Das Spiel der Dämonen! (German Edition)
Thema wechseln wollte.
„Sehr gut. Dieser leichenblasse Butler hat mir noch zwei Krüge Meadowsweet Ale ans Bett gestellt“, antwortete der kräftige Schotte grinsend.
„William!“, sagte Cedric streng. „Du sollst mir helfen und dich nicht betrinken!“
„Dieser Chimay ist noch nicht da, ich hätte es gespürt. Also bleib ruhig. Ach, übrigens, dieser Butler ließ ausrichten, dass es unten ein Frühstück gibt. Deshalb habe ich dich geweckt.“
„Hm... ja, lecker. Ich habe einen Bärenhunger“, antwortete Cedric.
„Bärenhunger? Ich glaube kaum, dass es zum Frühstück einen Bären gibt“, erwiderte William stirnrunzelnd.
„Ich meinte das doch anders. Mein Hunger ist so groß wie der eines Bären.“
„Woher weißt du, wie viel Hunger ein Bär hat?“, fragte William immer noch verwirrt.
„War doch nur so gesagt. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich einen großen Hunger habe.“
„Na, dann sag das doch so, wie du es meinst. Ihr seid schon seltsam, da wo auch immer du herkommst.“
Cedric lachte vergnügt, mit William an seiner Seite machte die Zeit im Schloss sogar Spaß. Er kletterte aus dem Bett und strich seine Kleidung glatt.
„Schlaft ihr immer komplett angezogen?“, fragte William verwirrt.
„Nein, zu Hause schlafe ich am liebsten nackt“, antwortete Cedric.
„Völlig nackt?“
Cedric nickte zustimmend, mit einem erneuten Grinsen auf den Lippen.
„Aber wenn ein Feind kommt! Wenn die Engländer Schottland angreifen, dann bist du nackt. Bis du deine Hose angezogen hast, haben sie dich bereits erdolcht.“
„Bei mir zu Hause greifen keine Engländer an.“
„Keine Engländer? Die sind doch überall, denen gehört die Welt!“
„Das war zu deiner Zeit. Bei uns klingelt höchstens der Briefträger und übergibt die Post.“
„Ja, das kenne ich. Die kommen mit der Kutsche“, erklärte William und nickte mit seinem Kopf.
„Ne, eher mit einem gelben Fahrrad.“
„Fahrrad?“ fragte William erneut verwundert.
„Hm... stimmt. Das gab es zu deiner Zeit nicht“, erwiderte Cedric. „Aber auch egal, wichtiger ist jetzt ein Frühstück.“
„Stimmt. Hunger gab und gibt es wohl zu jeder Zeit“, antwortete William grinsend.
Sie verließen gemeinsam das Schlafzimmer und schlenderten den Korridor entlang. Am Tag sah alles so einfach aus. Die Treppen, Türen und Gänge wirkten so friedlich. Cedric lachte innerlich, als er sich an seine Verwirrung in der Nacht erinnerte.
Der Butler Hamish erwartete sie bereits in der Diele. Er verbeugte sich vor Cedric und sprach mit einer unterwürfigen Stimme:
„Entschuldigung für vergangene Nacht, Sir Cedric. Lady Seton hat mich über das Missverständnis aufgeklärt.“
„Schon gut, ist bereits wieder vergessen“, erwiderte Cedric gnädig.
Der Butler neigte huldvoll seinen Kopf, drehte sich um und öffnete eine schwere Holztür.
Sie betraten ein freundliches, lichtdurchflutetes Zimmer. In der Mitte des Raumes stand ein gewaltiger Eichentisch. An der Stirnseite saß Sir Seton, zu seiner linken Seite seine Gemahlin Lady Grizel und rechts neben ihm Lady Eileen.
Die beiden Frauen erhoben sich eiligst von ihren Stühlen, als die beiden Männer das Frühstückszimmer betraten.
„Guten Morgen, Sir Cedric“, begrüßte ihn Lady Eileen mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. „Guten Morgen, William“, sagte sie und betrachtete ihn leicht verwirrt. Es schien ungewöhnlich zu sein, dass der Diener gemeinsam mit der Herrschaft frühstücken würde. William schien das aber nicht zu stören, er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Tisch, nachdem er ein leises „Guten Morgen“ ausgesprochen hatte.
Der Hausherr, Sir Thomas Seton, blickte nur kurz hoch, murmelte ein „Guten Morgen“, bevor sein Interesse wieder dem kalten Fleisch auf seinem Teller galt.
Cedric wunderte sich leicht über die Unhöflichkeit des Hausherrn, wurde aber durch Lady Grizel abgelenkt.
„Ich hoffe, Sie haben trotzdem gut geschlafen, Sir Cedric?“, fragte sie mit einer honigsüßen Stimme. Ihr Gemahl blickte kurz auf und zog die Augenbrauen nach oben. William grinste und schien die Frage spannend zu finden.
„Hm... ja, ich habe toll geschlafen“, antwortete Cedric kurz, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Frühstückstisch.
Alle Anwesenden blickten ihn immer noch an, so, als erwarteten sie, dass noch etwas Spannendes folgen würde.
Cedric blickte zornig zu William, der immer noch leise kicherte.
Dann betrachtete
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