Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1
gefiel, dass sie sie auf ihren Account geladen hatte.
Er klickte sich durch ihre Seiten, fand aber ihre Hausaufgabenseite nicht. Er wusste, dass sie eine hatte und dass sie und ihre Freunde, mitdenen sie gemeinsam an Projekten arbeitete, sie benutzten. Er hatte sie darüber reden hören.
»Okay, die hast du wohl versteckt.« Nathan biss von seinem Burger ab, ließ seine Fingerknöchel knacken und fing an, in die Tasten zu hauen. »Du kannst sie verstecken, aber ich finde sie. Ich bin Captain Sly und Google-Fu-Meister in einem.«
Als Erstes gab er alle naheliegenden Seitennamen ein, die ihm einfielen. Um eine Seite zu verstecken, musste man lediglich eine einrichten, zu der es von der Startseite aus keinen Link gab. Wusste man also nicht von der Existenz der Seite und ihres Namens, war der Zugang von der Startseite aus praktisch unmöglich.
Schließlich fand Nathan das Passwort für die Seite, die an den Hyperlink zu Alyssas Lieblingsfilm The Princess Bride angehängt war.
»Hinterhältig.« Nathan biss wieder von seinem Burger ab und aß ein paar kalte Fritten. Er nippte an seinem Wasser wie an einem Drink und machte sich wieder an die Arbeit. »Wenn es um Computer geht, bist du der Jagdhund, ich der Fuchs.«
Mehrere Ordner wurden auf der verborgenen Seite sichtbar. Nathan klickte einen an, der OFFENE, UNGELÖSTE FÄLLE hieß und weitere Ordner tauchten auf. Er fing an, nach dem Namen John zu suchen, stieß aber nur auf einen einzigen.
Streifenpolizist John A. Montoya, Chicago.
Einen Moment lang kam es Nathan vor, als habe er den Namen früher schon einmal gehört, aber dann verwarf er den Gedanken sofort wieder. Dieser John hatte ihn den ganzen Vormittag verfolgt und Nathan hatte ihn sogar gesehen. Klar kam ihm der Name bekannt vor.
Als er die Datei öffnete, erschien als Allererstes ein Zeitungsfoto von John Montoya mit folgender Überschrift: Tod des mehrfach ausgezeichneten Polizeibeamten vermutlich Folge von Verwicklung in Einbrecherring.
Verwirrt lehnte Nathan sich zurück. Der Typ war ein Verbrecher? Warum sollte er einem korrupten Cop helfen?
Er stützte den Kopf in eine Hand und begann, den Zeitungsartikel zu lesen.
Niemand schien zu wissen, was John Montoya in einem Wartungstunnel zu tun gehabt hatte, in dem gerade Renovierungsarbeiten stattfanden, als man ihn von hinten erschoss. Nachdem er auf einen Funkruf nicht reagiert hatte, hatte man andere Beamte losgeschickt, die nach ihm suchen sollten.
Es dauerte eine Weile, bis man Montoya fand. Er hatte seinen Wagen vor Manny’s Café und Imbiss an der South Jefferson Street stehen lassen. Montoyas Leiche aber wurde etwa 60 Meter vom Eingang entfernt im Inneren des Tunnels entdeckt. Die einzige Person, die sich halbwegs in der Nähe des Tatortes aufgehalten hatte, war ein Wartungsarbeiter gewesen, der Kabel verlegt hatte. Die Polizei befragte ihn und kam zu dem Schluss, dass er mit dem Fall nichts zu tun hatte. Zeugen gab es keine.
Dem Zeitungsbericht zufolge war Montoya ein hoch dekorierter Polizeibeamter gewesen, der Frau und Sohn hinterließ. Der Artikel schloss mit der Aussage, dass die Untersuchungen an dem Mord laufen würden.
Das alles hatte sich vor zwei Jahren abgespielt.
Nathan aß den letzten Bissen von seinem Burger und dachte über den Mord nach. Die anderen Schüler fanden sich allmählich wieder in der Eingangshalle ein. Er sah auf dem Computer nach der Uhrzeit und stellte fest, dass die Mittagspause beinahe vorüber war.
Doch plötzlich baute sich Professor Felicimas Bild auf dem Bildschirm auf. Hilf ihm, Nathan. Er braucht jemanden, der Licht ins Dunkel bringt.
Nathan schüttelte den Kopf. »Er war aber ein Dieb. Willst du wirklich, dass ich einem Gauner helfe?«
Glaubst du denn alles, was du siehst?
»Seit der Erfindung der Special Effects nicht mehr. Die ganze Muppet-Chose hat mich eine Zeitlang voll verwirrt, aber darüber bin ich hinweg.«
Finde erst mehr über seine Geschichte heraus, bevor du dir ein endgültiges Bild von ihm machst.
Der Geräuschpegel draußen auf dem Gang nahm zu. Er musste sich beeilen, nicht dass ihn jemand erwischte.
»Ich kenne seine Geschichte schon.« Nathan deutete auf den Computer. »Da drinnen steht sie. Schwarz auf weiß.«
Vielleicht erfährst du etwas völlig Neues, wenn du dir Zeit nimmst, der Sache selber auf den Grund zu gehen. Ihr Gesichtsausdruck wurde streng. Diese Art von Bequemlichkeit akzeptiere ich nicht. Mein Sohn wird niemals …
» Da allerdings fängt das Problem schon
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