Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
sagen.
Dann erklang erneut Hufschlag!
Diesmal handelte es sich um einzelnes Pferd.
Im Schutz der Bäume konnte Cedric erkennen, dass es sich bei dem Reiter um den schwarzhaarigen Mann handelte. Forcas, der Höllenreiter!
Er ritt ebenfalls durch den Fluss und in gleicher Richtung, die Walker mit seinen Männern eingeschlagen hatte.
„Los Ryan, vorwärts“, rief Cedric und trieb sein Pferd an. „Wir müssen sehen, wohin sie reiten.“
Sie folgten den Reitern, immer ausreichend Abstand haltend. Nur wenige Meter hinter ihnen erschien ein weiterer Reiter. Er beobachtete die verschiedenen Gruppen vor sich und schien alles im Griff zu haben.
Es war Aidan O´Connell.
In weiter Entfernung erkannten sie die Stadt Abilene. Schräg dahinter auf der Ebene konnten sie den Kirchturm des einsamen Friedhofs erkennen.
Cedric beobachtete, wie Robert J. Walker mit seinen Männern in die Stadt ritt. Forcas, der Höllenreiter ließ die Stadt neben sich liegen und ritt auf den Friedhof zu.
Cedric und Ryan hielten an.
„Dieser Walker reitet in die Stadt“, sagte Cedric hektisch, „er wird Rache an Bill nehmen wollen. Du beeilst dich, reitest in die Stadt und warnst Bill. Er muss auf die Ankunft von Walker vorbereitet sein.“
„Ja, Freund Cedric“, antwortete Ryan. „Reitet Cedric nicht mit?“
„Nein, Ryan. Ich werde in der Stadt nicht gebraucht. Mit diesem Walker wird Bill alleine fertig. Ich folge diesem schwarzhaarigen Mistkerl. Er scheint zum Friedhof zu reiten. Ich muss wissen, was er dort macht.“
Ryan schaute ihn verständnislos an.
„Wir trennen uns?“
„Ja, Ryan“, erwiderte Cedric. „Beeil dich, du musst Bill warnen. Schnell! Ich reite nur beobachtend hinter dem Banditen her, habe nicht vor, mit ihm zu kämpfen. Los, reite!“
Ryan nickte mit dem Kopf, zog an den Zügeln und galoppierte in die Stadt Abilene. Cedric wendete sein Pferd und folgte Forcas zum Friedhof.
Der junge Aidan O´Connell ritt in die Stadt. Er wollte Walker.
Die Nacht war noch lange nicht zu Ende.
Es sollte eine Nacht des Schreckens und des Todes werden!
Kapitel 24
24
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Bill saß in seinem Marshalloffice am Schreibtisch und stierte in das fahle Licht. Er dachte an Cedric und überlegte, was er tun sollte. Seine Aufgabe lag im Schutz des Jungen. Aber auch die Menschen hier in der Stadt brauchten seinen Schutz. Sie waren hilflos einer Vielzahl von Banditen ausgeliefert.
Was wäre wichtiger?
Der Schutz eines Einzelnen oder der Schutz einer Vielzahl von Menschen? Die Frauen und Kinder der Stadt hofften auf seine Hilfe. Er konnte die Menschen nicht im Stich lassen!
Hoffentlich konnte Cedric entkommen und sich verstecken. Er würde ihm helfen, aber er wusste, dass er jetzt nicht aus der Stadt konnte.
Die Menschen hier brauchten ihn.
Ábitro, bitte versteh das.
Er ruckte plötzlich empor und lauschte in die nächtliche Stille.
Metallisches Klirren und dumpfes Pochen ließ ihn wachsam werden. Er packte seine Spencer Rifle, lud das Gewehr durch und griff zur Schachtel mit Munition.
Dann ging er an die Rückseite des Hauses, drehte den Docht der Lampe herunter, kurz wieder hoch und dann komplett aus. Seine Männer sollten dieses Zeichen verstanden haben.
Langsam öffnete Bill die Tür und blieb unter dem Vordach im tiefen Schatten stehen.
Das Reiterrudel kam in den Lichtschein des Saloons und stoppte dort. Deutlich war das bleiche Gesicht von Robert J. Walker zu erkennen. Der Mann im langen Mantel hustete unterdrückt und stieg vom Pferd. Erst jetzt saßen seine Männer ab, schlangen die Zügel um die Haltestange und folgten Walker in den Saloon.
Bill blieb stehen und wartete mit seinem Gewehr im Anschlag. Er wusste, dass Walker kommen würde, um den Tod seines Neffen zu rächen. Mittlerweile sollte er im Saloon alle Informationen über das Gefecht erhalten haben.
Irgendwo am Stadtrand ritt jemand entlang. Der Hufschlag erstickte hinter den Häusern.
Im Saloon war es still.
Bill sah, wie Robert J. Walker an die Tür kam und hinausblickte. Er fing das Licht auf und erschien als schwarze Silhouette, legte die linke Hand auf die Türflügelkante und starrte zum Marshall´s Office herüber.
Jetzt trat Walker ins Freie, der lange Mantel schlug gegen seine Reitstiefel. Ohne Eile ging Walker zu seinem Pferd und stieg auf. Seine Leute kamen langsam nach und stiegen in die Sättel.
Walker starrte mit kalten, schmalen Augen zu Bill hinüber und verzog das knochige, bleiche Gesicht. Er sagte kein Wort, ritt an
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