Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
hauchte sie lüstern und knabberte an seinem Hals. „Du darfst mir alles ausziehen und dann mit meinem nackten Körper machen, was du willst. Am Samstag sind meine Eltern nicht zu Hause. Wir haben das Haus die ganze Nacht nur für uns allein. Ich werde dir alle Träume erfüllen.“
„Michelle lass das! Ich sagte doch, ich will nichts mehr von dir!“
„Du wirst wollen. Glaub mir, ich werde dir alles geben und du wirst es genießen, Cedy Bärli.“
„Nenn mich nicht Bärli!“
„Machst du mir bitte den Reißverschluss zu“, sagte Laura und lächelte ihre beste Freundin an.
Vanessa durchquerte Lauras Zimmer und zog den Reißverschluss an dem schwarzen Hexenkostüm zu. Sie trat zurück und musterte ihre Freundin.
Laura sah toll aus, selbst als Hexe! Ihr langes dunkelbraunes Haar fiel weich um das hübsche Gesicht und reichte fast bis zur Mitte des Rückens.
„Du siehst wunderschön aus“, sagte Vanessa.
„Danke“, antwortete sie und lächelte. „Du doch auch. Du wirst das hübscheste Mädchen auf der Halloween Party sein. Die meisten Jungs stehen doch auf blond und blauäugig und werden nur Augen für dich haben.“
„Eigentlich habe ich keine Lust auf die Schulparty. Wie kann man nur auf so eine blöde Idee kommen, eine Halloweenfete zu veranstalten?“, fragte Vanessa, freute sich aber schon seit Wochen auf die Party. Sie liebte es einfach zu viel, im Mittelpunkt zu stehen.
„Du siehst wirklich klasse aus in dem Zigeunerkostüm“, antwortete Laura. „Deine kunstvoll geflochtenen Haare sehen wunderschön aus. Wenn ich ein Junge wäre, würde ich mich sofort in dich verlieben.“
Vanessa lächelte. „Danke, Süße.“
Sie sprang auf, wirbelte um die eigene Achse.
„In dem Outfit fühle ich mich auch wie eine Zigeunerin.“
Laura nahm ihren großen Hexenhut und setzte ihn auf. „Und ich fühle mich wie eine böse Hexe“, sagte sie lachend und blickte dann auf die Uhr.
Gleich würde ihre Mutter sie zur Schule fahren.
Sie freute sich schon sehr auf die Party.
Vielleicht ergab sich ja sogar eine Gelegenheit, in Ruhe mit Cedric zu sprechen. Immer wenn sie ihn in der letzten Zeit in der Schule getroffen hatte, war er von vielen Freunden umringt gewesen.
Sie hatte sogar schon überlegt, ob sie ihn mal wieder anrufen sollte, hatte sich aber doch nicht getraut. Seit dem letzten Gespräch hatte sie viel nachgedacht und verstand seinen Blickwinkel. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass er eifersüchtig gewesen war. Das verursachte ein Kribbeln in ihrem Bauch, denn das würde bedeuten, dass er etwas für sie empfand.
Darüber wollte sie mit ihm reden. Außerdem musste er von ihrem Traum erfahren. Aber nur unter vier Augen. Hoffentlich nahm ihn nicht diese blöde Ziege Michelle total in Beschlag.
Ihre Mutter fuhr sie zur Turnhalle der Schule.
Die beiden Mädchen standen in der Eingangshalle und schauten sich um.
Der Anblick der verkleideten Schüler wirkte faszinierend. Es war ungefähr jedes denkbare Horrorkostüm vertreten. Von ihrem Standpunkt aus konnten sie Vampire, Zombies und Hexen sehen. Eine Gruppe in Gothic-Kostümen fiel besonders auf. Ein Werwolf mit spitzen Zähnen versuchte, aus einem Weißbierglas zu trinken. Der Teufel unterhielt sich mit einem Harlekin, während ein Skelett mit einem Seeungeheuer stritt.
Laura stellte sich mit Vanessa und Anna an einen Stehtisch, trank ein Glas Hugo und genoss den Abend.
Die Musik war toll, die Band hatte sich auch verkleidet und die Gesichter bemalt. Anderthalb Stunden lang alberte Laura mit ihren Freunden herum. Sie war so guter Dinge, dass sie ausgelassen winkte, als Michelle und Cedric die Turnhalle betraten. Er winkte lächelnd zurück, aber Michelle wandte sich hochnäsig ab.
Sie kamen beide tatsächlich als Romeo und Julia.
Laura fand, dass Cedric in seinem Kostüm ziemlich unglücklich wirkte. Er trug eine dunkelbraune Kniebundhose, darunter eine beige Strumpfhose.
Darüber ein weit geschnittenes weißes Hemd mit einem braunen Gürtel um die Hüfte. Auf dem Kopf ein Barett aus weichem Samt mit Bordüre. Die flachen, braunen Schnallenschuhe wirkten leicht homophil.
Michelle dagegen schien ganz in ihrem Element zu sein. Sie begrüßte ausgelassen ihre Freunde und ließ sich in ihrem tollen Kostüm bewundern.
Pünktlich um dreiundzwanzig Uhr begann die Prämierung der besten Kostüme. Alle stellten sich im Kreis vor der Bühne auf. Die Jury bestand aus der Direktorin, dem Kunstlehrer und dem Inhaber der Tanzschule.
Laura
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