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Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
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Antwort.
    Forcas drehte seine Hand und richtete den Colt direkt auf Ryan.
    „Runter vom Gaul, Nigger! Schmeiß dich auf den Boden und kriech zu mir!“
    Cedric schluckte trocken und sah schnell zu Ryan. Er konnte ihm nicht beistehen.
    Ryan war, bevor er auf die Truman Plantage gekommen war, viele Jahre ohne Heimat gewesen. Weiße Herren hatten ihn gekauft und wieder verkauft, immer auf den eigenen Profit achtend. Er war wie ein Tier verschachert worden und hatte niemals Güte gefunden. Sie hatten ihn zur Ware abgestempelt, zur Arbeitskraft, nichts weiter. Dann kamen die Jahre auf der Truman Farm. Er hatte ein eigenes Bett und gutes Essen bekommen. Als der Krieg ausgebrochen war, ritten alle Männer fort, um gegen den Norden zu kämpfen. Ryan hatte nie die Schule besucht, aber er hatte zum ersten Mal ein warmes Gefühl in seinem Herzen gespürt. Das war der Moment gewesen, als Cedric ihn seinen Freund nannte. Für dieses Wort, für diese Geste, war er jetzt bereit zu sterben.
    Er wollte Cedric, seinem Freund, das Leben retten.
    Heute, jetzt und hier!
    Er wollte nicht länger zögern, trotz aller Angst und Verzweiflung. Für ihn gab es auf dieser Welt nur noch Cedric, seinen Freund!
    „Master Cedric“, flüsterte er, „Ryan wird immer für euch beten, für seinen Freund.“
    Seine Stimme klang so verloren und traurig, dass Cedric erschüttert zu ihm blickte. Forcas lachte gemein und spöttisch. Er genoss das Gefühl seiner Macht und Überlegenheit.
    Plötzlich riss Ryan sein Pferd vorwärts, wendete es zur Seite und ritt zwischen die Sträucher und Bäume.
    Sofort schoss Forcas!
    Die Kugeln klatschten gegen die Bäume, zerfetzten das Blätterwerk der Sträucher und knickten Zweige.
    Cedric reagierte blitzschnell. Er zog an den Zügeln, riss sein Pferd herum und jagte in den Wald. Forcas folgte ihm. Cedric zog seinen Revolver und schoss auf den schwarzhaarigen Mann.
    Seine Kugel traf ihn genau in Brust.
    Cedric atmete erleichtert auf, dankbar über das geschenkte Talent von Bill.
    Dann hörte er hinter sich das Lachen des Mannes.
    Die Kugel war durch seinen Körper gedrungen, ohne ihn zu verletzten!
    In diesen Sekunden wuchsen oben am Talrand uniformierte Soldaten empor, legten die Gewehre an und zielten.
    Der Sergeant schrie seinen Feuerbefehl.
    Gewehrsalven peitschten ins Tal hinunter, trafen die Banditen, die Forcas folgen wollten. Sie wurden gnadenlos von den Pferden geschossen.
    „Feuer!“, schrie der Sergeant erneut, als er sah, dass noch Banditen lebten.
    Innerhalb von wenigen weiteren Sekunden lag die gesamte Bande tot am Boden. Keiner hatte überlebt!
    Zuerst glaubte Cedric, dass die Banditen auf ihn schießen würden. Dann hörte er aber das Kommando der Yankees und wusste nicht, ob die Schüsse ihm oder den Banditen galten.
    Er ließ sein Pferd noch schneller galoppieren, holte Ryan ein und ritt mit ihm durch die Wildnis.
    Hinter ihnen verstummte der Hufschlag. Forcas war ebenso wie Cedric rechtzeitig im Schutz der Bäume untergetaucht, bevor die Yankees mit den Todesschüssen begannen. Er war abgebogen, jagte allein weiter und entkam den Yankees.
    Cedric und Ryan ritten auf ihren ausgeruhten Pferden meilenweit durch die helle Nacht, schlugen viele Bogen und trieben die Pferde durch unwegsame Täler, über steile Höhen hinweg und schließlich in den Fluss hinein.
    Dort hielten sie an. Schwer atmend soffen die Pferde das Wasser.
    Cedric blickte Ryan ernst an. Ryan hatte alles riskiert und versucht, die Banditen von Cedric abzulenken. Dabei hatte er sein Leben eingesetzt.
    „Danke, Ryan... danke.“
    Ryan hatte noch niemals Worte des Dankes gehört. Tränen tropften aus seinen Augen.
    „Ich für Freund Cedric alles tun!“
    „Mensch, Ryan“, seufzte Cedric ergriffen, „du bist großartig.“
    Er verstummte, zuckte zusammen und horchte.
    Irgendwo in der Dunkelheit dröhnten viele Hufe über den Boden.
    „Los, weg!“, fauchte er.
    Schon jagten sie aus dem Fluss und versteckten sich unter den Bäumen. Dann sahen sie etliche Reiter aus der Dunkelheit kommen. Voraus ritt ein hagerer Mann mit einem wehenden alten Mantel. Sein Gesicht war bleich, das graue Haar flatterte im Reitwind.
    Robert J. Walker!
    Walker und seine Männer ritten durch den Fluss. Der Mann, der vor nichts zurückschreckte, jagte ihnen voraus und schonte sein Pferd nicht.
    Wie ein Spuk verschwanden die Reiter unter den Bäumen am anderen Ufer. Aufatmend wischte sich Cedric das Gesicht vom Schweiß ab und wollte etwas zu Ryan

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