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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Ich spüre, dass wir ihn brauchen, dass er noch wichtig wird. Bitte, Bill, lass mich ein Pferd holen.“
    „Du willst wirklich ein Pferd stehlen?“
    „Ja, klar“, antwortete Cedric grinsend. „Da hab ich doch was Spannendes in der Schule zu erzählen.“
    Bill überlegte nur kurz. Er betrachtete den zitternden Ryan und nickte dann Cedric zu.
    „Dann geh und versuch dein Glück. Aber sei bitte vorsichtig!“
    Cedric reichte Ryan die Zügel seines Pferdes, legte ihm sein Gewehr in die Hände und schlich davon. Er nahm den Weg hinter den Stallungen und verschwand in der grauen Dämmerung.
    Bill blickte ihm nervös nach. Er wusste, dass sie anschließend schnellstens Missouri verlassen mussten. Mit den Soldaten war nicht zu spaßen.
    „Hey Mann, Ryan!“, knurrte er rau. „Reiß dich zusammen und mach deinen Mund zu. Dein Zähnegeklapper hört sich ja an, als wenn ein Rindvieh am Holzzaun...“
    Er unterbrach sich und blickte mit scharfen Augen zum Haus hinüber.
    Die Yankees hatten zu dieser Zeit festgestellt, dass die Lampe im Wohnzimmer noch warm war und dass auf dem Herd vor Kurzem noch Essen zubereitet worden war. Jetzt kamen sie, von lauten Befehlen hinausgeschickt, über die Terrasse gelaufen und verteilten sich.
    „Verdammt“, flüsterte Bill. „Cedric muss sich beeilen, sonst erwischen sie ihn.“ Er umfasste sein Gewehr und legte an, bereit, Cedric mit seinem Leben zu verteidigen.
    Ryan schlotterte, als wenn die Yankees ihn aufhängen wollten, aber gerade ihn würden sie laufenlassen. Er fühlte sich mit den beiden Männern bereits eng verbunden. Es war lange her, dass ihn Menschen freundlich behandelt hatten.
    Das Warten zerrte an ihren Nerven.
    Noch kamen die Yankees nicht heran. Sie krochen durch die Sträucher und suchten unter den Bäumen am Haus.
    Cedric war noch unterwegs. Er riskierte sein Leben für Ryan. Lautlos wie ein Schatten huschte er durch die Nebelwand, die von den Sümpfen und Baumwollfeldern herübergekommen war, glitt an den Stallungen vorbei und verschwand im Park.
    Er sah die Pferde der Yankees und die beiden Soldaten, die dort wachten, aber zu den anderen Yankees hinübersahen. Er kroch ohne Zögern langsam und vorsichtig auf die Pferde zu.
    Vor dem leeren Herrenhaus, dessen mächtige Fassade einst schneeweiß geleuchtet hatte, die jedoch jetzt große graue Flecken zeigte, rannten die Yankees rufend umher.
    Der Sergeant schrie unterdrückt einen Befehl.
    Jetzt sammelten sich die Yankees, um gleich darauf in breiter Kette die Gegend zu durchkämmen.
    Cedric stand leise zwischen den Pferden.
    In diesem Moment dankte er für die Gabe des William Wallace. Er hatte keine Angst vor Pferden. Ihm schien sogar, dass die Tiere ihn mochten.
    Sie scheuten nicht.
    Er nahm ein kräftiges Pferd am Zügel, das er angemessen für den massigen Ryan hielt. Langsam zog er das Tier weg und unter die Bäume, wo es fast noch dunkel war. Dabei verkrampfte er innerlich, zitterte leicht und sah zurück. Ein paar Pferde schoben sich durcheinander, die beiden Wachtposten fluchten.
    Unendlich langsam wich Cedric zurück. Die stampfenden Schritte der Yankees übertönten den leisen Hufschlag des Pferdes. Dort, wo hohe Büsche standen, verharrte er einen Atemzug lang.
    Er musste eine schmale freie Stelle passieren.
    Zu Fuß und ohne Pferd wäre das eine Kleinigkeit gewesen, mit dem gestohlenen Pferd aber ein gewaltiges Risiko.
    Doch die Zeit drängte und Cedric wagte es.
    Er rannte nicht mit dem Pferd los, sondern trat langsam aus der Deckung hervor, spähte zu den Posten hinüber, die ihm noch immer den Rücken zukehrten. Die Männer schienen abgelenkt zu sein.
    Mit stählernen Nerven und kalter Beherrschung überquerte er die freie Stelle und erreichte die Rückseite der Stallungen. Von hier aus war es nur noch ein Kinderspiel.
    Kurz darauf hatte er Bill und Ryan erreicht.
    „Los, rauf mit dir, Ryan! Du kannst doch hoffentlich reiten, oder?“
    Ryan grinste mit seinem riesigen Mund, nickte mit dem Kopf und zog sich in den Sattel.
    Bill nickte zufrieden und klopfte Cedric anerkennend auf die Schulter. Der Junge hatte mutig und klug gehandelt.
    Die Yankees hatten gewendet und kamen zurück. Ihr nächstes Ziel waren die Stallungen.
    Sie mussten fort, die Zeit drängte!
    „Vorwärts!“, raunte Bill, zog das Pferd herum und ritt sofort tief unter die Bäume. Cedric und Ryan folgten ihm dichtauf und leise. Sie ritten hinter den Bäumen entlang und zunächst nach Norden. Der direkte Weg nach Kansas in Richtung

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