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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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feststellte, dass Nathan einfach gegangen war, aber Nathans Vater hatte die Strafe dann doch nicht durchgezogen.
    »Was machen Sie eigentlich hier?« Nathan sah sich Eddie genau an. Er war das erste der Frequenzenwesen, das Nathan als Mensch aus Fleisch und Blut gekannt hatte. Seine Mutter zählte nicht.
    Ein Lächeln machte sich auf Eddies Gesicht breit. Ich verdien mir meinen Lebensunterhalt, Junge . Das sagte er mit Stolz. Nathan wusste, dass viele Leute auf die Art von Arbeit, die Eddie tat, verächtlich herabsahen, wenn sie ihr überhaupt Beachtung schenkten, aber Eddie war stolz darauf gewesen, für andere zu kochen und sie zu bedienen.
    »Ich weiß.« Nathan hatte den alten Mann immer gern gehabt. Eddie hatte ihm zwar Geschichten erzählt, die er nicht verstanden hatte – wie er zum Beispiel Baseball für ein Team aus Farmern gespielt hatte –, aber Eddies Liebe zum Spiel hatte Nathan sehr gut nachvollziehen können.
    Bin hier, weil ich nie schwänze. Eddie klopfte auf die Hintertür des Diners, aber Nathan hörte keinen Laut. Meinen Imbiss hier, den würd ich sehr vermissen. Guter Job, gute Leute. Was will man mehr. Er nickte Nathan zu. Hat dir bisher gefehlt, Junge. ’ne gute Arbeit. Eine, die du liebst.
    Nathan wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    Sieh dich gut um, solang du noch die Chance hast. Die neue Sache da, die du am Laufen hast, die sieh dir ganz genau an. Schon möglich, dass du da was findest, was du machen willst.
    »Was denn für eine neue Sache?«
    Eddie lächelte. Kukulkan, Junge.
    Misstrauen und Neugierde bekämpften sich in Nathan mit zunächst ungewissem Ausgang. »Was wissen Sie über Kukulkan?«
    Mehr als du, noch jedenfalls. Musst dich wohl selber schlau machen.
    »Was muss ich rauskriegen?«
    Wirst du noch früh genug erfahren. Sei nur schön wachsam. Warst immer schon ein wachsamer Junge. Die meisten wissen das nur nicht. Eddie zermalmte den Zigarettenstummel unter seinem Schuh. Aber als er den Fuß anhob, war auf dem Boden nichts zu sehen. Muss wieder an die Arbeit. Du denk mal dran, was ich gesagt hab: Dass jeder seine Arbeit braucht. Und Jungs in deinem Alter, die brauchen ganz besonders was zu tun. So was, was nicht nur euch betrifft. Bis bald.
    » Bis bald.« Nathan winkte, so wie er es immer getan hatte, wenn er das Diner verließ.
    Eddie wandte sich zur Tür und marschierte los.
    »Warten Sie.« Nathan löste sich aus dem Zustand der Bestürzung, der ihn bewegungsunfähig gemacht hatte. Obwohl er den ganzen Taglang Tote gesehen hatte, war er doch nicht darauf gefasst gewesen, auf einen zu stoßen, den er so gut gekannt hatte.
    Aber Eddie wartete nicht. Er glitt einfach durch die Tür des Diners.

    N athan kannte seinen Onkel und war daher etwas überrascht, dass niemand ein großes Geburtstagsbanner für ihn aufgehängt oder Luftballons an die Tür gebunden hatte. Er hatte ja wirklich nichts gewollt, aber irgendetwas hatte er wohl schon erwartet. Da hatte nun Alyssa diesen Riesenrummel um all das gemacht, was auf ihn zukommen sollte, und jetzt geschah – rein gar nichts.
    Er war ein bisschen deprimiert, sagte sich aber selbst mit aller Entschiedenheit, dass es wohl nur daran lag, dass heute ein so merkwürdiger Tag gewesen war und dass er Eddie in der Gasse getroffen hatte und immer noch nicht wusste, warum. Nathan schloss die Haustür auf und ging ins Haus. Er trat ins Wohnzimmer und wartete darauf, dass alle herausgesprungen kamen und Überraschung! riefen, so wie in Dutzenden von sentimentalen Familienserien.
    Aber es blieb still im Haus, beinahe unheimlich still.
    Vielleicht hatten sie keine Lust mehr zu warten und sind irgendwo hingefahren. Nathan konnte sich gut vorstellen, dass Onkel William Alyssa und ihre Freundinnen einfach in sein Auto geladen und mit ihnen in ein Restaurant gefahren war, um Nathans Geburtstag zu feiern. Allzu sehr konnten sie wohl nicht aus ihrer Routine ausbrechen.
    Eine Person allerdings war sehr wahrscheinlich nicht mit ihnen gefahren. Nathan lief ins Arbeitszimmer seines Vaters. Seinem Dad war bestimmt noch immer nicht bewusst, dass heute sein Geburtstag war.
    Plötzlich brach etwas aus dem Schatten unterhalb der Treppe hervor und sprang direkt auf Nathan zu. Ein schriller Hupton ließ sein Trommelfell fast platzen und einen wahnsinnigen Moment lang dachte er,dass dies genau der Ton war, den ein Seelengeier von sich gab, wenn er heransauste, um zu töten.
    Und ohne zu wissen, was er tat, holte Nathan mit der Faust aus und donnerte sie

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