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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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erwischen.“
    Draußen fielen ein paar Schüsse.
    Emily zuckte zusammen und schlug die Hände vor ihr Gesicht. Sie wollte die Küche verlassen und Cedric folgen, ihm helfen, ihm beistehen.
    Mrs. Edward hielt sie zurück und sprach eindringlich:
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Emily. Ich habe die Yankees in die falsche Richtung geschickt. Sie schießen blindlings umher. Bestimmt sind Cedric und Ryan schon dicht vor dem Mietstall ...“
    Sie sollte Recht haben!
     
    Keuchend und außer Atem standen die beiden Flüchtenden am Rand des Hofes und blickten sich suchend um. Die Yankees waren nirgendwo zu sehen, der Hof war wie leergefegt. Das Stalltor stand offen.
    „Vorwärts!“, flüsterte Cedric. „Ich bring dich aus der Stadt.“
    „Das sind die Soldaten von Missouri“, rief Ryan, während sie zum Stall rannten. „Die Yankees, die Master Cedric bereits verfolgt hatten und vor dem Truman Anwesen waren. Ich habe sie wiedererkannt!“
    „Mist“, fluchte Cedric. „Die wollen mich auch verhaften. Wir müssen beide aus der Stadt fliehen!“
    Sie liefen in den halbdunklen Stall, sahen ihre Pferde und rissen die Sättel von den Boxwänden. In fieberhafter Eile sattelten sie die Tiere.
    Plötzlich stand der Stallbursche neben ihnen. Seine Augen flackerten unruhig und ängstlich.
    Cedric zog den letzten Gurt stramm, kam ums Pferd herum und packte den Jungen an den Schultern.
    „Du hast uns verraten!“, fauchte er. „Warum hast du den Yankees das Pferd mit dem Brandzeichen gezeigt? Antworte, oder ich schneide dir die Ohren ab!“
    „Nein, nein!“, stöhnte der Stallbursche. „Ich habe nichts gesagt! Es war mein Boss! Er hat es den Yankees gesagt, er, nicht ich! Er kann die Neger nicht leiden, aber er hält zu den Yankees! So glauben sie mir doch!“
    Zornig stieß Cedric ihn zurück und wollte zum Zügel greifen, als er den Stallbesitzer im Gang erblickte. Der stämmige Mann kam mit ruhigen Schritten heran. In seiner rechten Hand einen Colt im Anschlag!
    „Schön ruhig stehenbleiben!“, knurrte er drohend. „Ich habe eine ganze Menge gegen schwarze Pferdediebe und weiße Halunken. Die Soldaten werden gleich hier sein.“
    Unmissverständlich richtete er den Colt auf Ryan.
    „Ihr habt für den Krieg gesorgt! Für euch hat der Norden gekämpft! Ich habe meinen Sohn im Krieg verloren! Er ist für euch Gesindel gestorben!“
    Cedric stand still und überlegte fieberhaft.
    In der Stadt tönten ein paar heisere Stimmen. Die Yankees suchten nun überall. Gleich würden sie vor dem Mietstall auftauchen. Der Hass auf beiden Seiten machte die Menschen blind und grausam. Ryan würde als Pferdedieb sofort aufgehängt werden.
    „Nehmen Sie den Colt weg!“ Cedric machte einen Schritt auf den Mann zu.
    „Sie haben kein Recht uns hier festzuhalten. Runter mit dem Schießeisen.“
    „Dummkopf!“, antwortete der Stallbesitzer und lachte verächtlich.
    „Pferdediebe werden kurzerhand aufgeknüpft und so lange hängen gelassen, bis sie tot sind!“
    „Sie werden nicht auf mich schießen!“, erwiderte Cedric finster. „Ich werde jetzt hinausgehen...“
    Schon schritt er mutig auf den hellen Ausgang zu. Dabei warf er Ryan einen zwingenden Blick zu. Ryan verstand den Blick und presste die Lippen zusammen. Der Stallbesitzer achtete jetzt mehr auf Cedric als auf ihn.
    Urplötzlich rammte Ryan seine Faust in die Seite des Pferdes. Das Tier sprang wiehernd zur Seite, keilte aus und stieß gegen den Stallbesitzer. Der Mann wurde vom Pferd getroffen, knallte gegen einen Pfosten und stürzte schräg auf den Boden.
    Ryan war blitzschnell bei dem Mann und donnerte ihm seine Faust an das Kinn. Der Stallbesitzer brach bewusstlos zusammen.
    Die Yankees hatten den Lärm aus dem Mietstall gehört!
    Cedric drehte sich um, rannte zum Pferd und sprang in den Sattel.
    „Los, Ryan! Komm!“
    Sie ritten aus dem Stall und über den Hof. Da erreichten bereits drei Soldaten das Gebäude und rissen die Waffen hoch.
    Cedric sah nur flüchtig zurück, erkannte das Gesicht vom Sergeanten wieder, den er erstmals aus der Scheune in Harrisonville gesehen hatte.
    Die Soldaten schossen auf die Flüchtenden.
    Im donnernden Kugelhagel jagten Cedric und Ryan über den Hof und den Zaun hinweg. Hinter den beiden Reitern brüllten die Yankees und schossen wie verrückt.
    Sie ritten im Galopp davon, verließen die Stadt in Richtung der Hügel. Sie hatten die schützenden Hügel noch nicht erreicht, als auch die Yankees die Stadt verließen und ihnen

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