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Das Spiel beginnt

Das Spiel beginnt

Titel: Das Spiel beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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entschädigt.
    Seinen Teil des Abkommens einzuhalten war schwieriger gewesen, als Justin erwartet hatte. Zu wissen, dass Serena in seiner Reichweite war, beim Kartengeben in ihrem eleganten Smoking, in dem dünnen Hauch von Seide in ihrer schmalen Koje, hatte ihn fast verrückt werden lassen. Aber er hatte sich von ihr ferngehalten. Abgemacht war abgemacht. Und weil er erkannt hatte, dass sie unter ihrem Zorn wirklich verletzt war. Diese Wunde konnte nur die Zeit heilen, und die musste er ihr geben. Nach zwei Wochen würde es bestimmt einfacher sein, mit ihr zu verhandeln.
    Selbst wenn sie sein Angebot ablehnte, womit er eigentlich rechnete, hatte er nicht vor, es dabei zu belassen. Notfalls konnte er sie irgendwie nach Atlantic City locken, und wenn sie erst dort war, konnte er seinen Heimvorteil ausspielen. Justin drehte die Dusche ab und griff nach einem Handtuch.
    Unten im Casino brauchte er einen fähigen Manager. In der obersten Etage brauchte er eine Frau. Serena war die Einzige, die beide Anforderungen erfüllte. Er schlang sich das Handtuch um die Hüften und verließ das Bad.
    Wie der Rest der Eigentümersuite, so war auch das Schlafzimmer geräumig und elegant eingerichtet. Der zinnfarbene Teppichboden unter seinen Füßen war dicht und warm. Lange, senkrechte Jalousien hingen vor der Glastür zum Balkon. Sie öffneten sich auf Knopfdruck und gaben den Blick auf den Atlantik frei. Er warf einen Blick auf das breite, von dunkelblauer Seide bedeckte Bett. Wie viele Frauen hatten darin geschlafen? Justin wusste es nicht, und es war ihm auch egal. Eine Nacht des geteilten Vergnügens, nicht mehr, nicht weniger hatten sie ihm bedeutet.
    Er holte einen Hausmantel aus dem Schrank und ließ das Handtuch fallen, während er ihn überstreifte. Es hatte Jahre gegeben, da hatte er in Wohnungen gelebt, die kleiner waren als dieses Schlafzimmer. Trotzdem hatte er Frauen gehabt. Falls er in dieser Nacht eine wollte, brauchte er nur eine Nummer aus seinem Notizbuch auszuwählen und zum Hörer zu greifen. Sein Körper verlangte nach einer. Und doch wusste er zum ersten Mal in seinem Leben, dass irgendeine ihm nicht reichen würde.
    Frustriert und rastlos durchstreifte er die Suite. Er hatte allen Grund, sich an der Ostküste aufzuhalten. Das Haus in Atlantic City war sein neuestes, und das Neueste erforderte stets am meisten Aufmerksamkeit. Justin war es nie wichtig gewesen, wo er gerade lebte. Über die Jahre hinweg hatte er sich an den Komfort eines Hotels gewöhnt, in dem jeder Wunsch sich per Knopfdruck erfüllen ließ. Jetzt ertappte er sich dabei, an ein richtiges Zuhause zu denken – etwas Dauerhaftes, mit einem Rasen, der gemäht werden musste, und Luft, die nicht von Hunderten anderer Menschen geteilt wurde.
    Justin fuhr sich mit der Hand durchs Haar und fragte sich, woher diese vage Unzufriedenheit kam. Er hatte doch alles, was er je gewollt hatte. Aber er hatte nie nur eine einzige Frau gewollt. Lag es daran, dass er den Mangel an Wärme gespürt hatte, als er diese Räume betrat? Wäre sie hier, gäbe es diese von den Wänden widerhallende Leere nicht. Sie würde sie mit Temperament und Lachen füllen. Mit Leidenschaft.
    Warum hatte er ihr zwei Wochen gegeben? Wütend stopfte Justin die Hände in die Taschen des Bademantels. Warum hatte er sie nicht gedrängt, mit ihm herzukommen, sie nicht hergeschleift? Dann wäre er jetzt nicht allein und voller Verlangen nach ihrer Nähe. Er brauchte Kontakt zu ihr – ihre Stimme durchs Telefon. Nein, dachte Justin, nicht ihre Stimme. Das würde die Sache nur noch komplizierter machen. Er ging an den Apparat und wählte Daniel MacGregors Privatanschluss.
    »MacGregor.«
    »Du alter Bastard«, sagte Justin in mildem Ton.
    »Hallo, Justin.« Daniel verdrehte die Augen zur Decke, denn er wusste, dass ihm jetzt die zweite Abreibung des Tages bevorstand. »Wie war deine Reise?«
    »Informativ. Ich nehme an, Serena hat bereits mit dir gesprochen?«
    »Freut sich riesig, wieder zu Hause zu sein«, sagte Daniel und starrte sehnsüchtig auf die zerbrochenen Zigarren auf dem Schreibtisch. »Spricht in den höchsten Tönen von dir.«
    »Ich wette, das tut sie.« Mit einem grimmigen Lächeln setzte Justin sich auf die Couch. »Wäre es nicht einfacher gewesen, mir zu erzählen, dass Serena auf dem Schiff arbeitet?«
    »Hättest du die Reise trotzdem gemacht?«
    »Nein.«
    »Siehst du«, erwiderte Daniel zufrieden. »Und ich bin sicher, es hat dir gut getan. Du warst verkrampft,

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