Das spanische Erbe
er, presste die Lippen auf ihre und erforschte mit der Zunge ihren Mund. Annalisa stöhnte, als eine Flut von Gefühlen ihren Körper durchströmte. Ramons Duft war betörend und erotisch und fachte ihre Begierde nur noch mehr an. Sie schob ihm die Finger ins Haar und schloss die Augen.
Ramon flüsterte ihr leidenschaftliche Worte ins Ohr und ließ dann eine Hand sanft über ihre nur von einem Hauch Spitze bedeckte empfindsamste Stelle gleiten. Dabei beobachtete er ihre Reaktionen genau und ermunterte sie, sich gehen zu lassen. Als er spürte, dass sie für ihn bereit war, streifte er ihr den Tanga ab und liebkoste sie, bis sie es kaum noch ertragen konnte. Schnell zog sie ihm die Hose und den Slip aus und umfasste ihn.
Danach öffnete sie die Beine und forderte Ramon stumm auf, endlich eins mit ihr zu werden. Er ließ sich nicht zweimal bitten, sondern drang mit einem schnellen Stoß in sie ein. Er bewegte sich schnell und rhythmisch, und sie passte sich ihm an, bis eine Flutwelle der Lust sie immer höher trug auf den Gipfel der Begierde, wo wunderbare Erfüllung auf sie wartete. Am ganzen Körper bebend, lag sie dann in Ramons Armen und spürte, wie auch er gleich darauf den Höhepunkt erreichte.
Als sich ihr Atem beruhigt hatte, hob Ramon sie vom Tisch, und sie standen einige Minuten eng umschlungen da.
“Das war …”
Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. “Ich möchte hier bleiben und die Nacht mit dir verbringen”, flüsterte er rau.
Schweigend nahm sie seine Hand und führte ihn nach oben in ihr Schlafzimmer.
Als Annalisa sich am nächsten Morgen nachdenklich im Badezimmerspiegel betrachtete, spürte sie, dass sich etwas verändert hatte. Sie wusste nicht genau, was, denn es gab keine körperlichen Anzeichen, doch sie war noch nie in ihrem Leben so ruhig, ausgeglichen und vor allem glücklich gewesen.
“Ist alles in Ordnung?”
“Ramon! Hast du mich erschreckt”, sagte sie und wandte sich um. “Ich dachte, du schläfst noch.”
Er legte die Arme um sie, und sie lehnte sich an ihn. Es war alles ganz natürlich, so, als wären sie schon lange ein Paar.
“Du wirst dich erkälten”, flüsterte er ihr ins Ohr und reichte ihr den Morgenmantel, der an einem Haken an der Tür hing. “Was machst du hier so ganz allein?”
“Du bist doch da”, erwiderte sie lächelnd und schmiegte sich an ihn.
“Stimmt.” Er schob ihr volles Haar zur Seite und küsste sie auf den Nacken. “Ich werde immer bei dir sein,
querida.
Aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Also: Was bedrückt dich?”
“Nichts.”
“Das stimmt nicht.” Ramon schüttelte den Kopf. “Ich habe es in deinem Blick gesehen. Bitte sag mir, was los ist.”
Wie sollte sie, wenn sie nicht einmal selbst wusste, was in ihr vorging?
“Geht es um deinen Vater?” Ramon band sich ein Handtuch um.
“Er hat dir sehr viel bedeutet, oder?”, fragte sie sanft und war froh, dass er nicht ahnte, was sie wirklich bewegte.
“Er war ein wundervoller Mann”, antwortete Ramon nachdenklich.
“Und ich habe ihn völlig falsch eingeschätzt. Er hat uns die ganze Zeit unterstützt …” Annalisa senkte den Kopf.
“Mach dir keine Vorwürfe. Du konntest es nicht wissen.”
“Meine Mutter hat nie etwas von dem Geld ausgegeben. Und dann hat er mir die Finca hinterlassen.” Sie zögerte, und Tränen traten ihr in die Augen. “Wieso habe ich nur das Schlimmste von ihm angenommen? Ich hätte ihm vertrauen müssen!”
“Vertrauen braucht seine Zeit, Annalisa, und du hast deinen Vater nie kennengelernt. Er hatte also nie die Möglichkeit, deine Zuneigung zu gewinnen. Bei uns ist das anders. Ich werde dir beweisen, dass du auf mich zählen kannst, und es ist mir egal, wie lange es dauert.”
“Aber …”
“Wieso hast du eigentlich immer Widerworte?”, fragte er sanft, hob sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer zurück.
9. KAPITEL
“H ast du etwas dagegen, wenn ich mich einmal umsehe, während du badest?”
“Natürlich nicht”, erwiderte Annalisa lächelnd. Sie hatte ja nichts zu verbergen. “Aber ich muss dich warnen, Ramon. Ich bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen, alle Räume zu renovieren.”
“Warum benutzt du eigentlich nicht das große Schlafzimmer?”
Dafür gab es einen ganz einfachen Grund. Dort hatte ihr Vater gewohnt – und schon deshalb hatte sie die Tür wieder ganz fest hinter sich geschlossen und sie nie wieder geöffnet. “Mir gefällt der Blick aus diesem Fenster einfach besser”, sagte sie und
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