Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Familie Truman, die allein auf der Flucht von Missouri nach Kansas war.
Die wertvolle Fracht ihrer Wagen würde sicher Banditen anlocken.
Er wusste, dass sie sich beeilen mussten!
Kapitel 17
17
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„Das ist ein Land...“
Fast ehrfurchtsvoll sagte der rotblonde Mann diese Worte, hob sich in den Steigbügeln empor und blickte über das wogende Grasmeer, das bis zu den Hügeln von Kansas hinauffloss.
Der Reiter neben ihm nickte zustimmend.
„Kansas ist bestimmt groß genug für alle. Siehst du dort das flache Land? Diese Ebene kann man bestimmt nicht an zwei Tagen durchreiten.“
Der Rotblonde nickte zurück, lächelte, atmete tief ein und riss das Pferd zurück. Schon jagten sie über die Hügelkuppe und in die weite Senke hinein.
Dort standen drei Planwagen, schwer beladen mit alten Möbeln, Töpfen, Säcken, Fässern und Viehzeug. Hinter einem Wagen waren zwei Ochsen angebunden. Oben auf dem vordersten Wagen saßen eine ältere Frau und ein junges Mädchen, das nicht älter als achtzehn Jahre war.
Dylan Truman lehnte am Wagenrand und stieß sich ab, als seine beiden Helfer zurückkamen. Erwartungsvoll blickte er den Reitern entgegen.
„Vor uns liegt eine weite Ebene!“, rief der Rotblonde. „Man kann gar nicht sehen, wie weit sie sich ausstreckt. Am Horizont verschwimmt alles, aber ich wette, dass dort die Berge beginnen.“
Über Dylan Trumans Gesicht zog sich ein Lächeln. Er sah zu seiner Frau hinauf und meinte:
„Hast du das gehört, Ashley? Ich wusste doch, dass wir in Kansas sind. Bald ist die Fahrt zu Ende, dann könnt ihr euch ausruhen.“
Er stieg auf sein Pferd und schlug mit der Peitsche auf die Wagenpferde.
„Harr! Vorwärts! Wollt ihr wohl! Ihr lahmen Gäule! Vorwärts, auf nach Kansas!“
Er peitschte die Pferde vorwärts, während seine Frau Ashley die Zügel hielt und die Pferde lenkte. Keuchend warfen sich die Pferde ins Geschirr und zerrten den schweren Wagen durch die Hügelfalte, tief furchten die Räder den Boden, walzten Gestrüpp nieder und zerbrachen Steine unter sich.
Dann war der Wagen auf der Ebene und rollte in Richtung Westen, wo die Sonne unterging. Die beiden anderen Planwagen folgten dichtauf. Hitzeschleier zogen sich längs des Horizonts entlang und flammten in den blassblauen Himmel hinein. Im Wind wogten die Gräser.
Die Pferde stampften, die Planwagen schaukelten schwach und die Planen zitterten.
Dylan Truman ritt scharf an den Wagen heran, sprang hinüber und ließ das Pferd frei laufen. Einer seiner Helfer fing es ein und zog es mit.
Er legte den Arm um Frau und Tochter und sagte zuversichtlich:
„Bald haben wir ein neues Zuhause. Ich freue mich sehr darauf.“
Sie hatten alles verloren, Haus und Heimat, aber die Zukunft erschien ihnen in Freiheit und Glanz.
„Du bist unverbesserlich, Dylan“, sagte seine Frau mit einem weichen Lächeln. „Du glaubst an eine gute Zukunft, ich glaube jetzt auch daran.“
„Das musst du auch, Ashley“, erwiderte er frohgestimmt. „Siehst du die Sonne? Sie geht langsam unter. Dort, wo sie untergehen wird, werden wir bleiben und unser neues Heim bauen!“
Auch seine Tochter Emily lächelte. Die Strapazen des langen gefährlichen Weges waren ihr deutlich anzusehen, aber das Lächeln bedeutete Zuversicht, Hoffnung und Glaube.
„Ich bin stolz auf dich, Daddy“, sagte sie.
„Oha“, machte er, „ich bin auch nur ein Mensch, Emily. Denk nicht, dass uns alles leicht fallen wird. Ja, jetzt kann ich es ja sagen: Ich habe in den vielen Nächten oft an uns alle gedacht und konnte nicht einschlafen. Ich habe mir immer überlegt, wie es mal weitergehen sollte. Ich hatte richtig Angst davor, dass ich versagen könnte. Aber nun haben wir es bald geschafft.“
„Ja, Daddy.“
Emily blickte lächelnd nach Westen wo sich die berittenen Helfer ihres Vaters dunkel vor der untergehenden Sonne abhoben. Der rote Sonnenschein fiel in ihr schönes Gesicht, brachte die grünen Augen zum Leuchten und das lange mittelbraune Haar zum Glänzen. Die weichen Lippen schimmerten matt im Licht des Sonnenuntergangs.
Sie war wirklich ein sehr attraktives junges Mädchen.
Weit vorn machten die beiden Helfer kehrt und warteten auf die Planwagen. Mitten auf der weiten Ebene schlugen die Trumans ihr Nachtlager auf, fütterten das Vieh und die Pferde, machten etwas Kaffee, tranken, plauderten kurze Zeit und legten sich dann schlafen.
Die Nacht war ruhig.
Sie wussten nicht, dass sie bereits beobachtet wurden!
Am frühen
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