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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Es wurde uns in Missouri vor der Truman Farm gestohlen!“
    Als Ryan diese Worte hörte, wurde er grau im Gesicht. Er konnte nicht mehr aus dem Raum laufen. Der Weg zur Tür war durch die Soldaten versperrt. Ein Sprung durchs Fenster würde mit einem Beinbruch enden.
    Missouri! Das einst so große und stolze Herrenhaus der Trumans. Die alten Bäume im Park, das Unkraut auf den Wegen, das Rauschen der Blätter...
    An alles erinnerte sich Ryan in Sekundenschnelle, während die Soldaten ihn beobachteten. Er wollte nach Cedric oder Bill rufen, aber er erkannte, dass es sinnlos wäre.
    „Ich nichts Böses getan!“, krächzte er. „Ich gefunden das Pferd auf Truman Plantage!“
    „Natürlich“, knurrte der Sergeant grimmig, sah seine Leute an und nickte knapp. „Nehmt ihn fest!“
    Sofort drangen sie vor, kamen auf Ryan zu und hoben die Hände, um zuzupacken.
    Ryans Blick irrte umher, er suchte nach einem Ausweg und wollte sich nicht festnehmen lassen. Säße er erst einmal im Gefängnis, dann könnte er sich nicht mehr verteidigen, dann würde er alle Rechte verlieren.
    Die ausweglose Situation ließ ihn verzweifelt handeln. Er sprang auf die Soldaten zu, ließ seine gewaltigen Fäuste fliegen und sprengte die Männer auseinander. Dann hetzte er durch die Tür, hörte hinter sich wie die Gewehre durchgeladen wurden, und sprang den Gang nach rechts.
    Die ersten Schüsse krachten und knallten in die Wand hinter den fliehenden Ryan. Er erreichte das Ende des Gangs, öffnete das Fenster und sprang auf das schräg abfallende Dach des Anbaus. Durch sein hohes Körpergewicht zerbrach das Holz und er stürzte in den darunterliegenden Raum.
    Die Angst ließ ihn jeden Schmerz und Schreck vergessen. Er sprang auf die Füße, riss die Brettertür auf und lief geduckt über den Hof.
    Er dachte nur an seine Freiheit!
    Ein paar Schüsse peitschten ihm nach, verfehlten ihn jedoch. Dann war er auf der Straße und rannte zu Edwards Eating House. Wie ein riesengroßer schwarzer Schatten kam er hereingeschneit, sah wild umher und schrie gurgelnd auf, als Cedric aus der Küche blickte.
    „Hilfe, Master Cedric!“, stöhnte er. „Sie wollen mich lynchen! Das Yankee-Pferd, Master. Oh, ah, ich Angst haben!“
    Im ersten Augenblick wusste Cedric nicht, was Ryan meinte. Er hatte das verzerrte und schweißglänzende Gesicht des treuen Negers vor sich. Dann erinnerte er sich an die Schüsse, die er soeben gehörte hatte, erkannte die Zusammenhänge und reagierte schnell.
    Schon polterten draußen die Schritte der herankommenden Yankees.
    „Los, komm!“, zischte Cedric, machte kehrt und rannte in die Küche zurück. Ryan folgte ihm direkt.
    In der Küche hantierten Mrs. Edward und Emily. Als Cedric und Ryan hereinstürzten, ließ Emily vor Schreck einen Teller fallen.
    „Wo ist der Hinterausgang?“, keuchte Cedric. „Wir müssen verschwinden! Die Yankees wollen Ryan lynchen!“
    Emily zuckte vor Schreck zusammen. Tränen traten in ihre Augen.
    „Cedric... bitte“, jammerte sie ängstlich.
    Mrs. Edward reagierte schneller, sie nickte und lief ihnen voraus, stieß die Hintertür zum Hof auf.
    „Lauft! Ich werde die Yankees täuschen!“, rief sie mutig.
    Cedric lief weiter. Ryan folgte ihm direkt. Der riesige Neger brauchte immer nur einen Schritt zu machen, wenn Cedric zwei machte. Sie hetzten über den Hof und hörten, wie hinter ihnen Mrs. Edward etwas mit lauter Stimme rief.
    Dann waren sie hinter dem Hof verschwunden, setzten über einen niedrigen Lattenzaun hinweg und stürmten hinter den Häusern entlang.
    Die Yankees rannten durch die Küche, stürmten den Hinterausgang hinaus und trafen auf Mrs. Edward.
    „Wo ist dieser verdammte Nigger und Pferdedieb geblieben?“, schrie der Sergeant grimmig. „Wir hängen ihn auf, damit diese schwarze Seele endlich das bekommt, was sie verdient hat!“
    Mrs. Edward fluchte laut und wedelte mit den Armen.
    „Ich habe versucht ihn aufzuhalten“, jammerte sie, „aber er war zu stark und hat mich zur Seite gestoßen. Beeilen Sie sich! Der Kerl ist über den Hof entkommen!“
    Dabei zeigte sie in die entgegengesetzte Richtung und schickte die Soldaten auf eine falsche Spur. Sie rannten mit gezogenen Waffen davon. Mrs. Edward sah ihnen freudlos nach und kehrte dann um, schloss die Hintertür und ging in die Küche zurück.
    Emily stand blass und zitternd am Herd.
    „Mein Gott!“, flüsterte sie. „Sind sie entkommen?“
    „Ja, Mädel. Hoffen wir, dass die Yankees sie auch nicht

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