Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Skandalbett (II)

Das Skandalbett (II)

Titel: Das Skandalbett (II) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
Liebe nichts forderte, würde er keine Angst haben.
    Auf dem Flur, der zu den Fahrstühlen führte, stieß sie mit ihrer dunkelhaarigen Konkurrentin zusammen, deren Blick sich wie ein böser Magnet auf Maureens zerzaustes Haar heftete.
    »Haben Sie unter der Brooklyn Bridge geschlafen?«
    »Im Central Park. Es war wunderschön.«
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich gründlich entlausen zu lassen?«
    »Nach der Hochzeit.«
    »Hochzeit?«
    »Kümmern Sie sich bitte nicht um Mr. Summers und seine privaten Angelegenheiten«, sagte Maureen. »Auf Sie wartet viel Arbeit.«
    »Arbeit?«
    »Sie müssen künftig meine Briefe korrigieren, Sie wissen ja, dass ich in jedem Brief mindestens zehn Tippfehler mache.«
    Maureen hielt ihr kleines Radio an sich gepresst, als sie den Fahrstuhl betrat. Während sie nach unten fuhr, kam Please, Operator. Ihr war, als badete sie in einem Strom aus Glück und Sternenstaub. Sie wiegte sich zum Rhythmus der Melodie und hatte eben noch Zeit, die Hand aus dem Höschen zu ziehen, als die Tür der Kabine zur Seite glitt.
    Der Doorman mit dem grauen Haar mochte sie, und sie mochte ihn. Sie ließ das Radio spielen, während sie an ihm vorbeischwebte, und gönnte ihm einen Blick in die Abgründe ihrer Bluse.
    »Taxi?«
    »Ja, bitte, Sam.«
    »Wo soll’s hingehen?«
    »Bloomingdale’s. Ich kaufe mein Brautkleid.«
    »Meinen Glückwunsch.«
    Er pfiff nach dem Taxi, und dann stand er neben ihr und lauschte den Klängen von Please, Operator.
    »Die Melodie kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte er und geleitete sie zu dem Wagen, der vor der Markise hielt.
    »Das wird der ganz große Hit«, sagte Maureen und nahm in der Limousine Platz. Sie ließ ihre Finger zum Schoß wandern. »Was wäre das Leben ohne Musik?«

NILS-PETER ECKERBOM
    Das Geheimnis der Marinebasis

    I ch gebe zu, ich habe nicht richtig gehandelt, aber Sie müssen versuchen, mich zu verstehen. Ich war allein, und der eingezäunte Sandplatz war fast windstill. Wenn es wenigstens hie und da einen trüben Tag gegeben hätte. Aber das war nie der Fall. Die Küste war ja bekannt für ihr ungewöhnlich stetiges schönes Wetter.
    Die Einzäunung war nur zum Meer hin offen, das ich meistens zwischen meinen hochgestellten Beinen sah, wenn ich im Liegestuhl lag und mich sonnte. Es war, als wolle das Meer sich in mich drängen mit seiner Abkühlung und Befreiung, aber so nahe kam es nie.
    Es war ein seltsames und Schwindel machendes Gefühl, die Segelboote wie weiße Schmetterlinge von meinen braunen Schenkeln eingerahmt zu sehen, aber wenn ich die Beine mit einem Klatsch zusammenschlug, hatte ich keines eingefangen, nur meine schweißnassen Schenkel waren da, die einander küssten. Oder die Bienen und Hummeln der brummenden, rasenden Motorboote. Oder die großen, ins weite Meer steuernden Frachtschiffe. Ich sah sie alle in meinem braunen V-Zeichen. Sie näherten sich manchmal, während langer Stunden, mit ihrem hitzigen Tempo oder mit ihrer scharf aufgeblähten Majestät, aber sie kamen niemals auf mich zu, sie erreichten mich nie. Immer blieb nur ich selbst zurück, nicht einmal das leere Meer konnte ich länger zwischen den Schenkeln behalten.
    Und die Nächte waren ebenso. Das Leinentuch floss wie ein weißer Strom oder wie ein großes Segel über meinen Körper, aber nie wurde ich weggeführt, nie konnte ich etwas zwischen meinen Schenkeln einfangen, die nutzlos brauner und brauner wurden. Ich schickte eine Hand zu ihnen hinunter, hielt sie aber im letzten Augenblick immer zurück. Und ein unruhiger, von wilden Träumen bewegter Schlaf überkam mich.
    Warum lag ich so ungenutzt da? Warum kam kein Mann und füllte mich mit seiner Wirklichkeit? Warum kam nicht mein Mann?
    Er war auf Manöver, weit draußen irgendwo am Meer, er sollte erst in mehreren Tagen heimkommen.
    Aber warum hatte ich nicht voraussehen können, dass es hier so werden würde? Warum bin ich nicht in der Stadt geblieben, wo es Restaurants gibt, Tanz, Kino, Revuen und alles andere, womit man sich zerstreuen kann? Warum lag ich hier draußen in der Marinebasis, allein unter Offiziersfrauen?
    Oh, ich hatte natürlich geglaubt, dass es schön sein würde, ein paar Wochen in der Sonne zu liegen, zu baden, zu faulenzen, zu genießen. Warum fahren denn Sie als Strohwitwe an die Westküste oder nach Rimini? Ich hatte nicht geglaubt, dass die Rose der Begierde in Wind und Wetter so entsetzlich rasch aufblühen würde. Ich hatte nicht geglaubt, dass man die Sonne so heiß

Weitere Kostenlose Bücher