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Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1

Titel: Das Spiel beginnt - Lost Souls ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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hatte plötzlich alles, was ich mir gewünscht hatte. Und ich selbst war auch ein völlig anderer als in meiner Kindheit. Ich stand jeden Morgen mit einem Ziel auf, mit einer Welt, die es zu entdecken und Kindern, die es großzuziehen galt. Und ich gab mein Bestes. John sah Nathan wieder an. All das hat mir jemand weggenommen.
    Nathan schüttelte den Kopf. »Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen könnte.«
    Was soll das heißen? Du hast es doch schon längst getan. Du hast Aussagen überprüft und Nachforschungen angestellt.
    »Wenn das geholfen hätte, den zu fassen, der Sie umgebracht hat, dann wäre es doch den Journalisten längst gelungen.«
    Vielleicht haben sie ja etwas übersehen.
    »Die Spurensicherung auch?«
    Ob du mich nun für einen guten oder schlechten Polizisten hältst, auf alle Fälle hat mich jemand umgebracht. Und keiner ist dafür verhaftet worden. Da muss doch was übersehen worden sein.
    Dagegen war nichts einzuwenden.
    Ich kann dir helfen, Nathan. Wir beide könnten ein Team bilden.
    »So wie Batman und Robin?« Nathan hatte seine Frage eigentlich sarkastisch gemeint, ärgerlicherweise klang seine Stimme aber eher erfreut.
    John nickte. Wenn du’s dir so vorstellen willst.
    Nathan gefiel der Gedanke zwar, andererseits war er inzwischen alt genug, um zu wissen, dass er ziemlich albern war. »Ich bin kein Kampfsportler oder Akrobat und hab auch keine Batarangs.«
    Macht nichts, wir nutzen deine Stärken. Ich halte dir zusammen mit den Ghuls, die hier überall rumhängen, den Rücken frei, bis du es selber kannst. Mit der Ermittlungsarbeit helfe ich dir auch. Und du kannst die Operation anführen.
    Das Angebot klang sehr verlockend, fast so wie in den Videospielen, die Nathan so gerne spielte und die einer richtigen Geschichte folgten. Doch andererseits auch nicht gerade ungefährlich.
    Solange ich in deiner Nähe bin, wird es so sein, als ob du Augen im Hinterkopf hättest.
    Das klang nicht gerade sehr beruhigend, doch jetzt war Nathan neugierig geworden. Und außerdem galt immer noch: Er musste John Montoya helfen, wenn er das Spiel tatsächlich spielen wollte.
    Im Grunde hatte er keine Wahl und irgendwie war es ihm auch egal.
    Dann sind wir Partner? John ballte die Faust und hielt sie in die Luft.
    Nathan nickte und berührte mit seiner ebenfalls geballten Faust das Spiegelbild im Wasser. »Ja, Partner.«
    Plötzlich sah Nathan am Rande seines Blickfelds die Reflektion des Spielbretts auf der Wasseroberfläche. Eine seiner schwarzen Figuren rückte gerade in das Zentrum des Spielfelds vor. Ein guter Zug.

26
    D er nächste Morgen fiel auf einen Samstag. Normalerweise schlief Nathan samstags gern bis mittags – obwohl ihn Onkel William sehr viel früher aus dem Bett zu holen versuchte   –, weil er freitags meist die ganze Nacht aufblieb, um Videospiele zu spielen oder fernzusehen.
    Nachdem er gestern Abend aus dem Einkaufszentrum zurückgekommen war, war er sofort in voller Montur ins Bett gefallen. Er hatte wie ein Stein geschlafen und wohl auch geträumt, konnte sich jedoch an kaum etwas erinnern.
    Komm, Nathan, es ist Zeit, aufzustehen. Wir vergeuden hier das ganze Tageslicht.
    Das Tageslicht vergeuden? Benommen streckte Nathan den Kopf aus den Kissen. Ein Blick auf den Computer verriet ihm, dass es 7.48 Uhr war. Viel zu früh für einen Samstagmorgen.
    Im Ernst. Du musst jetzt aufstehen, wenn wir in die Gänge kommen wollen.
    Wir? Nathan blickte sich in seinem Zimmer um und blinzelte gegen das helle Morgenlicht an, das durch die Fensterscheiben drang.
    Auf dem Monitor seines Computers sah er, dass John Montoya mitten im Zimmer stand. Verglichen mit dem Chaos, das in Nathans Reich herrschte, wirkte John überaus korrekt gekleidet.
    »Dafür ist es noch zu früh.«
    Das Verbrechen schläft nie.
    »Nicht mal Samstagmorgens?«
    Nein. Jetzt steh schon auf. Ich warte hier seit einer Stunde.
    »Was haben Sie denn gemacht? Mir beim Schlafen zugesehen?«
    Darüber wollte Nathan nicht mal nachdenken, so gruselig fand er die Vorstellung. Trotzdem überlegte er, wie viele Verlorene Seelen künftig wohl in seinem Zimmer abhängen würden, solange ihm noch keine Lösung eingefallen war, wie er sie aussperren konnte.
    Ich musste hier sein, um die … um die Verlorenen Seelen von dir fernzuhalten.
    »Ich dachte, Sie hätten eine Vereinbarung mit ihnen getroffen.«
    Nicht alle hören auf das, was ihnen gesagt wird. Gesetzesbrecher gibt es überall. Dass jemand tot ist, heißt noch lange nicht,

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