Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
folgten Männer, die in zerfetzte Kleidung gehüllt waren.
Über die Reiter wehte der Hauch des Todes.
Cedric wagte kaum zu atmen. Der Anblick des Anführers ließ ihn frösteln. Er spürte eine Beklemmung und ahnte, dass mit dem Mann etwas nicht stimmte.
War jener Mann mit dem entstellten Gesicht der Anführer der Mörderbande, die die Planwagen der Trumans überfallen und die Eltern von Emily ermordet hatten?
Sie hatte ihm den Mörder als einen unheimlichen Mann mit langen schwarzen Haaren beschrieben. Es passte genau!
Langsam zogen die Banditen vorbei und verschwanden hinter dem Hügel. Das Hufgeklapper erstickte im Bodennebel und im rauschenden Wind.
Kurze Zeit später kehrte Cedric zurück, setzte sich an die Ruine und dachte an Emily. Hatte er die Mörder ihrer Eltern gesehen?
„Es können die Mörder der Trumans gewesen sein“, flüsterte er leise zu Ryan. „Wir müssen den Halunken folgen und sehen, wohin sie reiten. Mit dem Anführer stimmt etwas nicht, das habe ich gespürt. Er hat etwas mit dem Spiel zu tun!“
„Was für ein Spiel?“, fragte Ryan verwirrt.
„Ach, das erzähle ich dir mal bei Gelegenheit. Jetzt ist es wichtig, dass wir heimlich den Banditen folgen.“ Er erhob sich, rollte die Decke zusammen und schnürte sie hinter dem Sattel fest.
„Mach schon!“, drängte er. „Ich will wissen, wohin diese Halunken reiten!“
Sie stiegen auf und folgten dem Mann, dessen Name Forcas, der Höllenreiter war.
Nur zwei Meilen hinter ihnen hielt die Doppelreihe der Yankee Soldaten. Die Kavalleristen blickten nach vorne, wo der Sergeant angehalten hatte.
Seine Männer kannten und fürchteten ihn. Er war leidenschaftslos und hartnäckig. Wenn er einmal eine Spur verfolgte, dann gab er nicht auf, bis er sein Ziel erreicht hatte. Kein anderer Sergeant hatte so viele Orden bekommen, kein anderer hatte den Tod so sehr verachtet.
Er war nicht ein einziges Mal ungerecht zu seinen Männern gewesen, daher respektierten die Soldaten jeden seiner Befehle.
In dieser Nacht zeigte sein Gesicht keine Gefühlsregung.
„Korporal!“
Seine Stimme klang hart und schneidend.
Sofort ritt der Korporal an, jagte nach vorne, hielt neben dem Sergeanten und grüßte.
„Sir?“
„Ich habe gehört, dass Sie Kansas kennen, Korporal. Stimmt das?“
„Ja, Sir. Ich bin dort hinter den Hügeln aufgewachsen.“
„Gut, Korporal.“
Der Sergeant machte eine weitausholende Handbewegung und zeigte über die dunklen Hügel.
„Sie haben sich irgendwo dort verkrochen. Sie führen uns weiter, Korporal und überlegen Sie sich, wohin Sie reiten würden, wenn Sie an deren Stelle wären.“
Schon ritten sie wieder an, schweigend und kampfbereit. Ihre Pferde stampften über den Boden eines Landes hinweg, das sich erst nach Kriegsausbruch dem Norden zugesellt hatte. Sie ritten also nicht durch Feindesland, wohl aber durch besetztes Land.
Der Sergeant saß steif auf dem Pferd, hielt mit der linken Hand die Zügelenden und hatte die rechte Hand auf seinen Oberschenkel gelegt. Mit klaren Augen blickte er voraus.
Auf einmal riss der Korporal den rechten Arm hoch.
Sofort hielten die Reiter an.
„Was sehen Sie, Korporal?“
Der Sergeant drängte sein Pferd an das des Korporals heran.
„Reden Sie!“
„Hier sind Spuren, Sir! Das sind bestimmt zehn Reiter! Zwei Pferde sind nicht beschlagen.“
Nachdenklich sah der Sergeant auf die Spuren und spähte dann in die Hügelfalte hinein.
„Es gibt schon wieder Cowboys und Treiber in Kansas“, murmelte er, „aber ich halte es für ausgeschlossen, dass sich eine Cowboy Mannschaft hier herumtreibt. Es gibt genug Banden, die durchs Land reiten und Menschen überfallen. Ich denke, dass wir auf die Spur einer dieser Banden gestoßen sind. Möglich, dass die beiden Verfolgten zu diesen Verbrechern gehören.“
„Ja, Sir.“
Der Sergeant überlegte nur kurz. Er wollte die Männer finden, die ein Army-Pferd gestohlen hatten. Aber ebenfalls zu seinen Aufgaben gehörte das Jagen von Räuberbanden.
„Neuer Befehl, Korporal. Die Bande wird verfolgt, in die Enge getrieben und unschädlich gemacht. Anschließend verfolgen wir die Pferdediebe weiter.“
„Ja, Sir!“
Der Korporal riss das Pferd herum, ritt an der Doppelreihe der Soldaten entlang und verkündete den neuen Befehl. Dann ritten sie weiter in die dunkle Hügelwelt hinein, vorbei an jener Hügelfalte, wo Cedric und Ryan für Stunden gerastet hatten.
Cedric und Ryan lenkten die keuchenden Pferd den Abhang
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