Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
hinunter und achteten auf den schmalen Weg, der in ein tiefes Tal führte.
Sie hatten versucht, auf einem anderen Weg, einer vermuteten Abkürzung, die geheimnisvollen Reiter einzuholen.
Als sie die Talsohle erreichten, um eine leichte Biegung ritten, stand die Bande mit angelegten Gewehren direkt vor ihnen.
„Master Cedric!“ Die Stimme von Ryan erklang laut, schrill und ängstlich.
Es war für eine Flucht zu spät!
Der schwarzhaarige Mann funkelte die beiden Männer mit zornig glänzenden Augen an. Er hatte es gespürt, dass sie verfolgt wurden.
Cedric stoppte sein Pferd. Er blickte in funkelnde Augen, in wüste Gesichter und in die dunklen Mündungen ihrer Gewehre. Die Banditen hockten still auf ihren Pferden und warteten auf den Befehl ihres Anführers.
„Ryan hat große Angst. Bitte, Master Cedric, etwas tun.“
„Still, Ryan!“, flüsterte Cedric, ohne die Lippen dabei zu bewegen. „Sie wissen nicht, wer wir sind.“
Ryan zitterte mit seinen Zähnen und stöhnte leise. Mühsam behielt er sich in der Gewalt, schob die breiten Schultern nach vorne und spannte seine gewaltigen Muskeln an. Sein Gesicht war vom Schweiß so nass, als hätte er seinen Kopf in Wasser getaucht.
„Ja, Master Cedric“, wisperte er, „Ryan ganz ruhig, ganz still.“
Cedric starrte abschätzend durch das Tal und in die Gesichter der Banditen. Ihr Anblick war so wild und verkommen, dass er glaubte, den Geruch von Mord und Blut wahrnehmen zu können. Ihre Gesichtszüge verrieten grenzenlose Grausamkeit, gepaart mit skrupelloser Heimtücke und Gemeinheit.
Die Pferde standen still, nicht ein einziger Staubwirbel umtanzte die Hufe. Das Banditenrudel musste schon vor ihnen im Tal gewesen sein, sie beobachtet und erwartet haben.
Cedric und Ryan hatten nie eine Chance gehabt.
In der lastenden Stille klang das Schnauben eines Pferdes überlaut.
Plötzlich ritt Forcas, der Höllenreiter an, löste sich von dem schwerbewaffneten Rudel und näherte sich Cedric und Ryan. Sein Gesicht war wie eine raue Landschaft. Jede Narbe ein Krater in der zerfressenen Haut. Unheilvoll glühten seine Augen in einem stechenden gelblichen Farbton.
Cedric hatte solche Augen noch nie bei einem Menschen gesehen. Das einzige Mal, als er diesen gelblichen Farbton gesehen hatte, war bei Chimay dem Dämonen gewesen.
Dieser hatte die gleichen stechenden Augen.
Dämon?
Konnte es sein, dass dieser schwarzhaarige Mann vor ihm ein Dämon war? Cedric spürte, wie sein Hals trocken wurde, wie sich sein Puls beschleunigte. Er hatte Angst. Der Anblick dieser unheimlichen gelben Augen ließ ihn vor Furcht zittern.
Vielleicht war es Neugierde, die Forcas herankommen ließ.
Oder war es eine Ahnung, die ihn leitete?
„Master Cedric, ich ein Feigling!“, ächzte Ryan. „Ich nicht kämpfen gegen diesen unheimlichen Mann. Ich Angst vor seinen Augen.“
„Ruhe, Ryan“, erwiderte Cedric flüsternd.
„Ich richtig Schweinehund, Master. Ich nicht können beschützen Master Cedric.“
Zum ersten Mal wendete Cedric seinen Kopf und blickte zu Ryan. Er lächelte und schüttelte den Kopf.
„Du bist ein feiner Kerl, Ryan. Lass das Master weg. Du bist kein Sklave mehr, Ryan. Es wäre mir eine Ehre, dich als meinen Freund bezeichnen zu dürfen.“
„Freund?“, antwortete Ryan und schluchzte. „Ich noch nie weißen Freund gehabt.“
„Dann sind wir ab jetzt Freunde, okay?“
Ryan nickte zustimmend. Tränen bildeten sich in seinen Augen.
„Noch etwas, mein Freund“, sagte Cedric. „Du hast Angst? Dann sag ich dir, dass ich auch Angst habe. Das ist normal und nicht schlimm.“
Er schwieg.
Ryan schluchzte ergriffen.
Forcas kam immer näher. Die Komplizen blieben zurück, beobachteten mit scharfen, brennenden Augen und würden sofort schießen, wenn ihr Anführer den Befehl dazu erteilte.
Kurz vor den beiden Männern hielt er an.
Düster starrte er sie an und zog plötzlich den Mund in die Breite, doch sein Lächeln war gemein und hinterlistig.
„Ein Weißer reitet mit einem Nigger durch die Gegend.“
Die Worte kamen leise und verächtlich, zugleich glühten seine gelblichen Augen gefährlich auf.
Cedric antwortet nicht, hörte den Wind in den Baumkronen und das Rascheln trockener Blätter. Er spürte, wie ihm der Schweiß am Rücken hinunterlief. Sein Hemd klebte an seinem Körper wie eine zweite Haut.
Forcas richtete den Colt auf Cedric und starrte ihn abschätzend an.
„Wer seid ihr? Warum habt ihr uns verfolgt?“
Sie gaben keine
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