Das Skandalbett (II)
Gedanken gerissen, dass irgendetwas hinter ihr >Plopp< machte, und mit einem kleinen Aufschrei fuhr sie herum und entdeckte, dass eine der Platten auf dem Kochherd rot glühend und natürlich jetzt die Sicherung durchgeknallt war.
Verdammter Mist! Erst vor einer Woche war ihnen genau das Gleiche passiert. Der Portier hatte gebrummelt und gemeint, dass die Mädchen für solche Dinge eigentlich selbst aufkommen müssten.
Obwohl es jetzt keinen Sinn mehr hatte, stellte Inger den Herd auf Null, während sie darüber nachdachte, ob sie den Schaden lieber erst nach dem Feiertag melden sollte. Aber dann fiel ihr ein, dass der Portier für seine schlechte Montagslaune bekannt war, und sie kam zu dem Schluss, dass es am besten sei, gleich zu ihm hinunterzugehen.
Sie nahm die Schürze ab, die sie umgebunden hatte. Nach einem raschen Blick in den Flurspiegel und einem Zuruf zu Ulla holte sie den Schlüsselbund aus der Manteltasche und ging zur Wohnung des Portiers im Parterre hinunter.
Es dauerte ein paar Sekunden, ehe jemand auf ihr Klingeln reagierte, und sie wollte gerade gehen, weil sie meinte, es sei niemand da, als sie Schritte in der Wohnung hörte. Nach kurzem Hantieren mit dem Schloss machte jemand die Tür auf, und ein junger Mann stand vor ihr. Er war etwa in ihrem Alter, und als er Inger entdeckte, verzog sich sein Gesicht zu einem hungrigen Lächeln.
»Ja, was kann ich für Sie tun?«, fragte er und ließ seinen Blick kritisch über Ingers Körper wandern.
Inger fand diese Musterung keineswegs unangenehm - im Gegenteil. Sie fühlte, wie es vor Spannung in ihr kitzelte. Der Bursche wirkte vielleicht nicht wie ein Beau, aber er strahlte sehr viel Kraft aus - er war von einem männlichen Magnetfeld umgeben, das Inger sofort in seinen Bann zog.
»Ja, ich wollte gern mit... mit... Es ist nämlich so, dass meine Kochplatte wieder...«
Sie stammelte und stotterte wie ein kleines Kind und fühlte, wie heiße Röte vom Hals aufwärts kroch und sich über ihr Gesicht ausbreitete.
»Sie suchen sicher meinen alten Herrn.«
Der Stockholmer Akzent des jungen Mannes ließ Inger aufhorchen, und sie sah sich den Jungen ein bisschen näher an. Als sie hörte, dass er den Portier als seinen >alten Herrn< bezeichnete, konnte sie auch gewisse äußere Ähnlichkeiten mit dem bullernden, immer leicht wütenden Mann feststellen, von dem alle Bewohner des Hauses abhängig waren, wenn es um kleine Reparaturen ging, den aber niemand mochte.
Sein Sohn hatte den gleichen untersetzten Körperbau, das gleiche kantige, granitharte Kinn und die gleichen kräftigen Augenbrauen. Der Blick des Jungen war aber völlig anders. Die Augen, die sie jetzt ansahen, waren wach, suchend, voller Eifer, ganz im Gegensatz zu dem ständig leicht von Alkohol vernebelten Blick des Vaters.
»Auf unserem Kochherd ist nämlich wieder eine Platte kaputtgegangen«, sagte Inger nach einem tiefen Atemzug.
»Dann wollen wir uns das mal ansehen. Kommen Sie rein, dann werde ich die Gebrauchsanleitung durchsehen, um festzustellen, was ich wissen muss.«
Er trat zur Seite und ließ Inger eintreten.
»Aber ich kann den Herd nicht sofort reparieren«, fuhr er fort, während er hinter ihr die Tür schloss. »Ich schreib erst mal alles auf, dann kann mein Alter sich heute Abend um alles Weitere kümmern.«
Es war recht dunkel im Flur. Aus einem der Wohnzimmer konnte sie das laute Geplärr eines Radios hören.
Inger stellte sich mitten in den Flur und wartete darauf, dass der junge Mann Licht machte und die erwähnten Papiere herholte.
Die ganze Zeit über war sie sich seiner Nähe unerhört bewusst; sie hatte beinahe Angst vor der Stärke ihrer Empfindungen.
Er ging an ihr vorbei, um einen großen Schrank zu öffnen, der an der Wand des Flurs stand. In diesem Augenblick kam er Inger so nahe, dass er mit den Armen an ihren Brüsten vorbeistrich. Inger sog die Luft ein, und sofort erstarrte jede Bewegung.
Sie fühlte, dass sie am liebsten die Hand ausgestreckt und den fremden männlichen Körper berührt hätte, aber bevor sie diesen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, hatte der Mann sich ihr zugewandt und fixierte jetzt intensiv ihr Gesicht.
Er hob eine Hand und strich Inger sacht übers Haar. Sie erschauerte und ließ den Schlüsselbund los, der scheppernd zu Boden fiel.
Keiner von beiden kümmerte sich darum. Schon jetzt war alles zwischen ihnen so weit, dass beide willenlos ihren Wünschen folgten.
Inger fühlte, wie seine Hand der Linie ihrer Schulter
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