Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Das Spiel der Dämonen! (German Edition)

Titel: Das Spiel der Dämonen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Parsberg
Vom Netzwerk:
Tresen.
    „Slaintemhath“, rief William laut in den Raum, setzte den Krug Bier an und trank den Inhalt mit einem Zug leer.
    Cedric roch zuerst an dem Inhalt, bevor er einen Schluck nippte. Der Geschmack ließ ihn würgen, nur mit Mühe konnte er ein Erbrechen verhindern. William lachte laut.
    „Bring mir noch einen Krug“, rief der Schotte lautstark.
    Der Bursche füllte nach.
    „Kennen sie Fyvie Castle?“, fragte Cedric.
    „Ja“, stotterte der Wirt und erzitterte dabei. Dann blickte er auf die beiden anderen Gäste und sagte mit nervöser Stimme: „Habt ihr das gehört?“
    „Hm“, antworteten die Einheimischen.
    Mit einem angstvollen Schimmer in den scheuen Augen blickten sie den Wirt an. Einer von ihnen kreuzte die Finger und wies damit in einer Art Stechbewegung auf Cedric.
    „Sie kennen offensichtlich das Schloss“, sagte William. Er wies mit dem Zeigefinger direkt auf die Brust des Wirtes. Dieser zuckte dabei zurück, als handle es sich um einen Dolch.
    „Wo liegt Fyvie Castle?“
    Der Wirt erschauderte. „Gerade durch den Wald“, antwortete er.
    „Wie weit ist es noch?“, fragte Cedric.
    „Drei Miles. Sie sollten sich beeilen, wenn Sie vor Einbruch der Dunkelheit dort sein wollen.“
    „Ist was mit dem Schloss?“ fragte Cedric, der die Unruhe in der Stimme des Mannes heraushörte.
    „Die Leute hier wissen, dass es nicht gesund ist, wenn man sich nach der Dunkelheit dort in der Nähe herumtreibt. In der Nacht passieren dort allerhand Dinge.“
    „Was für Dinge?“, fragte William mit einem knurrenden Klang in seiner Stimme.
    „So was wie unnatürliche Dinge“, antwortete der Wirt. „Nach der Dunkelheit brächten mich keine zehn Pferde auf drei Miles Umkreis in die Nähe des Schlosses.“
    „Hm“, verkündete der Chor der Einheimischen.
    William trank seinen Krug aus, stellte diesen lautstark auf die Theke und stand auf.
    „Wir sollten gehen“, sprach er zu Cedric und warf dem Wirt einige Münzen zu. Sie verließen das Gasthaus und liefen in Richtung Wald. Nach einem einstündigen Fußmarsch kamen sie in die Nähe des Schlosses. Der Weg senkte sich in einen Abhang und gab den Blick frei.
    Genau gegenüber erhob sich ein weiterer Hügel.
    Das, was oben auf diesem thronte, war ihr Reiseziel!
     
    Fyvie Castle lag in einem geisterhaft bleichen Schein unter dem tiefschwarzen Nachthimmel. Es sah so aus, als würde das Schloss von einem grellen Vollmond beschienen. Doch war in dieser Nacht die Wolkendecke so dicht, dass nicht ein einziger Lichtstahl durchdringen konnte. Fyvie Castle war eines von Schottlands prächtigsten Schlössern. Seine emporsteigenden, fürstlichen Mauern sind mit fünf majestätischen Türmen gekrönt. Jeder, so sagt die Legende, ein Monument an die fünf Familien Preston, Meldrum, Seton, Gordon und Leith, welche über die Jahrhunderte dabei halfen, dieses faszinierende Bollwerk mit weitläufigen Korridoren und prächtigen Zimmern zu erbauen.
    Im Jahr 1601 befand sich das Schloss im Besitz von Sir Alexander Seton. Am achten Mai des Jahres 1601 verstarb seine Gemahlin Lilias Drummond. Die Todesursache konnte nicht geklärt werden. Sie war kaum zu Grabe getragen worden, als Alexander Seton, Lady Grizel Leslie heiratete und sie nach Fyvie Castle brachte, um dort mit ihr zu leben. Aber in ihrer Hochzeitsnacht wurden die beiden durch Stöhnen und schweres Seufzen, welches von der Außenseite des Schlafzimmerfensters kam, gestört. Seton beruhigte seine verängstigte Frau, indem er ihr versicherte, dass dies nur der Wind sei. Aber am nächsten Morgen, beim Öffnen des Fensters, fand er eine, auf der Außenseite des Fenstersimses in den massiven Stein geritzte Inschrift:
    Lilias Drummond
    Der Butler Hamish erzählte, dass er in der Nacht den Geist der verstorbenen Schlossherrin gesehen hatte. Sie soll in grünen Gewändern gehüllt durch die Korridore geschwebt sein und dabei einen leichten Duft von Rosenblättern verströmt haben.
    Seither erzählen die Menschen der Umgebung die Sage der „grünen Lady“.
     
    „Wie es sich gegen den Himmel abhebt“, murmelte Cedric heiser. „Was ist denn das daneben?“
    Er wies auf eine monolithische Turmspitze, die allein in einiger Entfernung vom Hauptgebäude stand, wobei ihre abbröckelnden Zinnen einen besonders trostlosen Anblick boten.
    „Eine Turmruine vermutlich“, antwortete William.
    Wenige Augenblicke später schritten sie durch das Schlosstor hindurch, dann weiter über die mit Unkraut übersäte Zufahrt, die um

Weitere Kostenlose Bücher