Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
wollte ihn an der Schulter fassen. Aber er begann sich langsam aufzulösen.
„Du musst aufwachen, Emily“, hörte sie seine Stimme, die immer leiser wurde. „Er will dich töten!“
„Hast du noch mehr Mädchen, von denen ich wissen sollte?!“, schrie sie ihn zornig an. „Hey, bleib da und erklär mir das!“
Sie versuchte ihn zu erreichen, aber Cedric löste sich einfach in Luft auf. Nach wenigen Sekunden war er verschwunden.
„
Was tust du hier, Laura
?“
Mühsam machte sie die Augen auf. Sie lag auf dem Boden des Wohnzimmers vor dem Fernseher. Ihr Vater stand im Bademantel neben ihr und sah sie wütend an.
„Oh, hallo Vati.“ Sie versuchte, ganz unschuldig zu klingen. Schließlich hatte sie nichts Verbotenes gemacht.
„Was tust du hier im Wohnzimmer? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie spät es ist?“
„Nein“, gab sie zu und schaute auf die Digitaluhr am DVD-Player: 03:10.
„Äh... ich muss eingeschlafen sein.“
„Natürlich! Das ist mir auch aufgefallen“, fuhr er sie an. „Warum bist du nicht in deinem Zimmer? Ich dachte, du wärst längst ins Bett gegangen.“
„War ich auch“, erklärte sie und wünschte, er würde sich nicht so aufregen. „Aber ich konnte nicht schlafen, da bin ich ins Wohnzimmer gegangen, um ein bisschen fernzusehen.“
Er blickte sie nochmals zornig an. Aber sie war seine einzige Tochter, er konnte ihr einfach nicht böse sein, besonders nicht, wenn sie ihn mit ihren grünen Augen so ängstlich ansah.
„Aber jetzt solltest du den Fernseher ausmachen und wieder in dein Zimmer gehen.“
Laura nickte gehorsam. Gähnend rappelte sie sich hoch. Ihre Knie waren weich. Wahrscheinlich noch eine Nachwirkung des schrecklichen Traumes. Was wird Cedric sagen, wenn ich ihn auf Emily anspreche? Aber es war ja nur ein Traum, gab es dieses Mädchen überhaupt? Sie beschloss, seine Reaktion genau zu beobachten, wenn sie ihn auf das Mädchen Emily ansprach. Vor was wollte mich Cedric warnen? Seine Stimme hatte ängstlich geklungen.
Fabian pfiff vor sich hin, als er den Kraillinger Joggingpfad durch den Wald lief. Es war erst sieben Uhr morgens, aber er hatte nicht länger schlafen können. Ständig dachte er an Laura, an den Kuss auf dem Parkplatz. Die wahnsinnigen Gefühle wühlten ihn innerlich auf.
Er war dabei, sich zu verlieben.
Was sollte es sonst sein?
Es hatte ihn in dem Moment erwischt, als Laura in dem orangefarbigen, enggeschnittenen Etuikleid auf der Party von Michelle erschienen war. Dieser Anblick hatte ihn buchstäblich umgehauen.
Bisher hatte er nie geglaubt, dass er jemals solche Gefühle für ein Mädchen empfinden konnte. Die Liebe hatte ihn fest in seinen Klauen.
Er fragte sich, ob Laura für ihn das Gleiche empfand. Sein Lächeln verblasste, als ihm klar wurde, dass es vielleicht nicht der Fall war. Sie hatte den ganzen Abend nur Cedric beeindrucken wollen, trotz des Kusses auf dem Parkplatz.
Na gut, er hatte alle Zeit der Welt. Er würde es nicht zulassen, dass seine Ungeduld die aufkeimende Beziehung verdarb. Zwar wusste er noch nicht genau wie, aber er wollte dafür sorgen, dass Laura sich genauso in ihn verknallte, wie er sich in sie verliebt hatte.
Plötzlich hörte er ein ungewöhnliches Geräusch!
Er spürte einen kalten Schauer seinen Rücken herabrinnen und beschloss, nicht stehen zu bleiben oder sich umzudrehen. Er joggte weiter, ohne seinen Schritt zu verändern. Vielleicht ist es irgendein Vogel oder ein Reh, beruhigte er sich. Oder der Wind, der die Blätter bewegte. Es hätte alles Mögliche sein können.
Erneut hörte er dieses Geräusch!
Es war nicht nur lauter, sondern verlangte seine volle Beachtung. Es war eindeutig kein Vogel, auch nicht der Wind.
Da war jemand!
Und dieser Jemand forderte mit einem betonten Husten Aufmerksamkeit.
Zwei Möglichkeiten gingen Fabian durch den Kopf: Er konnte entweder schnell losrennen, ohne sich überhaupt umzublicken, oder er wandte sich um und stellte sich demjenigen, der ihn verfolgte. Laura würde sich niemals in einen Feigling verlieben, überlegte er mutig, blieb stehen und drehte sich um.
Die dunkle Silhouette einer Person tauchte etwa fünf Meter entfernt von ihm auf. Der Mann schritt selbstbewusst auf Fabian zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er sah aus wie ein Mönch mit einer braunen Kutte, deren Kapuze über den Kopf gezogen war.
Fabian bekam auf einmal Herzklopfen. Aber er schaffte es, den Fremden mit einer festen Stimme anzusprechen.
„Kann ich Ihnen helfen,
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