Das Spiel beginnt
Justin diskutieren. Sie würden noch ein paar skeptische Bemerkungen machen, dann jedoch ihre Entscheidung voll und ganz akzeptieren. So war es zwischen den Geschwistern immer gewesen.
Das Wasser strömte Serena heiß über den Körper. Einen Moment lang tat Justin ihr leid. Er hatte die Geborgenheit, die Eingebundenheit in eine Familie nie gekannt. Vielleicht würde er es sich von ihr zeigen lassen. Vielleicht würden sie eines Tages Kinder haben.
Serena steckte den Kopf in den Wasserstrahl. Sie dachte einmal wieder zu weit voraus. Viel zu weit. Er liebte sie, aber das hieß nicht, dass er heiraten und Kinder mit ihr haben wollte. Er war so lange allein gewesen, und ihre Liebe war so neu. Kinder würden ein Zuhause bedeuten, und er hatte sich nie für eins entschieden. Er hatte einen Lebensstil ohne Beständigkeit gewählt. Und der Nomade in ihm war ein Teil dessen, was ihn für sie attraktiv machte. Es war dumm, von Veränderungen zu träumen, wenn sie erst seit kurzer Zeit unter einem Dach lebten.
Und doch hatte er zweimal von seiner Schwester gesprochen, und jedes Mal hatte Serena einen Anflug von Bedauern bei ihm gespürt. Justin hatte seiner Familie nicht den Rücken gekehrt, sondern war von den Umständen gezwungen worden, ohne sie auszukommen. Falls er eines Tages eine haben wollte, würde sie für ihn da sein. Das nahm Serena sich fest vor.
Sie stieg aus der Duschkabine und schlang sich ein Handtuch ums Haar. Sie begann zu summen, als sie sich mit der duftenden Lotion einrieb. Währenddessen überlegte sie, was sie sich für den heutigen Tag alles vorgenommen hatte, und beschloss, alles zu erledigen, bevor sie sich für die Dinner-Show umzog. Aber das würde sie kaum schaffen, wenn sie noch länger im Badezimmer herumstand. Hastig schlüpfte sie in den Morgenmantel. Auf dem Weg ins Schlafzimmer nahm sie das Handtuch wieder ab.
Als die Tür zum Wohnzimmer aufging, stockte ihr der Atem. »Justin!« Sie fuhr sich mit der Hand durchs feuchte Haar. »Du hast mich erschreckt. Ich dachte, du wärst schon fort.«
Er steckte die Hände in die Taschen und musterte sie von Kopf bis Fuß. »Nein.«
Wie kommt es, dass er zwar schon jeden Teil meines Körpers berührt hat, mich aber mit diesem Blick vollkommen hilflos machen kann? dachte sie. »Wo sind Alan und Caine?«
»Nach unten gegangen. Wo sie vermutlich gerade um Lena konkurrieren.«
»Schade, dass ich das verpasse«, entfuhr es ihr.
»Was tust du gerade?«
»Ich ziehe mich an«, erwiderte sie lachend. »Wonach sieht es denn aus?«
»Scheint mir reine Zeitverschwendung zu sein, denn ich werde dir alles wieder ausziehen, was du jetzt anziehst.«
Sie warf ihm einen koketten Blick über die Schulter zu. »Ich könnte mir vorstellen, dass Kate es seltsam findet, wenn ich nur im Morgenmantel in mein Büro komme.«
Er setzte sein kühles Lächeln auf. »Du kommst gar nicht erst aus diesem Zimmer heraus.«
»Justin, sei nicht kindisch.« Serena öffnete den Schrank und begann ihre Sachen durchzugehen. »Ich habe vor dem Abendessen noch ein Dutzend Dinge zu erledigen, und …« Das letzte Wort blieb ihr im Hals stecken, als er sie packte und aufs Bett warf.
Dann sah er nickend zu ihr hinunter. »Ich mag es, wie du in einem zerwühlten Bett aussiehst.«
»Ach wirklich?« Serena stemmte sich hoch, bis sie vor ihm kniete. »Ich würde gern wissen, wie du auf die Idee kommst, du könntest mich einfach so herumwerfen.« Als sie die Hände auf die Hüften stützte, glitt ihr der Morgenmantel von einer Schulter. »Es ist zwar nicht das erste Mal«, erinnerte sie sich an das Bad im Ozean, »aber wenn du glaubst, du könntest daraus eine Gewohnheit machen …«
»Ich weiß, niemand kommandiert eine MacGregor herum«, murmelte er und schob einen Finger in den Kragen des Morgenmantels.
»Richtig.« Sie stieß seine Hand fort und schaffte es dabei, den Mantel noch weiter auseinanderfallen zu lassen. »Also denk einfach daran, wenn dich das nächste Mal der wilde Drang packt, mich herumzuschubsen.«
»Das werde ich. Entschuldigung.« Lächelnd hielt er ihr die Hand hin. Serena war zwar misstrauisch, ergriff sie aber dennoch und wollte vom Bett klettern. In der nächsten Sekunde lag sie auf dem Rücken, unter ihm.
»Justin!« Sie unterdrückte ein Lachen und versuchte ihn von sich zu schieben. »Hörst du jetzt endlich auf? Ich muss mich anziehen.«
»Nein, du musst dich ausziehen. Lass mich dir helfen.« Mit einer Handbewegung schlug er den Morgenmantel ganz
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