wichtigen Diplome und zweimal in Liga 3 gespielt. Dafür befindet sich die Fußballschule
aber gern mal auf Mallorca oder Sylt.
[ Menü ]
Interessante Paarungen, sechster Teil
[ Wir wünschen dem Spiel einen sportlichen, friedlichen Verlauf!]
[ Menü ]
[ Kabine ]
Mystischer Ort, in dem „Außenstehende“ nichts verloren haben. Vermutlich würden „Außenstehende“ auch lieber in einem Erdloch
hocken als in so einer Kabine, wenn sie wüssten, was tatsächlich darin passiert: Erwachsene Männer schmieren sich vor dem
Spiel Gel in die Haare, furzen ins Trikot und simulieren höchste Konzentration, während ein Masseur die Oberschenkel der Spieler
mit pferdepisseähnlichen Extrakten einreibt – es riecht jedenfalls genauso. Ein Trainer hält noch einmal eine kurze Rede,
die er im Grunde auch auf CD brennen und immer wieder abspielen könnte, das ist wie bei der Neujahrsansprache des Bundespräsidenten.
Und nach dem Spiel sieht es in so einer Kabine aus wie nach einem Bombenangriff, und das ist dann die Stunde von einem Typen
mit Knollennase, der Ede oder Günni heißt und behauptet, er sei der Zeugwart.
[ Kapitän ]
So was wie der Klassensprecher einer Mannschaft. Wichtig fürs Image und Ego von Spielern, aber in der Regel nutzlos. Außer:
bei Prämienverhandlungen und dem Anstimmen von Vereinsliedern. Auch auf dem Platz hat so ein Rasen-Kapitän eine Vorbildfunktion.
Er darf dem Schiedsrichter sozusagen offiziell seine Meinung geigen, was er mit dem erregten Hinweis auf die Kapitänsbinde
auch immer wieder gerne tut. Das schützt ihn aber selten vor gelben Karten. Ach ja: Vor dem Spiel durfte er bei der Platzwahl
früher einen Wimpel überreichen – den gibt’s aber heute kaum mehr.
[ Kick & Rush ]
Haben die Engländer erfunden, wie kombinationsfreudigen Lesern schon aufgefallen sein dürfte, und bezeichnet eine eher unelegante
Form des Fußballspiels. Egal, wo der Ball sich befindet oder die einzelnen Mitspieler sich gerade aufhalten: Der Ball muss
hoch und weit nach vorne gedroschen werden, und dort stürzen sich dann stiernackige Stürmer in Zweikämpfe, die an Bus-Karambolagen
erinnern. Mit dieser einfallslosen
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