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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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geschickt, auch wenn dies anders erfolgt war, als Cedric vermutet hatte.

Kapitel 22

22
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    „Halt! Stehenbleiben!“
    Die heisere Stimme peitschte durch die Stille und ließ die drei Männer in der derben Farmerkleidung erstarren. In Schweiß gebadet, standen sie mit Äxten in den Händen am Fuß eines Hügels. Sie blickten zur Hügelkuppe empor, wo mehrere Reiter aufgetaucht waren.
    Kein Axtschlag ertönte mehr, kein Baum fiel knirschend zu Boden und kein Hammer schlug Nägel ins Holz.
    Eine fast fertiggestellte Hütte stand in der Flussniederung, nur die Tür und ein Stück des Daches fehlten noch.
    Aber die drei Männer, die hier wochenlang geschuftet hatten und bereit gewesen waren, sich eine neue Heimat zu schaffen, wurden nun von Gewehren bedroht.
    Sie suchten nach einem Ausweg, blickten hastig umher und ließen dann die Äxte fallen, als hätten sie schon aufgegeben. Nur zwei Sprünge von ihnen entfernt lagen die Gewehre fast schussbereit neben dem abgeschlagenen Baumgestrüpp.
    „Wir sind die O´Connells“, rief der älteste Mann laut zum Hügel hinauf. „Das ist mein Bruder Patrik, der dort ist Aidan und ich heiße Liam. Wir bauen hier. In der Stadt hat man uns gesagt, dass es herrenloses Land wäre. Was also wollen Sie, Mister?“
    Robert J. Walker verzog das bleiche Gesicht zu einem starren Lächeln. Er war aufgrund der Spielverluste beim Pokerspiel noch zornig. In seinen Augen glühte es unheilvoll auf.
    „Das Land gehört mir! Niemand in der Stadt hat das Recht, dieses Land zu verkaufen. Ich bin Robert J. Walker. Falls ihr schon von mir gehört haben solltet, dann wisst ihr sicherlich, dass ich es ernst meine. Verschwindet sofort und kommt nie wieder zurück!“
    Die drei rothaarigen Männer warfen sich einen schnellen Blick zu. Ihre Nerven waren bis zum Äußersten angespannt. Eine fiebrige Unruhe beherrschte sie. Sie hatten Irland, das Land ihrer Väter, nie gesehen. Sie waren in Amerika geboren, aber sie besaßen die Sturheit und den Dickkopf ihrer Vorfahren.
    „So schnell geht das nicht, Mister!“ erwiderte Liam, der älteste Bruder. „Wir wollen unsere Ruhe haben, verstanden? So ein Kerl wie Sie, kann nicht einfach daherkommen und was von Land faseln. Dieses Land gehört jetzt uns. Verschwinden Sie mit Ihren Reitern, Mr. Walker!“
    Robert J. Walker verengte die Augen und atmete scharf ein. Sein Hass auf die Yankees und auf alle, die zu ihnen hielten, war erschreckend groß. Mit herrischer Handbewegung scheuchte er drei seiner Revolvermänner von der Hügelkuppe.
    Sie verstanden ihn sofort, trieben die keuchenden Pferd abwärts und tauchten unter.
    Die drei irischen Brüder lächelten verbissen. Einer von ihnen war noch jung, vielleicht erst zwanzig Jahre alt.
    „Aufpassen!“ flüsterte er, ohne die Lippen zu bewegen. „Der Kerl hat irgendetwas vor!“
    Sie schwiegen, blickten sekundenlang zu den Gewehren hinüber und wussten zugleich, dass sie kämpfen müssen, sonst wäre die ganze Arbeit umsonst gewesen. Der Traum vom eigenen Land wäre dahin. Aber sie hingen an diesem Traum und waren bereit, dafür ihr Leben einzusetzen.
    „Robert J. Walker?“ rief der älteste Bruder. „Hab ich Ihren Namen richtig gehört? Waren Sie nicht vor dem Krieg Gouverneur des Kansas-Territoriums?“
    Walker lächelte eisig.
    „Das nicht allein“, antwortete er kalt und zynisch. „Ich war noch eine ganze Menge mehr. Die Leute in der Stadt wissen es nur nicht. Die meisten Einheimischen sind weggezogen oder im Krieg umgekommen. Ich warte nicht länger! Werft euch auf die Gäule und verlasst mein Land!“
    Die Iren versteiften sich noch mehr, der Älteste nickte zögernd.
    „Gut“, rief er mit gepresster Stimme empor, „wir verschwinden, aber wir kommen wieder!“
    Seine Worte sollten Walker nur täuschen. Die drei Brüder setzten sich langsam in Bewegung, näherten sich dem Baumgestrüpp und warfen sich urplötzlich auf die Gewehre, rissen sie an sich, luden durch und wollten schießen. In dieser entscheidenden Sekunde kamen die drei Walker-Revolvermänner unten um den Hügel gejagt und schossen vom Pferd aus auf die Brüder.
    Aidan, der jüngste Bruder, konnte sich gerade noch mit einem verzweifelten Sprung ins Gestrüpp hinein retten und wurde dabei von einem Streifschuss getroffen. Er zuckte hoch, brach ins Gestrüpp und blieb bäuchlings über einem Ast hängen. Sein Gewehr fiel auf den Boden.
    Vom scharfen Knall der Schüsse aufgeschreckt, stiegen Vögel schreiend aus den

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