Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
Vom Netzwerk:
bitte gehen!“
    Cedric glaubte, sich verhört zu haben. Die Möglichkeit, diesen Moment der Zweisamkeit zu beenden, gab es in seiner Vorstellung nicht.
    „Habe ich etwas falsch gemacht?“, fragte er unsicher.
    „Nein.“
    „Was ist dann?“
    „Ich will hier weg.“
    „Ausgerechnet jetzt?“
    Er drückte sie fest an sich.
    „Ja, Cedric.“
    „Aber warum?“
    „Weil ich Angst habe. Etwas stimmt hier nicht.“
    Die weiße Frau hörte die Stimmen der beiden jungen Menschen. Ein böses Lächeln umspielte ihre Lippen. Die Augen wurden noch größer. Ein lauernder Ausdruck trat auf ihr Gesicht.
    Sie schaute auf das Messer in ihrer Hand.
    Die Klinge war lang und spitz, dazu beidseitig geschliffen. Der hölzerne Griff gab die Arbeit eines Künstlers wieder.
    Dieser Dolch hatte für sie eine Bedeutung. Vor fast sechzig Jahren steckte das Messer in ihrer Brust und nahm ihr das Leben. Mit diesem Dolch wollte sie Leben nehmen, so, wie ihres geraubt wurde.
    Sie blickte wieder nach vorne und konzentrierte sich auf ihre beiden Opfer. Der Höllenreiter hatte ihr befohlen, das Mädchen zu töten, das am Grab der Familie Truman beten würde.
    „Bitte, Cedric“, flehte Emily. „Dieser Friedhof jagt mir Angst ein. Lass uns zurück in die Stadt reiten.“
    Cedric blickte sich um, sah die alten Grabsteine, hörte den säuselnden Wind und das geheimnisvolle Rascheln von trockenem Laub.
    Etwas hatte sich verändert. Äußerlich war zwar alles gleich geblieben, doch es war etwas geschehen.
    Cedric konnte es spüren!
    Er umfasste die kalte Hand von Emily und wollte mit ihr in Richtung der Pferde gehen.
    Im gleichen Augenblick trat dicht hinter Cedric die Gestalt der weißen Frau aus dem Schatten eines Baumes hervor. In der hoch erhobenen Hand hielt sie das Messer. Die Spitze zeigte genau auf die Schulterblätter von Cedric.
    Emily sah die unheimliche Gestalt zuerst.
    Den Bruchteil einer Sekunde war sie fassungslos vor Angst. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Dann aber reagierte sie.
    „Cedric! Hinter dir!“
    Da stieß die weiße Frau mit dem Dolch zu.
    Emily hielt noch immer seine Hand umklammert. Sie riss Cedric wuchtig zu sich heran.
    „Bist du...“
    Die weiteren Worte verschluckte Cedric, da er gegen Emily prallte. Die Wucht war so groß, dass beide zu Boden stürzten.
    Hinter Cedric aber pfiff das Messer durch die Luft. Der eigene Schwung warf die weiße Frau nach vorn und sie rammte die Klinge in den feuchten Boden.
    Ein heulender Ton drang aus ihrer Kehle, der in ein tiefes Knurren überging.
    Dieser Schrei riss die beiden jungen Menschen herum. Plötzlich sahen sie sich mit dem Tod konfrontiert und dieses Wissen mobilisierte in ihnen gewaltige Kräfte.
    Sie sprangen auf.
    „Weg hier!“, schrie Cedric und zog Emily hinter sich her.
    Vergessen war der Zauber und die Romantik der letzten Minuten. Jetzt ging es ums nackte Überleben.
    Was für ein Gegensatz.
    Instinktiv hatten die beiden jungen Leute den Weg zu den Pferden eingeschlagen. Nur weg von diesem grauenhaften Ort.
    Aber die weiße Frau dachte nicht daran aufzugeben.
    Sie wollte ihre Opfer!
    Die Füße der Flüchtenden flogen fast über den Boden. Wie Hürdenläufer sprangen sie über die Gräber und ließen den Friedhof hinter sich.
    Aber die weiße Frau holte auf.
    Drohend schwang sie das Messer.
    Immer schneller rannten Emily und Cedric in Richtung zu ihren Pferden.
    Die weiße Frau lachte.
    „Ich kriege euch!“
    Die höhnische Stimme der weißen Frau ließ einen kalten Schauer über den Rücken von Cedric fließen. Eisern hielt er die Hand von Emily fest.
    Nie würde er das Mädchen aufgeben.
    Kurz vor den Pferden stolperte Emily über eine Wurzel und fiel bäuchlings auf den Boden. Cedric stoppte sofort.
    Schon war die Unheimliche da. Erneut stach ihr rechter Arm mit dem Messer nieder.
    Cedric hechtete zur Seite.
    Die Klinge verfehlte ihn.
    Noch eine schreckliche Entdeckung machte Cedric. Er hätte bei seiner Ausweichbewegung die weiße Frau eigentlich berühren müssen, aber er griff durch die Gestalt.
    Sie war nicht existent.
    Dafür jedoch das Messer.
    Cedric war zu Boden gefallen. Er wälzte sich herum, wollte aufspringen und sah, dass es bereits zu spät war.
    Die weiße Frau stand neben ihm.
    „Bitte!“, flüsterte Cedric voller Todesangst, „bitte nicht...“
    Doch die unheimliche Frau schüttelte nur den Kopf. Tief aus ihrer Kehle drangen hohl und grollend die Worte:
    „Es muss sein...“
    „Halt!“, schrie Emily. Sie stand neben dem

Weitere Kostenlose Bücher