Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
und hatte vierhundert Dollar. Er ließ sie stehen. Dann besaß er achthundert, weil sein König die Dame von Bill schlug. Beim nächsten Spiel vergrößerte sich sein Kapital abermals um das Doppelte und er hatte eintausendsechshundert Dollar vor sich liegen. Er nahm tausend Dollar und schob sie in die Tischmitte.
Jeder hatte ein Ass, der Einsatz blieb stehen.
Walker schob ohne zu überlegen die restlichen sechshundert Dollar dazu.
Bill ergänzte seinen Einsatz.
Jeder zog eine Karte. Beide blickten sich direkt in die Augen.
Im Saloon herrschte eine drückende Spannung.
Sogar Emily hatte das Spielfieber ergriffen, sie umklammerte die Hand von Cedric. Beide fieberten angespannt mit.
Walker deckte seine Karte auf. Eine Dame.
Er grinste siegessicher.
Bill hatte ein Ass.
Das Spiel war zu Ende. Walker saß da wie ein Mann, dem nur noch der Griff zum Revolver blieb. Seine Männer standen von ihren Plätzen auf und scharrten sich um ihren Boss.
„Ich stehe Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung, Mr. Walker, wenn sie Revanche haben wollen“, sagte Bill völlig gelassen.
„Scheren Sie sich zur Hölle, Mann!“, schnauzte ihn Walker grob an. Er stand auf und verließ grußlos den Tisch. Mit einem Wink befahl er seinen Männern, ihm zu folgen. Sie verließen den Saloon, stiegen auf ihre Pferde und galoppierten aus der Stadt.
Bill kannte diese Art Mensch. Er wusste, dass Walker diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen würde.
Eine weitere Begegnung war unvermeidlich.
Er sollte Recht damit behalten!
Kapitel 21
21
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Gemeinsam verließen sie am späten Nachmittag die Stadt.
Cedric ritt neben Emily und bewunderte ihren eleganten Sitz und die Sicherheit, mit der sie das Pferd führte.
Sie blickte immer wieder zu ihm hinüber.
„Erzählst du mir etwas über dich?“, fragte sie. „Ich kenne ja nur deinen Namen.“
„Was würde dich denn interessieren?“
„Wo kommst du denn her, wo lebst du?“, wollte sie wissen.
„Ich wohne in Germering“, erwiderte Cedric ohne nachzudenken.
„Kenn ich leider nicht“, sagte sie daraufhin. „Habt ihr für den Süden oder Norden gehalten?“
„Äh ... hm, ja“, stotterte er. „Na ja, Germering liegt in Bayern und das ist südlich. Daher haben wir wohl zum Süden gehalten.“
„Was ist Bayern? Ein Distrikt, ein Territorium oder ein Bundesstaat?“
„Hm, ja, also Bayern ist ein Bundesland.“
„Hattet ihr dort auch Schlachten gegen den Norden?“
„Der Krieg in Bayern ist schon lange vorbei“, antwortete er. „Es waren die Amerikaner die uns von Hitler befreiten.“
„Wer ist Hitler?“
„Ein bärtiger Österreicher.“
Sie blickte ihn verwirrt an, wollte aber nicht nochmals nachfragen, denn ihr war auch Österreich völlig unbekannt.
„Sind bei der Schlacht viele Menschen gestorben?“
„Jeder Mensch, der durch diesen Krieg gestorben ist, war einer zu viel! Wir sollten alle daraus lernen, damit so etwas nie wieder geschieht.“
„Du bist klug, Cedric“, flüsterte sie sanft. „Was machst du den ganzen Tag in Germering?“
„Ich gehe dort in die Schule.“
„Immer noch?“ fragte sie erstaunt.
„Ja, klar, warum?“
„Ich bin nur vier Jahre zur Schule gegangen“, erzählte Emily. „Danach hat mich meine Mutter zu Hause unterrichtet. Ich wäre gerne länger zur Schule gegangen, mir hat es viel Spaß gemacht. Was wirst du nach der Schule machen?“
„Wohl in München studieren.“
„Was ist München?“
„Eine große Stadt in der Nähe von Germering“, antwortete Cedric.
„Hast du in der Stadt eine Ranch oder eine Farm?“
„Wie?“, fragte er verwundert.
„Du brauchst doch ein Bett zum Schlafen.“
„Ach so. Und nein, ich habe dort keine Ranch. Ich hoffe, in München ein Apartment zu finden.“
„Was ist ein Apartment?“
„Das ist eine Wohnung, die nur ein Zimmer mit Küche hat. Klein, aber dafür günstig.“
„Cedric?“, fragte sie schüchtern.
„Ja, Emily?“
„Findest du mich dumm?“
„Wie kommst du denn darauf?“
„Ich kenne das alles nicht, von dem du erzählst. Das ist mir peinlich.“
„Emily?“
„Ja, Cedric?“, fragte sie schüchtern.
„Ich finde dich süß.“
Sie lächelte, ihr Herzschlag beschleunigte sich.
„Cedric?“
„Ja, Emily?“
„Wer kocht für dich in deiner Wohnung mit dem einen Zimmer?“
„Ich werde wohl selbst kochen.“
„Cedric?“
„Ja?“
„Ich kann kochen.“
„Das weiß ich, Emily. Ich habe dir in der Küche von
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