Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
einen Ausdruck freudiger Erwartung auf seinem sommersprossigen Gesicht.
Eine lächelnde Michelle, in einem hautengen, hellblauen, trägerlosen Stretchkleid öffnete die Haustür. Die blonde Gastgeberin sah wunderschön aus. Ihre Begrüßung klang begeistert, obwohl Laura bemerkte, dass Michelle weder sie noch Vanessa mit Namen ansprach.
Wahrscheinlich, weil sie nicht den leisesten Schimmer hat, wie wir heißen, dachte Laura trocken. Also, warum hat sie uns eingeladen? Was ist das für eine blöde Ziege, die völlig fremde Menschen auf ihre Party einlädt?
Laura war sich nicht sicher, ob sie die Antwort auf die Frage überhaupt wissen wollte.
Michelle strahlte Cedric freudig an, ergriff seine Hand und zog ihn in das Haus. Laura, Vanessa und Tobias folgten dichtauf.
Die Gastgeberin schnatterte fröhlich über die Dekoration, während sie Cedric mit ihren Blicken anhimmelte.
Laura verspürte einen stechenden Stich in ihrer Herzgegend. Ihr gefiel gar nicht, wie Michelle mit Cedric flirtete.
Sie sagte aber nichts über die kärgliche Beleuchtung, während sie sie durch eine überfüllte, matt erleuchtete Halle führte.
Das einzige Licht stammte von langen, lachsfarbenen Kerzen in goldenen Leuchtern, die in den Ecken standen. An den Schatten, die über den langen Flur zuckten, der sich vor ihnen erstreckte, konnte Laura erkennen, dass die übrigen Räume auch nur durch Kerzen erhellt waren.
Vor der Wohnzimmertür stand auf einem kleinen Tisch ein silberner Topf.
„Jeder von euch darf eine Nummer ziehen. Ich werde gleich eine Verlosung machen“, strahlte Michelle und deutete auf den Topf.
Die vier zogen aus dem merkwürdigen Gefäß jeweils einen gefalteten Zettel und betraten dann das riesige Wohnzimmer der Villa.
„Ich werde mich mal unters Volk mischen und etwas zu trinken organisieren“, verkündete Tobias. Er verschwand in der Menge.
Laura sah zu Cedric hoch. Er stand unbeweglich da und starrte in die Ferne.
„Hey, du“, sagte sie sanft. „Erde an Cedric. Alles klar?“
Er drehte den Kopf herum und blickte ihr in die Augen.
„Oh, entschuldige“, antwortete er. „Sicher, alles bestens.“
Laura drückte seine Hand. „Dir gefallen solche Partys auch nicht besonders, oder?“
„Stimmt“, sagte Cedric. „Ich kann mich nicht so frei wie Toby bewegen. Er weiß immer, was er sagen und tun soll. Ich fühle mich eher unsicher.“
„Komm“, forderte sie ihn auf, nahm seine Hand und führte ihn in das überfüllte Wohnzimmer. „Lass uns sehen, wer alles da ist. Kommst du auch mit, Vanessa?“
Gemeinsam drängten sie sich in das riesige Wohnzimmer, das mehr an eine kleine Halle erinnerte.
„Da ist Lena“, rief Vanessa und deutete auf ein tanzendes Mädchen.
Laura zupfte an Cedrics Ärmel.
„Lass uns etwas zu trinken holen und hinsetzen.“
Ihr gefiel nicht, wie Cedric die anderen Mädchen betrachtete. Fast alle trugen offenherzige, enge Kleider und präsentierten viel nackte Haut.
Laura verspürte erneut ein Stechen im Herz. Sie wäre viel lieber mit Cedric allein und könnte stundenlang in seine sanften rehbraunen Augen schauen.
„Hallo Laura. Servus Cedric“, begrüßte sie Fabian, ein guter Freund von Cedric aus der Nebenklasse.
„Hallo Fabian“, gab Laura zurück und lächelte freundlich. „Ein tolles Hemd hast du an.“
„Danke, habe ich im Internet gefunden. Hast du wieder den Job beim AEZ im Kühlbereich bekommen?“, fragte Fabian.
„Ja“, antwortete Laura. „Ich bin immer am Freitag und Samstagnachmittag dort. Kannst mich ja mal besuchen kommen.“
Fabian bekam rote Backen und lächelte verlegen.
„Ja“, sagte er. „Werde ich machen.“
Cedric blickte ihn verwundert an. Es war eindeutig, dass er in Laura verliebt war. Noch einer, dachte er sich. Aber kein Wunder, sie ist das hübscheste Mädchen der ganzen Schule. Heimlich aus den Augenwinkeln blickte er zu ihr. Sein Herzschlag beschleunigte sich.
„Hallo! Mal alle herhören!“, rief Michelle laut, als sie das Wohnzimmer betrat. „Kann ich mal kurz eure Aufmerksamkeit haben?“
„Willst du ein Ständchen zur Feier deiner Party singen?“, fragte Tobias aus dem hinteren Teil des Zimmers.
Alle lachten. Michelle tat so, als hätte sie das nicht gehört, fühlte sich aber innerlich stolz, dass sie von allen bewundernd betrachtet wurde. Ihr Kleid war ein Traum und ihr Make-up perfekt. Nur das zählte in ihren Augen.
„Okay, ganz im Ernst, Leute“, sprach sie weiter. „Es ist Zeit für das heutige
Weitere Kostenlose Bücher